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Zahnradbahn Multi-cache

Hidden : 5/18/2007
Difficulty:
3 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Begib dich auf eine geschichtsträchtige Fahrt mit der Zahnradbahn auf den Kahlenberg. Streckenlänge 5,45 km, Steigung bis 10%, Höhenunterschied 314 m. Teils Asphalt- teils Waldwege. Fahrradtauglich.

Am 10. August 1872 erteilte Kaiser Franz Josef I. die Konzession für eine Zahnradbahn des Systems Riggenbach auf den Kahlenberg. Die zweigleisige Bahn sollte samt Hochbauten zur Wiener Weltausstellung 1873 fertig gestellt sein. Schwierigkeiten bei der Grundeinlösung schoben jedoch den Beginn der Bauarbeiten bis Mai 1873 hinaus. Die 4,85 km lange Bahnstrecke von Nussdorf über die Zwischenstationen Grinzing und Krapfenwaldl überwand einen Höhenunterschied von fast 300 m. Da damals noch keine Zahnstangen-Weichen verfügbar waren, erhielten die Endstationen Schiebebühnen. 19 Durchlässe von 1 bis 7,5 m Weite waren erforderlich, Dämme und Einschnitte erreichten Höhen bis zu 10 m.


Streckenplan von 1901

Am 7. März 1874 wurde die Strecke – zunächst nur eingleisig – eröffnet. Die Züge bestanden aus maximal 3 Wagen, die Lokomotive befand sich jeweils am talseitigen Zugsende; bergauf schob, bergab zog sie die Wagen. In den ersten beiden Betriebsjahren musste sich die Kahlenbergbahn-Gesellschaft damit abfinden, ihre Fahrgäste nicht direkt bis zum Kahlenberggipfel bringen zu können, da dies die Drahtseilbahn-Gesellschaft, der das Kahlenberghotel gehörte, verhinderte. Erst als die Seilbahn in finanzielle Nöte geraten war, kaufte die Zahnradbahngesellschaft die Seilbahn samt Hotel auf und verlängerte ihre eigene Trasse um etwa 600 m bis zur Anhöhe auf eine Gesamtlänge von 5,45 km.


Alle 6 Lokomotiven baute die Lokomotivfabrik Winterthur

Die Lokomotiven hatten nach heutigen Begriffen eine mäßige Leistung. Sie beförderten 27 t mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 8 km/h, was einer Leistung von 68 PS entspricht. Die Dampfmaschine wies keine besonderen Eigenheiten auf. Bei der Talfahrt wurde sie als Gegendruckbremse benutzt. Getragen wurde die Maschine lediglich durch zwei steif gelagerte Laufachsen, von denen die vordere ungefedert war. Die hintere Laufachse trug ein Bremszahnrad und war mit Blattfedern ausgestattet. Die Räder saßen lose auf den Achsen um das Durchfahren von Krümmungen zu erleichtern. Da bei Zahnradbahnen das Bremsen wichtiger ist als der Antrieb, waren die Lokomotiven mit 3 Bremsen ausgestattet.
Die 18 Personenwagen hatten nur an einer Seite Türen, weil alle Stationen auf derselben Seite angelegt waren. Im Sommer waren die Wagen offen, im Winter wurden Fensterscheiben eingesetzt. Vom Bremsersitz auf dem Dach konnte über eine Handspindel ein Bremszahnrad bedient werden. Die Heizung beschränkte sich zunächst auf Wärmeflaschen, erst um die Jahrhundertwende erhielten die Wagen Dampfheizungen. Zusätzlich zu den vier offenen Güterwagen kaufte die Bahn 1876 zwei Zisternenwagen für den Wassertransport zum Hotel.
Jedes Fahrzeug der Kahlenbergbahn trug nur bergseitig einen zentralen Puffer, der sich unmittelbar auf die Stirnbohle des Nachbarfahrzeugs abstützte. Mit diesem Fahrwerk bewältigte die Zahnradbahn den gesamten Verkehr bis zur Stillegung im Jahr 1922.


Komplette Garnitur mit Lokomotive, Zisternenwagen, Personenwagen und Güterwagen.

Die Bahn verfügte über ausgezeichnete Signal- und Sicherheitseinrichtungen: zwei Schranken in Nußdorf sowie Glockensignale bei den neun Wächterhäuschen und den Stationen. Die Bremser auf den Wagen verständigten sich mit dem Lokomotivführer mittels einer Signalleine, die über die Dächer der Wagen lief und mit der Dampfpfeife verbunden war. Die Lokomotive wurde mit zwei Stecklaternen seitlich der Rauchkammer und einer großen Laterne (35 cm) mit Reflektor an der Zugspitze, die Wagen mit jeweils zwei Lampen beleuchtet.


Dampftramway am Nußdorfer Platz auf der Fahrt in die Stadt zum Liechtenwerderplatz (1898)

In den ersten beiden Betriebsjahren entwickelte sich infolge der Nachwirkungen des Finanzkrachs von 1873 der Verkehr nur zögernd. Auch die Verbindung zur Stadt Wien per Stellwagen, Franz-Josefs-Bahn oder Schiff ließ sehr zu wünschen übrig. Erst 1885 erhielt die Bahngesellschaft eine Konzession für eine Tramwaylinie vom Schottenring zum Zahnradbahnhof. Vom Schottenring bis zum Linienamt (heute Lichtenwerderplatz) zogen Pferde die Wagen, dort übernahm sie eine Dampftramway-Lokomotive.
1912 unterbreiteten die Siemens-Schuckert-Werke ein Elektrifizierungskonzept. Eine Unterstation und 12 Motorwagen sowie eine Zweiglinie zum Cobenzl waren vorgesehen. Der Kriegsbeginn von 1914 machte dieses Vorhaben leider zunichte. Überdies bedingte der Krieg eine Lockerung der bis dahin mit Umsicht geführten Geschäftsgebahrung und eine Vernachlässigung der Fahrzeuge. Von sechs Lokomotiven waren drei abgestellt und dienten als Ersatzteillager. Bald waren sie nur mehr Wracks. Während des Krieges war die Bahn erstaunlicherweise in Betrieb, erst der Kohlemangel nach Kriegsende führte zu kurzen Betriebseinschränkungen. Immerhin musste die Bahn ihrer Verpflichtung, die Bewohner des Kahlenberges mit Trinkwasser zu versorgen, nachkommen. Es wurde jedoch ein Gleis stillgelegt, um brauchbare Schwellen für das andere zu gewinnen.


Stationsgebäude Krapfenwaldl (1955). Es wurde 1960 abgerissen und die Grundfläche Teil des Parkplatzes.

Der Verfall der Kahlenbergbahn war nicht mehr aufzuhalten. Der letzte Personenzug fuhr am 26. November 1921. Bis April 1922 brachte die Bahn noch Wasser auf den Kahlenberg, dann schlossen sich die Tore des Heizhauses endgültig. Im Dezember 1923 brannte das Stationsgebäude Grinzing, das eine Firma als Bauhütte verwendet hatte, ab. 1925 wurden die Fahrzeuge, Einrichtungen und Werkzeuge verkauft. Die Stationsgebäude Krapfenwaldl und Kahlenberg standen bis in die fünfziger Jahre. Die Talstation bei der Endstation der Linie D blieb bis heute erhalten. Kurz vor Stillegung am 25. Februar 1922 unterbreitete die AEG-Union ein Elektrifizierungskonzept mit Triebwagen und sterckenweisem Seilzug. Es bestand aber keine Aussicht auf Realisierung, weil auch die Gemeinde Wien kein Interesse zeigte.


Bahnhof Nußdorf

Bei N 48°15.575' und E 16°21.730' steht noch heute das beachtlich große Stationsgebäude, welches von 1885 an mit der Stadt über eine Dampftramway verbunden war. Einst war an der Rückseite eine lange Veranda mit einem Restaurant angebaut. Neben dem Stationsgebäude standen außerdem Remisen, davor die Schiebebühne, eine Werkstätte, ein Heizhaus und ein Pumpenhaus.


Die Straßenfront des Stationsgebäudes

Heute befindet sich in der ehemaligen Kassenhalle ein Restaurant, das mit Bildern an die Geschichte der Kahlenbergbahn erinnert.

Die große Holztafel vor dem Stationsgebäude verrät dir, wie es weitergeht! Nenne die Zahl A!


Die Brücke

Das einzige größere Bauwerk im Unterbau der Kahlenbergerbahn war die Brücke über die Kahlenberger Straße. Beide Widerlager blieben erhalten und wurden sogar restauriert.


Lokomotive Nr. 6 überquert die Brücke (1889).

Stell dir vor, es gäbe die Brücke noch und folge der Rampe, soweit als möglich. Wie es weitergeht erfährst du auch ohne eine Absperrung zu übersteigen. Nenne die Zahl B!


Station Grinzing

Die Station Grinzing befand sich auf Höhe der Kreuzung von Unterem Schreiberweg und Muckenthalerweg. Gleichzeitig mit dem Stationsgebäude wurde hier auch die Restauration Schweizerhof errichtet, welche 1945 durch einen Bombentreffer vollständig zerstört wurde.


Station Grinzing mit Schweizerhaus im Hintergrund.

Seinerzeit erfolgte die Kommunikation zwischen den Stationen und Wächterhäuschen per Morseapparat. Und tatsächlich: Telegraphenmasten gibt es hier noch immer! Vermerke die Zahl als C und folge weiter dem Unteren Schreiberweg!


Station Krapfenwaldl

Wo heute die Autos der Schwimmbadbesucher stehen, befanden sich einst das Stationsgebäude, Aborte und ein Wasserturm. Der Wasservorrat der Lokomotiven reichte nämlich nicht für die ganze Strecke aus und so mussten sie hier zwischentanken.


Gut zu erkennen der Wasserturm, das Stationsgebäude und ein Wächterhaus

Die Zahl, die du hier findest, nenne D! Folge nun dem steinigen Karrenweg bergan.


Kleines Viadukt

Zwischen der Station Krapfenwaldl und jenem Punkt, wo heute die Trasse mit der Höhenstrasse zusammentrifft, ist das Umfeld bis heute kaum verändert. Auch ein kleines Viadukt ist hier erhalten geblieben.


Zug mit der Lokomotive Nr. 1 (1913).

Hier findest du wiederum eine Zahl (E) und Anweisungen, wie es weiter geht.


In Memoriam Großes Viadukt

An dieser Stelle befand sich bis Mai 2007 ein sehr gut erhaltene Viadukt, das von der ignoranten Forstverwaltung der Stadt Wien einfach zugeschüttet wurde.


Lokomotive Nr. 5 fährt in jenem Abschnitt, den heute die Höhenstrasse benutzt, bergwärts.

Um zu (F) und den Koordinaten für die nächste Station zu gelangen musst du hier kurz absteigen, denn die gesuchten Infos befinden sich zum Trotz an dem selben Baum, an dem auch sich auch die nun verschüttete Originalstage befand.

An diesem Punkt vereinigt sich die Höhenstraße mit dem Verlauf der Bahntrasse und wir verlassen letztere hier kurz und unterqueren auf der anderen Seite der Trasse die Höhenstrasse, der wir entlang des links von ihr verlaufenden Weges weiter folgen.


Die Unterführung

Am Weg zur nächsten Station gelangst du am einzigen größeren Durchlass der Bahn vorbei. Er besteht heute noch, wurde aber beim Bau der Höhenstrasse mit Beton verkleidet. Dennoch sollte es dir ein Leichtes sein, den richtigen Durchlass anhand des Fotos zu identifizieren!


Die Unterführung in den 30er Jahren noch vor dem Bau der Höhenstrasse.

Betritt den Durchlass und suche die rote Buchstaben-Zahlen-Kombination. Die ersten beiden Stellen der Zahl nimm als G. Dann folge weiter dem Weg!


Alte Endstation

Hier befand sich die ursprüngliche Endstation (1874-1876). Von hier aus führte das 600m lange Ergänzungsstück zum neuen Endbahnhof. Die nicht mehr benötigte Wagenremise, die bis dahin bei der Endstation aufgestellt war, kam zusätzlich in die Talstation. Die Schiebebühne verblieb an Ort und Stelle und diente fortan dem Übergang von der zweigleisigen Trasse zum eingleisigen Verlängerungsstück, das am 17. September 1876 erstmals fahrplanmäßig befahren wurde. Das Stationsgebäude und der Abort übersiedelten zum neuen Endpunkt der Bahn.


Die alte Endstation mit der Remise im Hintergrund.

Jetzt ist es nicht mehr weit zur Endstation. Notiere dir in gewohnter Weise die Zahl, nenne sie H und folge den Anweisungen!


Endstation - Alles aussteigen!

Nachdem es der Kahlenbergbahn-Gesellschaft im Jahre 1876 gelungen war, den Gipfel des Kahlenberges zu erreichen, wurde hier die neue Endstation errichtet. Außerdem erbaute man aus den Ziegeln des Maschinenhauses der mittlerweile abmontierten Drahtseilbahn 1887 sehr werbewirksam die 22 Meter hohe Stephanie-Warte. Das Stationsgebäude musste im Jahre 1955 dem Fernsehgebäude weichen.


Die Stephanie-Warte

Nach der anstrengenden Fahrt hierher, solltest du dich gemütlich hinsetzen und etwas ausruhen. Dabei kannst du dir gleich die nächste Zahl merken (I) und die Cache-Koordinaten berechnen.


Der Cache

liegt bei N 48° 16.xxx' und E 016° 20.yyy', wobei xxx = (A+B+C+D+E+F+G+H+I)*(C/D) und yyy = A+B+C+D+E-F+G+H+I.

Wenn du schon hier heroben bist, solltest du dir jedenfalls den prachtvollen Blick über Wien von der Aussichtsterrasse nicht entgehen lassen. Am Weg dorthin wirst du auch über den Cache stolpern.

Hoffentlich hat dir unsere nostalgische Bahnfahrt gefallen! Falls du Lust auf mehr verspürst, dann kannst du ja mit der Drahtseilbahn ins Tal abfahren!

Literatur- und Bildnachweis: Unvergessene Kahlenbergbahn, Verlag Josef Otto Slezak, Wien 2001
Bitte den Cache wieder sorgfältig verstecken!

Bergbahnen im Wienerwald
Drahtseilbahn Leopoldsberg
Knöpferlbahn Sofienalpe
Zahnradbahn Kahlenberg

Additional Hints (No hints available.)