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Geotop Bergbeule Seebergen EarthCache

Hidden : 3/28/2010
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   not chosen (not chosen)

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Geocache Description:


Bergbeule Seebergen

 

Der offengelassene Steinbruch "Bergbeule" liegt am südöstlichen Abhang des Großen Seeberges. Am Ostrand des Seebergs gibt es so genannte Badlands, graugrüne und rote, sehr nährstoffarme Tonsteine, die nahezu ohne Bewuchs offen zutage treten. Flora und Fauna ähneln deshalb einer südeuropäischen Steppe.

Die Bergbeule ist ein Geotop. Der anstehende Keuper wurde früher als Baumaterial genutzt. Der so entstandene Aufschluss zeigt die Gesteinform der Steinmergelkeupers (km5) aus der Zeit der Trias, die vor 251 - 200 Mio. Jahren abgelagert wurden.

 

Lage und Landschaft 

Innerhalb des Westthüringer Berg- und Hügellandes ist die Landschaft des Seebergs ein eigenes Gebiet. Es ist überwiegend bewaldet und im Nordosten und Osten hat es relativ steile Bergrücken. Es ist heute als Naturschutzgebiet 379 besonders geschützt. Im Norden und Süden schließen sich landwirtschaftlich genutzte Gebiete mit den Naturschutzgebiet Siebleber Teich und Apfelstädtaue an. Der im Südosten von Gotha gelegene Seeberg ist eine typische Hügelkette. Er besteht aus zwei geologisch voneinander abgegrenzten Höhen, dem Kleinen und dem Großen Seeberg. Die Apfelstädtaue trennt im Südosten den Großen Seeberg vom Drei-Gleichen-Gebiet. Der Kleine Seeberg trennt im Nordosten das Tal der Ratsrinne am Viadukt von der Stadt Gotha.

 

Geologie und Bergbau

Der Seeberg ist ein Teil der durch Thüringen verlaufenden Eichenberg–Gotha–Saalfelder Störungszone, die sich von West nach Südost quer durch Thüringen parallel zum Thüringer Wald erstreckt. Der Große Seeberg ist ein Grabenbruch mit Reliefumkehr. Einige Teile des Seeberges bestehen aus Keuperletten und Streifen des Muschelkalkes (Kleiner Seeberg). Der Große Seeberg besteht oberhalb aus Rhätsandstein und nach Süden aus Juraschichten, was noch heute sichtbar ist. Schulklassen machen auf Grund der großen geologischen Vielfalt regelmäßig Exkursionen zum Seeberg.

Der Sandstein vom Seeberg wurde seit Jahrhunderten für Bauwerke wie zum Beispiel für das Gothaer Schloss Friedenstein und das Museum der Natur Gotha, ebenfalls in Gotha, verwendet. Durch den Sandsteinabbruch wurde die ehemalig einheitliche Sandsteindecke vollkommen zerstückelt. Bei gezielter Suche kann man heute noch Gesteinsformen finden, die als Steinbrüche erkennbar sind. Auf dem Großen Seeberg findet man kleine Höhlen und Löcher. Diese bezeichnet man als „Sandlöcher“. Noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Sand von den umliegenden Gemeinden gefördert, was die Herkunft der „Sandlöcher“ erklärt. Heute wird wieder Sandstein auf dem „Maikopf“ abgebaut. Es handelt sich hier um einen umstrittenen Abbau, der die Landschaft weiter zerstört. Weiterhin veränderte der Kalk- und Gipsabbau am Kleinen Seeberg bis Anfang des 20. Jahrhunderts massiv die Landschaft. Die Steilwände am Südhang sind bis 15 Meter hoch und sind das Ergebnis vom Sandsteinabbau.

Im Zuge der chemisch-physikalischen Verwitterung bilden sich aus den Mergelsteinen tonige und tonig-merglige Substrate, in den sich Böden entwickeln. Je nach Hangneigung können die Böden außerordentlich flachgründig sein, sogenannte A-C-Böden. Die Humushorizonte (Ah) erreichen häufig nur eine Mächtigkeit von maximal 20 cm. Vor allem an südexponierten Steilhängen fehlen sie fast gänzlich. Darunter folgt gleich der nicht mehr in die Bodenbildung einbezogene C-Horizont. Als typische Bodenform entsteht die sogenannte Para-Redzina.

Ton-Redzina sind physikalisch trockene Standorte, die meist als Hutung (Weideland) genutzt werden. Der Wasserhaushalt des Bodens ist unausgeglichen, da Speichermöglichkeiten eingeschränkt sind. Periodisch besteht ein akuter Wassermangel.
Dies führt je nach Niederschlagsangebot im Wechsel zur starken Vernässung (Aufquellen des Bodens) oder zum Austrocknen (Schrumpfen des Bodens). Außerdem ist der Boden stark frostempfindlich.

In der Folge treten intensive Verwitterungs- und Abtragungsprozesse auf, die ein dichtes Netz von zierlich, filigranartigen Erosionstälchen in den Hang eingravieren, über welche vor allem an den Standorten mit starker Sonneneinstahlung und steiler Hangneigung im Zuge von Starkniederschlagsereignissen oder Schneeschmelzen die nur dünne Humusauflage schnell wieder abgeschwemmt und wegtransportiert wird.

Verschärft wurden diese Prozesse zusätzlich durch Jahrhunderte andauernde Überweidung der trockenen Berghänge, in dessen Folge Verbiss und Trittschäden auftraten. Übrig bleiben vegetationsarme bis vegetationslose, bunte leuchtende Flächen. Sie sind eine typische Erscheinung des Thüringer Drei Gleichen Gebietes. Man bezeichnet sie auch als "Badlands" ("schlechte Ländereien").

Geschichte

1635 wurde Seebergen belagert. Die Belagerer forderten für ihren Abzug eine größere Geldsumme. Durch den Verkauf der Bergbeule für 45 Reichstaler wurde die Ablösesumme aufgebracht und damit die Vernichtung des Ortes verhindert.

 

Klima

Der Seeberg und seine angrenzenden Gebiete gehören zum schwach-kontinentalen mitteldeutschen Trockengebiet mit atlantischen Zügen. Am wärmsten und trockensten ist der Südhang des Großen Seebergs.

 

Vegetation

Der Seeberg ist fast vollständig bewaldet. Es handelt sich dabei um Trocken– und Schattenwälder. Weiterhin gibt es Steppen-, Trocken- und Halbtrockenrasen, Streuobstwiesen, Heiden, Feuchtwiesen, Quellen und kleine Teiche. Es wurde hier die Mehrheit an nachgewiesenen Farn– und Blütenpflanzen Thüringens gefunden. Von den 950 Arten stehen 38 in der Roten Liste. Nach der Bundesartenschutzverordnung finden sich 41 besonders geschützte Arten und darunter 15 Orchideenarten. Daneben sind auch zahlreiche Pilzartenwie der Weinrote Schleimschirmling und der Grindige Rötling, anzutreffen.

 

Tierarten

Die trockenen und nährstoffarmen Substrate und Böden sind Lebensraum extrem seltener Tierarten. So konnten seltene Arten von Heuschrecken, Käfern, Tagfaltern, Wildbienen, Ameisen, Spinnen und Weichtieren nachgewiesen werden. Es leben vier Kriechtier- und neun Lurcharten im Gebiet einschließlich dem Siebleber Teichgebiet. Hervorzuheben sind dabei die vom Aussterben bedrohten Arten Wechselkröte und Moorfrosch. Weiterhin wurden die bedrohten Arten Kreuzkröte, Zauneidechse, Seefrosch, Kammmolch und Ringelnatter gefunden.

Im Gebiet des Seeberges findet sich auch eine reiche Vogelvielfalt. In der „Steppenheide“ am Großen Seeberg findet man 27 Brutvogelarten vor. Heimisch sind Hausrotschwanz, Steinschmätzer, Schwarzspecht, Wendehals und Uhu. Säugetiere wie Wildschweine, Rehe, Hasen, Kaninchen, Eichhörnchen, Dachse, Füchse, Iltise, Steinmarder und Fledermäuse haben am Seeberg ihren Lebensraum. Es wurden auch Waschbären beobachtet.

 

Schaut euch den Aufschluss an und beantwortet folgende Fragen:

 

Frage 1: Wie groß ist die volle Mächtigkeit des Steinmergelkeupers am Großen Seeberg?

Frage 2: Wie viele Tiere sind fotografisch auf de Hinweistafel abgebildet?

 

Tragt euer Log ruhig schon mal ein und mailt die Antworten an Yalla (at) 4kuehnis.de.

Wenn du ein Foto von Dir am Aufschluss an dein Log anhängen könntest, wäre es sehr schön.

 

Viel Spaß wünscht Euch

Yalla

Additional Hints (No hints available.)