Es war an einem Donnerstag, und da ich Freitags öfters mit ju_wi auf Cachetour bin, kontaktierte ich ihn, um nachzufragen, wie es am nächsten Tag Zeitmässig ausschaut.
Da es aber in dieser Zeit recht heiß war, tendierte ich stattdessen auf eine Bootstour auf dem Kochelsee. Also ihn gefragt, ob wir denn cachen oder Kajak fahren wollen. Seine Reaktion: "Wieso Kajak? Gibt´s da Caches auf dem Kocheelsee?"
Stimmt ... es gibt ja gar keinen Cache auf dem Kochelsee! Lege ich halt einen :-)
Felsenkeller
Im westlichem Bereich befindet sich ein Ortsteil von Schlehdorf, Raut. In diesem Bereich ist alles im Privatbesitz und somit für normalsterbliche kein Zugang bzw. Schilfgürtel! Am nordwestlichem Teil des Kochelsees befindet sich das Hühnermoos, ein kaum zugänglicher, geschützter Bereich. Das nordöstliche Ufer beherbergt das Freizeitbad Trimini, das sicherlich die meisten von uns schon besucht haben, und die Seepromenade. Der südöstliche Uferbereich ist nicht so prickelnd, denn da verläuft die B11 recht nah am See.
Am schönsten ist allerdings der südliche Bereich des Kochelsees.
Aus dem See steigt ein kleiner Berg mit Namen "Der Stein" 334 Meter über den Seespiegel empor. Im Bereich, der Felsenkeller genannt wird, ragt eine Felswand fast senkrecht aus dem Kochelsee hoch.
Jeden zweiten Donnerstag von Mai bis September wird eine abendliche Rundfahrt mit dem Motorschiff durchgeführt, dessen Ziel auch das Felsenkellerecho ist.
Von Altjoch (Walchenseekraftwerk) aus geht ein kleiner Weg, der sogenannte Felsenweg, recht nah am Kochelsee entlang. In diesem Bereich fällt dann die Felswand teilweise senkrecht in den Kochelsee ab und geht dort auch im Wasser noch senkrecht in die Tiefe.
Da am nordwestlichen Teil kein Weg durch das Hühnermoos führt, ist eine Umrundung des Kochelsees zu Fuß aber nur weiträumig möglich. Allerdings kann man es gut mit einer Überfahrt durch das regelmäßig verkehrende Motorschiff "Herzogstand" verbinden.
Der Cache
Um an den Cache beim Felsenkeller dranzukommen, empfiehlt sich ein Boot / Wasserfahrzeug. Entweder ein eigenes oder eines aus einem Bootsverleih. An der Seepromenade in der Nähe des Triminis befindet sich ein Verleih. Allerdings sollte man es nicht unterschätzen. Bei meiner "Erkundungstour" rund um den Kochelsee kürzte ich nur hin und wieder mal ab und kam so auf stolze 11,2 km. Die direkte Strecke von der Seepromenade zum Doserl und zurück beträgt immerhin noch knappe 7 km.
Mit einem eigenem Boot ist man da natürlich flexibler. Von Altjoch aus sind es etwa 3 km hin und zurück. Von Schlehdorf aus schon etwa 4 km. Der Badeplatz von Schlehdorf wäre zwar näher, dort muss man aber sein Cachemobil weiter entfernt parken und somit die Ausrüstung / Boot doch ein paar hundert Meter über Land bewegen.
Erreichbar mittels abseilen? Ja, vermutlich schon. Der Weg verläuft direkt oberhalb der fast senkrechten, teilweise sogar überhängenden Wand. Ob es dort Befestigungsmöglichkeiten gibt, kann ich nicht sagen. Es gibt aber vermutlich nasse Füsse :-)
Dann aber stand ich vor einem Dilemma. Sollte ich die Möglichkeit offen lassen, das Doserl auch schwimmend zu erreichen? Es in so einer Höhe anbringen, dass es ein Schwimmer abnehmen kann? Dies könnte dann aber die Diskussion auslösen, dass die Terrainwertung 5 übertrieben ist. Egal :-)
Für die Schwimmer gibt es einen Zugang zum See etwa 120 Meter westlich des Caches. Den Felsenweg von Altjoch entlang und dort mal einen kleinen Stich runter zum See. Und schon mal einen Blick runter zum Doserl werfen, wobei ihr es von oben nicht sehen könnt. Oder aber von Raut kommend unmittelbar vor dem Felsenweg. Dort steht auch eine Bank, die vom Felsenweg aus sichtbar ist. Das Doserl selbst ist etwa 50 cm über dem Wasser befestigt! Da hier ständig im Logbuch von Muggels rumgekritzelt wurde hatte ich hier ein Zahlenschloss in einer "etwas außergewöhnlichen Ausführung" angebracht. Mit Karabiner. Prompt wurde es geklaut*grrr*. Daher nun fest montiert! Ihr müsstet ihn diesem Fall also vor Ort den Code schwimmend eingeben. Das Logbuch kann dann zum loggen mitgenommen und natürlich danach wieder zurückgebracht werden. Klar bedeutet dies in diesem Falle dann halt knappe 500 Meter zum schwimmen ... hin, Code eingeben und öffnen, Logbuch schnappen, zurück zum loggen, Logbuch einpacken und zurück zum Ausgangspunkt / Cache. Und für den Transport das Logbuch natürlich vor dem Wasser schützen, also am besten ein Transportbehältnis mitnehmen.
Gleich mal Sorry im voraus für die eventuelle Ungenauigkeit! Ich hatte vor Ort zwei GPS-Geräte im Einsatz ... kein Smartphone ;-) ... und ich bekam eine Abweichung von 19 Metern! Ist auch logisch, da dort die Felswand doch einiges abschottet.
Mittels Abgleich Kartensoftware, Wertevergleich GPS-Geräte und Google Maps kam ich dann auf die Cachekoordinaten. Lasst euch von Google Maps auch nicht täuschen. Dort sieht es aus, als ob der Cache im Wald liegt ... das tut er aber nicht ;-) Google Maps stellt den Schatten der Bäume so dar, als ob dort noch Wald wäre. Vor Ort werden ihr die Dose aber leicht finden.
ACHTUNG !!!
Ab sofort werden hier die letzten 3 Stellen der Nordkoordinaten als "Sesam-öffne-dich" benötigt!
Hintergrund: Durch viele Muggels wird immer ganz schnell das Logbuch vollgekritzelt. Daher ist das Logbuch nur noch mit Schloss erreichbar.