Die Strecke der Geilenkirchener Kreisbahn
verlief über eine Strecke von 37,8km von Alsdorf nach Tüddern.
Es handelte sich um eine meterspurige Kleinbahn, die ihren
Betrieb am 7. April 1900 aufnahm. Sie löste den bis dahin
verkehrenden Personen-Pferdeposten Geilenkirchen - Wehr sowie
Alsdorf - Setterich ab und übernahm auch die Postbeförderung.
Die mancherorts noch zu beobachtende Zurückhaltung gegenüber dem
neuen Beförderungsmittel legte sich bald. Dem Vernehmen nach
bestieg der Pfarrer aus Tüddern als einer der ersten den Zug der
Kreisbahn und trug somit dazu bei, dem Mißtrauen gegen das Neue
die Spitze zu nehmen. Die Beförderungszahlen stiegen rasch an,
und die Kreisbahn wurde Bestandteil des täglichen Lebens. Wegen
ihrer geländeangepassten Linienführung entlang der Felder und
Hecken erhielt sie von der Bevölkerung den mundartlichen
Spitznamen Heggeströöefer (Heckenstreifer).
Ab den 50er Jahren wurde der Betrieb der
Kreisbahn schrittweise eingestellt und 1970 schließlich ganz. Es
bildete sich der Verein "Interessengemeinschaft Historischer
Schienenverkehr", der bis heute den Betrieb auf der 6km langen
Strecke von Gillrath bis Schierwaldenrath für Touristen unter dem
Namen Selfkantbahn aufrechterhält. Das restliche Schienennetz wurde
komplett demontiert.
Im Rahmen dieser Cacheserie haben wir den
ehemaligen Verlauf der Kreisbahn rekonstruiert und einige
Bahnhofsgebäude und andere Überreste ausfindig gemacht. Leider sind
an vielen Stellen kaum oder gar keine Reste der Kreisbahn mehr zu
sehen.
Dr Heggeströöefer
De Jellekercher Schmalspuhrbahn
dat worr en Lok met Jüterwan
on drej Wajongs för Passagiere
Alles konnt me transportiere.
No Jangelt on Schierwaldenrath
Hhat dr Püffer schlamm jebrath.
Prumme, Kappes, Schlat on Muhre
scheckete os stracks de Buure.
Eäpel us et Heinsberger Lank
on us des Selfkank Fummelsank
Janze Zöch voll Zockerknolle
leß me bes no Jüllich rolle.
Et Zößje kruffet ohne Streß
stolz wie dr
Orient-Express |
va Dörp ze Dörp, janz pö a pö
tösche Felder, Schossee on Köh.
Haue de Lü sich jett jesatze.
op dr Bänk va hölzer Latze
hau alles Rille in de Batze
on en Zittlang jett ze kratze.
Se fuhre döcks op Hamstertour
bes henger Lennech an de Rur.
Et Zößje braht se jott no heem
met Botter, Eier, Speck on
Seem.
Hau ich jeng Fennege als Jong
sprong ich heng op der Perrong
on laachet övver Schwellelööfer
Verjeißt nie osse
Heggeströöefer. |
Bahnhof Puffendorf – Streckenkilometer 8,1
Ursprünglich nur ein unbedeutender
Zwischenbahnhof mit einem Nebengleis, erhielt Puffendorf erst mit
Eröffnung der Jülicher Kreisbahn 1911 seine größere Bedeutung. Die
Jülicher Kreisbahn baute ein festes Bahnhofgebäude und die
Geilenkirchener Kreisbahn erweiterte ihre Gleisanlagen mit einem
Umladegleis zur Jülicher Kreisbahn sowie ein weiteres Abstellgleis.
Die Strecke der Geilenkirchener Kreisbahn verlief entlang des
heutigen Feldweges von Setterich kommend in einem Bogen in Richtung
Geilenkirchen. Die Baumreihe hinter den Häusern zeigt heute noch
den Verlauf der Strecke.
Die heute noch zu erkennende Rübenrampe
gehörte zur Jülicher Kreisbahn. Auf dem Gelände des Puffendorfer
Bahnhofs war nach der Stilllegung bis vor ein paar Jahren ein
Schrottplatz untergebracht, dementsprechend sieht es hier heute
immer noch aus.