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Backes-Rallye: Eisern Multi-cache

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Wolwerche: Dieser Geocache ist nicht mehr zeitgemäß. Mir fehlt die zündende Idee. Jetzt wandert er ins Archiv. Vielleicht findet sich ja jemand, der die Backes-Rallye-Idee neu belebt.
Bis bald im Wald
Wolwerche

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Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   regular (regular)

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Geocache Description:


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Backes Eisern

        

Der Eiserner Backes

 

Lange hat es gedauert, bis die Bemühungen zum Erfolg führten, das alte Eiserner Backes-Gebäude wieder herzustellen. In den 1950er Jahren war die Nutzung als Backhaus eingestellt worden. Nach Ausbau der Backöfen und Umbau zur Garage diente es der Feuerwehr und dem Roten Kreuz zur Unterstellung der Fahrzeuge.

Es war das Ziel des Heimatvereins und seiner Vorsitzenden in dieser Zeit – Günther Plaum und Rolf Eckhardt -, mit dem Gebäude und seiner Ausstattung mit Backofen und Schmiedeecke (in Verbindung mit der Heimatstube) Erinnerungen an Vergangenes wach zu halten. Viele Mühen haben nun die Absicht zum Erfolg geführt, das Ensemble von Kapellenschule und Backhaus im Ortsmittelpunkt als Kern einer geplanten Neugestaltung der Ortsmitte zu erhalten. Mit Hilfe der Stadt Siegen, Eiserner Handwerker und viele freiwillige Helfer konnten die Planungen (Architekt Hellmann) umgesetzt werden.

Die Tradition der Backhäuser ist alt. War Brot (und andere Getreidespeisen) doch das Grundnahrungsmittel bis zur Einführung der Kartoffel zum Ende des 18. Jahrhunderts. Auf den Bauernhöfen und in den Dörfern wurde das Brot in gegenseitiger Hilfe gebacken. Denn Bäcker als Handwerker gab es nur in der Stadt. Die ersten Bäckereibetriebe kamen erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach Eisern.

Die Einrichtung der Backhäuser hatte wohl mehrere Gründe: Die Unterhaltung eines Feuers mit großer Hitze war für den einzelnen Haushalt wegen der hohen Brennmaterialkosten zu kostspielig. Die offenen Feuer reichten nur, um Fladen zu backen, die nur kurze Zeit haltbar waren. In Backöfen konnten große Brotlaibe zur Bevorratung gebacken werden, deren feste Kruste bei der Lagerung in entsprechenden Vorratskellern das Brot über Wochen frisch hielt. Die Auslagerung des Backes geschah auch aus Sicherheitsgründen. Zur Erreichung hoher Temperaturen bedurfte es einer langen Feuerzeit, wobei das erforderliche Brennmaterial optimal zu nutzen war. In den Häusern mussten wegen der Bauweise (viel Holz, Dacheindeckung mit Stroh) abends alle Feuer gelöscht werden, um Brände zu vermeiden. – Darüber wachte der Nachtwächter. Darum wurden die Backhäuser meist abseits der örtlichen Bebauung errichtet, so dass auch Funkenflug keinen Schaden anrichten konnte.

Hier verwandelte sich der Roggen, angebaut und geerntet im Hauberg, zu Brot und Kuchen. In die fürstlich privilegierte Mühle des Ortes wurde jeweils so viel Korn zum Mahlen gebracht, wie für den Backtag gebraucht wurde. Sonst ließ der Fettgehalt des Korns das Mehl „bitter“, d.h. ranzig (und damit unbrauchbar) werden. – Erst mit der Notwendigkeit der Versorgung der Großstädte im 19. Jahrhundert wurde das haltbare „Auszugsmehl“ entwickelt. Man schält vom „Vollkorn“ vor dem Mahlen die fetthaltigen Hüllschichten, verwendet wird nur der Stärkeanteil des Kerns. Ernte und Verarbeitung des Korns waren aufwendig und mühselig: noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Eisern das Korn mit der Sichel geerntet, auf „Rittern“ getrocknet, mit dem Dreschflegel gedroschen und mit der Fähwann gereinigt. Dann erst wurde eine (handbetriebene) Fegemühle angeschafft und um 1910 eine Dreschmaschine, die genossenschaftlich genutzt wurden. Die Bewohner der umliegenden Orte brachten nun auch ihre Ernte zur Bearbeitung nach Eisern. In Eisern gab es der Überlieferung nach noch zwei Backesser: den einen in Der Peeke (er existiert noch als Garage), den anderen am Stimmerweg. Der heutige Bau wurde 1855 als „Gemeindebackhaus“ beschlossen. Die Qualität des hellen steinernen Gebäudes lässt auf einen – durch Bergbau und Hütte ermöglichten – gewissen Wohlstand schließen. Der neue Backes ersetzte wohl die drei anderen. Er war bestens zweckentsprechend ausgerüstet. Der Bedarf erforderte den Einbau von zwei Backöfen. Feuertechnisch bedeuteten die neuen Öfen wohl kein großes Risiko mehr. Daher konnten sie mitten im Ort, von allen gut erreichbar, gebaut werden. Nach dem Baugrund neben der Kapelle, einst als Friedhof gedient hatte, hieß der neue Backes auch „Kirfichs Backes“. In seiner zentralen Lage war der neue Backes während der Backzeit die ideale Informations- und Austauschstelle für Ortsneuigkeiten, für Klatsch und Tratsch. Auf den alten Bildern ist zu sehen, dass an den Außenwänden Aushangkästen angebracht waren, um Bekanntmachungen zu veröffentlichen.

Der neue Backes stand allen Ortsbewohnern zur Verfügung. Die Backordnung von 1860 gibt einen Einblick in die beschlossenen Regelungen (siehe Backordnung von 1860). Der Gemeindediener hatte auf die Einhaltung der Backordnung, vor allem auf den Nutzerwechsel nach zwei Stunden zu achten. Er legte den Backbeginn fest und sorgte für das pünktliche Backende spätestens um 10 Uhr abends. Ihm oblag auch die Auslosung der Backfolge. Entsprechend der beiden Backöfen gab es Losmarken mit „R“ für den rechten und „L“ für den linken Ofen und einer fortlaufenden Nummerierung. Es war notwendig, dass vor allem die ersten Nutzer wechselten. Diese mussten nämlich das Holz für das Anheizen des ausgelosten Ofens stellen und die Vorarbeiten für das Anheizen erledigen. Dabei kam es darauf an, mit genügend Holz so vorzuheizen, damit die Hitze den ganzen Tag hielt.

Vor allem an den Backtagen vor den Festen gab es Gedränge. Dann erschienen oft 80 bis 100 Frauen – ihnen oblag das Backen – und wollten möglichst „ihren“ Backtermin. Die Backwilligen stellten sich in einem Halbkreis auf. Die Losmarken wurden aus einem Säckchen gezogen. So ermittelten die Beteiligten unter viel Getöse die Reihenfolge. Termine (Losmarken) durften unter den Augen des Gemeindedieners nur getauscht werden. In zeitlicher Reihenfolge wurden dann die Namen auf einer Schiefertafel festgehalten. Von einem Gemeindediener wurde der Stoßseufzer überliefert: „Ech weäll leewer beät honnert Männer ze do ha, wie beät zwanzig Fraue!“

Am Backtag wurden dann auf langen Brettern, die zu Hause vorbereiteten rohen Brotlaibe und Kuchen herangeschafft und in den Ofen geschoben. Auf die gleiche Weise wurden die fertigen Backwaren nach Hause befördert. Die Wege waren zu holprig, um mit Karren die ungebackenen Brote zu transportieren. Die schönen geformten Laibe wären durch die Rumpelei zerflossen.

1934 bauten die Anwohner des Unterdorfes einen eigenen Backes am Giesenbachsplatz, um die Wege zu verkürzen. Beide „Backesser“ wurden bis in die 1950er Jahre benutzt. Dann stand der Aufwand nicht mehr im Verhältnis zum Nutzen: Hauberg, Ernte, Binden der Reisigbündel (Schanzen) für das Backen, Vorbereiten des Teigs, die Bedienung des Backofens erforderte viel Arbeit. Die Bäcker lieferten die Backwaren täglich frisch, lange Bevorratung war nicht mehr notwendig. Die Backhäuser, die vielerorts wieder in  Betrieb genommen werden, oder (wie bei uns) neu eingerichtet wurden, dienen der geschichtlichen Rückbesinnung und lassen den Gemeinschaftsgeist, aus dem sie entstanden waren, wieder aufleben.

 

Backordnung von 1860, wörtlicher Übertrag aus dem Original

 

Die Gemeindeversammlung der Gemeinde Eisern besteht außer dem Vorsteher aus sechs Mitgliedern. Anwesend sind

  1. Jakob Schöler
  2. Johannes Heinrich Stolz
  3. Hermann Roth
  4. Gemeindevorsteher Schmidt

Verhandelt Eisern 20.03.1860

Nr. 208

In der heutigen, durch Vorladung vom 19. d.M. unter Angabe des zur Verhandlung kommenden Gegenstandes vorschriftsmäßig zusammen berufenen Gemeinde-Verordneten-Versammlung der Gemeinde Eisern, wurde von dem Vorsitzenden Gemeindevorsteher Schmidt ein Entwurf einer Backordnung für das Gemeinde-Backhaus da hier, zur Prüfung und  Feststellung vorgelegt.

Nachdem die aufgestellten einzelnen Paragraphen durchgegangen mehrere Ergänzungen und Vervollständigungen hinzugefügt waren, wurde dieselbe festgestellt mit folgendem wörtlichen Inhalt: 

Backordnung

§ 1.

Sämtliche Einwohner der hiesigen Gemeinde, insofern sie schuldiges Einzugs- und Hausstandsgeld gezahlt haben, haben gleiche Rechte und Ansprüche auf die Benutzung des Gemeinde-Backhauses.

§2.

Jeder wer zu backen wünscht, hat sich Tages zuvor, nach dem Mittagsläuten, selbst oder einer seiner Hausgenossen zum Losen im Backhaus einzufinden. Diejenigen welche am Montag zu backen wünschen, losen am Samstag um die bestimmte Zeit.  

§3.

Der Gemeindediener hat das Losen zu besorgen, und die Namen der Losenden mit Bemerkungen der von ihnen gezogenen Nummer, in ein besonderes Verzeichnis einzutragen. 

§4.

Keiner darf für den anderen losen, auch darf der Gemeindediener nicht für andere das Los ziehen, bei 15 Groschen Strafe. 

§5.

Jeder ist verpflichtet, auf die Nummer welche er beim Losen zieht, zu backen, es sei denn, dass er sich in Gegenwart der zum Losen Erschienenen mit einem anderen vertauscht. Hiernach hat auch der Gemeindediener die Nummer der Losenden in das Verzeichnis einzutragen.  

§6.

Die Zeit zum Backen ist vor jedem Einzelnen, wird auf dreieinhalb Stunden festgestellt. Wer Nummer 1 hat, muss morgens um 8.00 Uhr mit seinem Backen fertig sein. Nummer 2 hat alsdann die Zeit von 8.00 Uhr bis 11.30 Uhr. Nummer 3 von 11.30 Uhr bis 3.00 Uhr. Nummer 4 von 3.00 Uhr bis 18.30 Uhr und Nummer 5 von 18.30 Uhr bis 22.00 Uhr. In diesem Fall, dass sich weniger als fünf zum Backen melden, kann der Erste auf Zeit des Zweiten backen, usw.  

§ 7.

Wenn sich mehr als fünf Personen zum Backen auf den nächsten Tag melden, so können nur die Nummern 1 bis 5 zugelassen werden. Die Übrigen müssen auf den nächsten Tag geschrieben werden, haben aber alsdann das Vorrecht, so dass die Nummer 6, Nummer 1 usw. ist.

§8.

Wer auf die Zeit, welche ihm durch das Los zum Backen angewiesen ist, durch irgendein eingetretenes Hindernis nicht backen kann, darf seinem Nachfolger in der, demselben bestimmten Zeit, nicht hindern, sondern muss sich gefallen lassen, den zweiten Ofen zu heizen, und hier sein Brot zu backen. Zuwiderhandlungen hingegen werden mit einem Taler bestraft.

§9.

Nur in einzelnen  Fällen, kann das Backen länger als 10 Uhr abends gestattet werden. Es ist jedoch jedes Mal die Erlaubnis der Ortsbehörde hierzu erforderlich.

 

Wir danken  dem 1. Vorsitzenden, Herrn Klaus Eckhardt, für die ausführliche Information.

 

 

Nun zur Aufgabe:

Schaut Euch genau um. Am historischen Nachbargebäude ist eine Gusstafel angebracht wo Ihr den 1. Hinweis zum Finale findet.

Ab wann wurde das Gebäude als Heimatstube genutzt? = A, B, C, D

 

Nun begebt Euch zum Parkplatz bei:  N 50° 49. 302 E 008° 02. 697

 

Hier findet Ihr den 2. Hinweis zum Finale.

Über einem Tor stehen einige Worte.

 

Anzahl der Worte mit je drei Buchstaben = E

Wie oft kommt D in den Worten vor = F

Anzahl aller Worte + 2 = G

 

Der Cache liegt bei:  N 50° 4 B. ( A + 1 ) ( C - 6 ) ( D + 2 )   E 008° 02. E F G

 

 

Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Brotbacken bei der ländlichen Bevölkerung ein Teil der weitgehenden Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln. Jedes Dorf hatte seinen "Backes" (Backhaus), manchmal auch mehrere. Hier wurde dann, meist in Gemeinschaftsleistung, Brot nach Holzofenart aber auch Kuchen gebacken. Viele dieser liebenswerten Häuschen sind bis heute erhalten geblieben, stehen bisweilen unter Denkmalschutz. Andere wurden abgerissen, manche zerfielen oder wurden in Initiativen wieder hergerichtet und dienen heute vielfältigen gemeinschaftlichen Aktivitäten.

Wir, die "Waldschrate", möchten hiermit eine Backes-Initiative anstoßen. Wer sich daran beteiligt, übernehme bitte diesen Text in seine Cachebeschreibung und wähle eine einheitliche Cachebezeichnung zu dieser Serie .....Backes-Rallye: Ortsangabe. Welche Cacheaufgaben ihr plant, ist euch überlassen.Ein Foto und ein kurzer Text ist Pflicht Gerne etwas über die Geschichte, Anekdoten, Mundartliches ...Rezepte!!! Benachrichtigt uns, wenn ihr in unsere Bookmarkliste aufgenommen werden wollt.

 

Erstausstattung:

-  Logbuch, Stift

-  Würfelspiel

- Stempelstifte

- Kinder-CD

- PIXI-Buch

- Golfball

- TB - Snake Eyes

- Coin Cache me if you can EU

 

Team Dilldappe wünscht viel Spaß

 

 

Additional Hints (No hints available.)