Teil 1 der
Speck von Sternburg-Reihe
Teil 2:
Trau Dich 6
Die Geschichte
des Schlosses in Lützschena ist eng mit der des dortigen
Rittergutes verbunden. Im Jahre 1404 wurde es von Wilhelm von
Uechtritz gekauft und danach blieb es mehr als 400 Jahre in
Familienbesitz. Der letzte Besitzer Rittmeister Hans Moritz
Alexander von Klengel hatte während der Napoleonischen Kriege große
finanzielle Verluste erlitten und starb 1816. Seine Frau, die
Tochter des vorherigen Besitzers von Uechtritz, konnte das Gut
nicht mehr halten, so dass es 1822 zur Zwangsversteigerung
kam.
Der Kaufmann Maximilian
Speck (1776 - 1856) aus Leipzig, durch einen florierenden
Wollhandel zu Wohlstand gelangt, erwarb das Gut für 101 750
Reichstaler und führte es in kurzer Zeit zu neuer Blüte. Er ließ
Wirtschaftswege neu anlegen und Maßnahmen zum Schutz vor Hochwasser
durchführen, intensivierte die Landwirtschaft und den Obstbau. Die
seit 1800 bestehende Ziegelei rettete er vor dem Verfall und baute
sie aus. Die zum Gut gehörende Brauerei verlegte er in die in den
Jahren 1834/35 am jetztigen Standort errichteten Neubauten und den
zur Bierbereitung nach bayerischem Vorbild nötigen Hopfen ließ er
in seinen Hopfengärten anbauen. Beraten von Landwirtschaftsexperten führte er moderne
Methoden der Landwirtschaft ein, indem er die Fruchtfolge änderte
(bis 1830 noch Dreifelderwirtschaft)und indem er die Düngung der
Felder mit einer Knochenmühle aus England verbesserte. Vor allem
durch die Schaf- und Rinderzucht und die Einführung der
Stallfütterung, die bis dahin nicht gekannte Ergebnisse in der
Viehwirtschaft erzielte, erregte Maximilian Speck die
Aufmerksamkeit einiger europäischer Fürstenhäuser. So wurde er 1825
vom Zaren Alexander I. nach St. Petersburg eingeladen, um in
Vorträgen die gesammelten Erfahrungen weiterzugeben. Als Dank
erhielt er den "Orden des heiligen apostelgleichen Wladimir",
verbunden mit einer Pension von 6 000 Rubeln jährlich, wodurch er
in den Rang eines Ritters geriet. 1829 wurde er vom bayerischen
König Ludwig I. in den Freiherrenstand erhoben und durfte von nun
an den Namenszusatz "von Sternburg" sowie ein Wappen führen.
Bei dem Gut Lützschena handelte es sich um ein komplexes
Unternehmen, das nach modernsten Erkenntnissen geführt wurde und
der damaligen Zeit weit voraus war.
Die bei seinen Unternehmungen erzielten Gewinne investierte
Maximilian Speck von Sternburg nicht allein in seinem Gut, sondern
verwendete sie auch im sozialen und kulturellen Bereich. Er
sammelte wertvolle Gemälde, Grafiken und Bücher und ließ kurz nach
dem Erwerb des Gutes einen
Schlosspark nach englischem Vorbild anlegen. 1847 ließ er eine
Kinderbewahranstalt in dem Eckhaus Hallesche (ehemals Leipziger)
Straße/Am Bildersaal einrichten, beteiligte sich an der Gründung
einer Sonntagsschule für Erwachsene. Die durch den Betrieb seines
Gutes gewonnen Erfahrungen gab er weiter, indem er 1826 einen
Lehrverein zur Ausbildung von Gutsbesitzern und des Gesindes ins
Leben rief, 1851 in Lützschena eine höhere Landwirtschaftsschule
gründete und eine ganze Reihe von Lehrschriften veröffentlichte.
Schließlich setzte sich Maximilian Speck von Sternburg auch dafür
ein, daß die Bauern seiner Herrschaft von den Frondiensten befreit
wurden und das Gut 1835 ein freies wurde, indem er es gegen Zahlung
von 1 000 Talern aus der Lehnshoheit des sächsischen Königs
herauslöste.
Das Schloß, wie
es von der Familie von Uechtritz übernommen wurde, war ein
zweigeschossiger Barockbau mit ausgebautem Mansarddach und einem in
der Mitte aufgesetzten kleinen Turm. Nach dem Tod Maximilian Speck
von Sternburgs im Jahre 1856 genügte der Bau offensichtlich nicht
mehr den Bedürfnissen der gewachsenen Familie, auch bot er zu wenig
Platz, um die große Kunstsammlung würdig zu präsentieren. Deshalb
wurde das alte Schloß 1864 abgetragen und durch einen Neubau
ersetzt.
Der Sohn Alexander Maximilian, Vater von zwölf Kindern, ließ das
neue Schloß in einem Stil bauen, der sich an der englischen
Neugotik orientierte. Es hatte zunächst drei Geschosse mit relativ
flachen Dächern, die dadurch etwas verdeckt wurden, daß die Mauern
mit Zinnen abschlossen. Bis zum Jahre 1945 bestand das Schloß ohne
wesentliche Veränderungen. Nach der Enteignung der früheren
Besitzer und der Auslagerung der Kunstsammlungen wurde das Schloß
lange Zeit als landwirtschaftliche Fachschule genutzt. Um nun
zusätzlichen Wohnraum und Internatsplätze für Schüler zu gewinnen,
wurde ein viertes Geschoß aufgesetzt, wodurch die Zinnen
verschwanden und so ein schmuckloses Flachdach den Abschluß
bildet.
Glücklicherweise steht es jetzt unter Denkmalschutz, so dass
weitere derartige Frevel ausgeschlossen sind. Nach 1989 bemühte
sich der Gemeinderat Lützschena darum, daß das Schloß zum Eigentum
der Gemeinde wird. Ziel war es, das Schloß selbst und umliegende
Gebäude wie das Mühlengrundstück, das ehemalige Wasserkraftwerk,
Pferdeställe usw. mit Unterstützung von Investoren zu einem Komplex
zu gestalten, wo Erholungssuchende neben Unterkunft auch
Möglichkeiten der künstlerischen und sportlichen Betätigung, für
Wanderungen und Weiterbildung finden. Leider wurde entsprechenden
Anträgen nicht stattgegeben, so dass sich das Schloß im Besitz des
Freistaates Sachsen befand und einige Jahre als Schule für
behinderte Kinder genutzt wurde. Mit der Verlagerung der Schule an
andere Orte wurde das Haus frei und konnte zum Kauf angeboten
werden. Im Frühjahr 2002 wurde das Schloß durch die jungen Anwälte
von Truchseß und von Erffa gemeinsam erworben. Beide sind Verwandte
der Familie von Sternburg und offensichtlich auch von deren Geist
beseelt, indem sie Teile des Schlosses nicht nur als ihre Wohnungen
herrichten ließen, sondern das Erdgeschoß so renovierten, dass es
für kulturelle Veranstaltungen genutzt werden kann und damit auch
der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Zum
Cache:
Bei diesem Cache handelt es sich um meinen ersten selbstgelegten
Multi-Cache. Er besteht aus 3 Stationen und dem Finale. Um die
Koordinaten für Station 3 zu berechnen, benötigt ihr Daten von den
ersten beiden Stationen. An Station 3 müsst ihr auch Daten sammeln,
um eine Peilung zum Finale vornehmen zu können.
Die höhere Terrainwertung hat er ausschließlich aufgrund der
letzten Meter, alles andere ist kinderwagenfreundlich.
Station 1:
N 51° 22.796 E 12° 16.845
Am Start befindet ihr euch an der Schlosskirche.
Sucht dort die steinerne Grabplatte und schaut euch die Inschrift
an.
- Wer liegt dort
begraben? Anzahl der Buchstaben des Vornamens =
A
- In der
wievielten Zeile steht der Vorname? Zahl = B
Station 2:
N 51° 22.689 E 12° 16.807
An der Brücke findet ihr eine Informationstafel über den
Schlosspark. Auf dieser findet ihr die restlichen Informationen für
Station 3.
- Seit wann ist
für Lützschena ein Lustgarten bezeugt? CDXX
- Gleich die
nächste Jahreszahl im Text wird benötigt; XXEF
- Wann heißt
es:"...Auch musste er, um Lachen und Lehmgruben mitten in dem Park
auszufüllen, manche Canäle und kleine Teiche graben lassen, deren
Anlegung sonst unterbleiben wäre, um nur Verbindung ins Ganze zu
bringen."? XXGH
- In der
wievielten Generation ist Wolf-Dietrich Speck von Sternburg Erbe
des Sternburgschen Besitzes? Zahl = I
- Sucht als
nächstes die Abbildung des türkischen Entenhäuschens mit der
dazugehörigen Jahreszahl; XXJK
- Tretet nun an
die Rückseite der Tafel und zählt die abgebildeten Vogelarten;
Anzahl = L
Station 3:
N 51° EF. [I] [(JK*B)+I]
E 12° CD. [(GH*L*A)+41]
- Zählt dort die
"Beine"; Anzahl = M
- Zählt die
auffälligen Steinsockel am Gewässer; Anzahl + 1 =
N
Nun könnt ihr
die Peilung zum Finale vornehmen;
Entfernung in Metern: [(M+N)*HK]
Richtung in Grad (true north):
[M*N*L*G]
FINALE:
Falls ihr kleiner als 1,78m seid, also von zwergenhaftem Wuchs,
bringt am besten eine zweite Person für die Räuberleiter mit.
Hinterlasst am Finale bitte keine verräterischen Spuren und
positioniert den Cache wieder ordnungsgemäß (quer liegend und ganz
hinten!). Und verratet in den Logs nichts über das Finale.
Viel Spaß bei der Suche
whiterabbit_LE