Nachdem unter Landgraf Friedrich II um
1770 die alte Stadtbefestigung geschleift wurde, errichtete
man alljährlich im Sommer an der Stelle der heutigen Brücke
eine Schiffsbrücke. Diese Verbindung, die bis in die 1840er
Jahre bestand, wurde später durch eine Fähre ersetzt.
Die Drahtbrücke wurde am 1. November 1870 dem Fußgängerverkehr
übergeben. Die Brückenkonstruktion wurde von Henschel gebaut. Weil
sie vorerst in Privatbesitz war, musste bis zum 31. März 1896 jeder
bezahlen, der darauf die Fulda überqueren wollte: Fußgänger 3
Pfennig und Reiter 3 Silbergroschen. Seit dem 1. April des gleichen
Jahres, als sie zum Eigentum der Stadt wurde, ist ihre Überquerung
kostenlos.
Im Winter 1940 wurde die Brücke durch die von den Eismassen
weggerissene Badebrücke schwer beschädigt, so dass ihre
Gehwegsegmente und die beiden Brückenpylone durch ähnliche aber
größere Neubauten ersetzt werden mussten. Somit ist die Brücke
einer der wenigen Profanbauten Kassels, der im 2. Weltkrieg
errichtet wurde.
Während dieses Kriegs wurde die Drahtbrücke am 17. Mai 1943 von
einem starken Hochwasser heimgesucht, nachdem die Staumauer des
Edersees um kurz vor 2:00 Uhr durch einen britischen Fliegerangriff
zerstört wurde. Mit der Flut- und Schlammwelle, die ihren
Höchststand etwa um 15 Uhr erreichte, trieben Tierkadaver,
Baumstämme und Hausteile durch die niedrig liegenden Stadtteile,
wodurch erneut Schäden an der Brücke verursacht worden sind.
Durch einen Bombenangriff 1945 wurde die Brücke weiter
beschädigt.
Bereits 1946 konnte die Brücke wieder dem Verkehr übergeben
werden.
Der Standort mit diesen Koordinaten ist am Mittelpunkt der
Brücke zu Spiegeln.