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Morsen - Beginn der Zukunft Mystery Cache

Hidden : 12/31/2007
Difficulty:
4 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   small (small)

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How Geocaching Works

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Geocache Description:

Geocache nahe Holdenstedt bei Uelzen

Ein Start-Ziel-Multi. Die ermittelte KO ist nicht das Ziel. Der erste Behälter IST NICHT DER CACHE! Dort keinen Logstreifen abzulegen. Stashnote durchlesen. Hilfen zur Lösung befinden sich regelkonform im Listing. Bei Nässe festes Schuhwerk nötig.

Mit diesem Mystery möchte ich Euch ein wenig mit einer meiner Sprachen vertraut machen, der Morsetelegrafie.

Sie ist eine Art der Kommunikation, bei der über drahtgebundene Leitungen, Licht- oder Funkstrecken Morsezeichen übertragen werden. Der Erfinder der ersten Zeichen (1833) war Samuel Morse. Der Mitarbeiter von Morse, Alfred Lewis Vail, entwickelte einen Code, der auch Buchstaben umfasste. Dieser wurde ab 1844 eingesetzt. Damals zeichnete sein System eine Linie mit zackigen Auslenkungen auf einen Papierstreifen, der unter dem Schreiber gleichmäßig gezogen wurde. Eine grafische Darstellung also. Ich jedoch möchte hier überwiegend von der tönenden Morsetelegrafie schreiben. Diese habe ich gelernt, gelehrt und benutze sie als Funkamateur sehr gerne.

Der Morsecode wird durch eine Folge von kurzen Zeichen (sog. Punkten) und längeren Zeichen (sog. Strichen) sowie den richtigen Pausen dazwischen gebildet. Die Länge des Punktes ist der Maßstab für die weitere Zeichen- bzw. Buchstabenformung und somit auch für das Tempo. Die Pausen dazwischen sind ein wichtiger Bestandteil von Morsezeichen! Ohne Pausen würden wir ja einen Dauerton hören.

Als Beispiel zeige ich die Ziffern von 1 bis 0:

| .---- | ..--- | ...-- | ....- | ..... |

| -.... | --... | ---.. | ----. | ----- |

Der von Morse (und Vail) erdachte Zeichencode erwies sich jedoch in der späteren Praxis als untauglich, weil er u.a. unterschiedliche Pausenlängen verwendete. Fehlinterpretationen waren die Folge. Erst der deutsche Telegrafeninspektor Clemens Gehrke entwickelte das Einheitsalphabet, das nach geringfügigen Änderungen seit 1865 weltweit benutzt wird. Also etwas "Made in Germany"! Kaum einer kennt diese Tatsache, wenn er heute vom Morsen spricht. Ihr wisst jetzt jedenfalls, was gemeint ist, wenn vom Morsen die Rede ist :-) Die "Normierung" des Codes bedeutet jedoch nicht, das in einigen Staaten dieser Erde eigene Landescodes Verwendung finden bzw. fanden. Aber im internationalen Austausch bleibt es bei den Gehrke-Zeichen.

Wer mit einer Handtaste morst, braucht schon einige Übung, um von anderen lesbare Zeichen zu erzeugen. Werden Morsezeichen mit maschineller Unterstützung (z.B. einer elektronischer Morsetaste) erzeugt, sind die Pausenzeiten der Zeichenformung in der Regel richtig. Trotzdem kann der Buchstaben- und Wortabstand zum Leidwesen selbst eines geübten Hörers noch verunstaltet werden. Jemand, der unsauber gibt, schmiert. Meine Tondatei habe ich mit einer elektronischen Taste gegeben und den Mithörton meines Funkgerätes aufgenommen. Mit ein bisschen Rauschen entsteht gleich ein richtiges Feeling :-)

Diese Datei mit der Zielkoordinate muß dekodiert werden!

Damit die einzelnen Buchstaben, Ziffern und Satzzeichen für die Cacher gut erkennbar sind, habe ich alle Pausen dazwischen bewusst verlängert. Mein "Funkspruch" für Euch beginnt zum Einhören mit dem dreimaligen geben von "V". Es gibt im Internet Lexika zum Thema Morsecode.  Wer morsen kann, ist natürlich fein raus :-) Auf gehts, Ihr schafft das schon!

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Computerspezialisten und Informatiker betrachten die Morsezeichen als einen Binärcode mit logisch "0" und "1" sowie variabler Wortlänge. Im Übrigen der einzige mir bekannte Code, der von Mensch und Maschine in lesbare Zeichen umgesetzt werden kann! Wobei der Mensch der Maschine überlegen ist, wenn es um unsaubere, nicht normgerechte und dazu noch verschiedenartigst gestörte Zeichen geht.

Die kommerzielle Nutzung der Morsetelegrafie - bis zum Ende noch weit verbreitet im Seefunkverkehr - nahm im Verlauf der 90iger Jahre stark ab. Norddeich Radio stellte zum Jahreswechsel 1995/1996 sämtlichen Telegrafieverkehr ein. Auch bei uns Funkamateuren war bis zum Jahr 2003 das Beherrschen von Morsezeichen noch Prüfungsbedingung, um mit der staatlichen Lizenz auf Kurzwelle Funkbetrieb aller Art durchführen zu können. Wir mussten in der Lage sein, ggf. sicher auf einen Notruf zu reagieren.

Obwohl diese staatliche Prüfungshürde in mehr und mehr Ländern wegfällt, beschäftigen sich nach wie vor weltweit tausende Funkamateure aktiv mit der Pflege der Morsetelegrafie! In Deutschland kümmert sich beispielsweise die AGCW-DL e.V. um diese Belange. Wir nennen diese Kommunikationsart CW (continuous wave). Morsetelegrafie/CW muß, wie andere Sprachen auch, erst gelernt werden. Eine prima Weg dorthin ist die Koch-Methode, ebenfalls "Made in Germany". Geübte CWisten, wie sie bei uns zu finden sind, können mit hohem Tempo morsen.

Durch Verwendung von Q-Gruppen sowie weiteren sinnvollen Abkürzungen erreichen sie einen hohen Informationsdurchsatz im Verhältnis zur Zeit, die dafür benutzt wird. Zur Prüfung war damals ein Tempo von 60 Zeichen (geteilt durch 5 ergibt 12 Wörter pro Minute, WPM) gefordert, gegeben mit der Junker Handtaste (Foto). 20 bis 25 WPM sollten schon beherrscht werden, um "mitreden" zu können. Gute Funker schaffen über 45 WPM. Bei höherem Tempo wird so gut wie nichts mehr niedergeschrieben, sondern alles durch Gehörlesen aufgenommen. Der dekodierte Text läuft dann quasi wie ein Laufband vor unserem inneren Auge durch. Es finden durchaus flotte "Unterhaltungen" statt, weitaus schneller als SMS! Der Weltrekord liegt übrigens bei 75,1 WPM, das sind 375,5 Buchstaben pro Minute.

Selbstverständlich leben die morsenden Funkamateure nicht "hinter dem Mond", der PC ist aus nahezu keiner Funkstation mehr wegzudenken. Diverse modernere Übertragungsverfahren werden heute u.a. durch engagierte Funkamateure entwickelt und genutzt, und das nicht nur im Freizeitbereich.

Dennoch lohnt sich in unserer globalen Kommunikationsgesellschaft durchaus eine Rückbesinnung auf die Anfänge von "0" und "1". Oder wie es mein Funkfreund Ludwig, DK5KE so passend formulierte:

"Die Morsetelegrafie ist der Urknall des Internets!"

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Als Urkunde für den Erstfinder liegt ein Porzellan-Untersetzer meiner Heimatstadt bei, den die- oder derjenige behalten darf.

Weitere Erstausstattung:
Logbuch, Schreibstift, Stashnote/Geocachehinweis = Bitte drin lassen!

Sicher ist sicher: Stift besser selbst mitbringen!

Die ersten Tauschobjekte: Hot Wheel Auto, Quartettspiel aus der Heimat, LED-Taschenlampe.

Ein Foto vom Log (keine Bedingung) hilft mir sehr, wenn das Teil mal abhanden kommen sollte.

Viel Spass beim Suchen und Finden wünscht fotomike!

Additional Hints (Decrypt)

NHQNPVGL

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)