An dieser Stelle steht einer der beiden Pfeiler der größten
Verkehrsschilderbrücke Europas. Die Schilderbrücke erstreckt sich
von der nördlichen Seite der A6 kurz vor dem Autobahnkreuz
Weinsberg (bei Heilbronn) ohne einen Zwischenpfeiler bis zum
südlichen Autobahnrand. Die Spannweite vom nördlichen zum südlichen
Pfeiler beträgt 54 m; damit ist diese Brücke die größte in Europa
(zumindest Mitte 2007, kurz nach dem Aufstellen). Sie wurde im Zuge
der Verbreiterung der A6 auf 6 Fahrsteifen aufgestellt.
Sie ist ein gutes Beispiel dafür um zu veranschaulichen, warum
Straßenbau-Projekte in Deutschland immer wahnsinnig viel Geld
verschlingen. Alleine diese Stahlbrücke hat unglaubliche 280 000
Euro gekostet – wohlgemerkt lediglich die
Brückenkonstruktion, ohne die Hinweisschilder! Übrigens:
seitdem im November 2005 die bisher dort befindliche Brücke bei
einem LkW-Unfall zerstört wurde, war an dieser Stelle gar keine
Verkehrsschilderbrücke mehr – und die Autofahrer haben
seltsamerweise den Weg trotzdem gefunden.
Falls ihr also mal mit dem Auto unter dieser
Verkehrsschilder-Brücke durchfahren solltet, dann lest bitte
andächtig die Informationen auf den Verkehrsschildern und gedenkt
den 280 000 Euro, die man ja eventuell sinnvoller hätte
einsetzen können. Es ist euer Geld!
Anekdote am Rande: Für den Aufbau der Brücke in der Nacht vom
24.3.2007 wurde die Autobahn mehrere Stunden komplett gesperrt.
Nachdem die Brücke zusammengeschweißt war und von Schwerlastkränen
aufgestellt wurde, wurde festgestellt, dass die Konstrukteure einen
Fehler gemacht hatten – die Verankerungen der Pfosten passten nicht
in die Betonfundamente im Boden. Die Brücke wurde also wieder
komplett abgebaut und ins Werk zurücktransportiert, um die
notwendigen Änderungen durchzuführen. Beim zweiten Aufstell-Versuch
am 4. 6. 2007 ging dann alles glatt.
Gleich neben dem Pfeiler gibt’s noch ein Kuriosum. An der
Schallschutzmauer befinden sich sehr viele Drahtseile mit
verschiedenfarbigen, relativ schweren, verschiebbaren und auf
verschiedenen Höhen angebrachten Metallröhren –
siehe Foto. Ich werde versuchen herauszufinden, was das für
mysteriöse Dinger sind – ich habe jedenfalls keine Ahnung. Wenn es
jemand weiß, darf er es gerne im Log posten! Als Belohnung darf er
sich eine Hülse mitnehmen ;-)
Update 4.6.2008: nach mehreren Telefonaten mit Autobahnmeisterei
und Planungsbüro bin ich endlich zum Bauleiter gekommen und konnte
ihm die spannende Frage stellen. Die Lösung des Rätsels: die
Drahtseile sind tatsächlich Rankhilfen, und die bunten Metallhülsen
sollen solange zur „Verschönerung“ der Mauer beitragen, bis die
Pflanzen an den Drahtseilen hochgeklettert sind. Auf die Frage, wie
teuer diese Metallhülsen waren, wurde mir kein genauer Preis
gesagt, aber die Aussage „die Seile waren so teuer, dass es auf die
paar Metallhülsen nicht mehr angekommen ist“. Na super!
Das Auto könnt ihr am Recyclinghof abstellen.
Die letzten 300 Meter muss man laufen (oder Fahrradfahren). Bis auf
die letzten 20 Meter ist dies ein geteerter Weg. Achtung, vor Ort
wird Stand heute (Mai 2008) immer noch heftig gebaut – das
bedeutet: viele Bauarbeitermuggels tagsüber, und wenn´s geregnet
hat, sind die letzten 20 Meter zum Cache schlammig (sehr, sehr,
sehr schlammig! Sagte ich eigentlich schon, dass es schlammig sein
kann?). Bei schönem Wetter sind tausende Fahrradfahrermuggels auf
dem Fahrradweg unterwegs! Also besser bei trockenem Wetter sowie
abends oder am Wochenende loggen oder am besten Nachts.
Definitiv kein Zugang zum Cache von der Autobahn aus! Denkt
da bitte keine Sekunde drüber nach!