Geschichtliches:
Der Augsburger Glaspalast ist nach den Plänen des Stuttgarter
Architekten Philipp Jakob Manz erbaut und wurde 1910 in Betrieb
genommen.
Die Produktion endete 1988 mit dem Konkurs der Firma. Der
Glaspalast erhebt sich auf fünf Geschossen mit je 13 Fensterachsen.
Diese großflächig und vor allem allseitig durchfensterte Fassade
gab der Spinnerei ihren Namen.
Manz verwirklichte hierbei das Prinzip der Tageslichtfabrik im
Geschossbau. Umfangreiche Berechnungen des Architekten zu
Lichteinfall und Lichtstreuung gingen dem Entwurf voraus, immerhin
sollten Raumtiefen von 45 Metern ausgeleuchtet werden.
Charakteristisch sind des Weiteren zwei Turmbauten (Aufzugsturm
sowie Treppen- und Wasserturm) und ein über die Fassade hinaus
ragender dreigeschossiger Aufbau, der durch eine glockenförmige
Haube abgeschlossen wird.
Auf der nördlichen Schauseite wirkt der Bau asymmetrisch, da
rechts ein Turmabschluss fehlt und das Treppenhaus den Bau nicht
mittig teilt.
Auffällig ist auch die nahezu fensterlose Westfront. Beides sind
die Folgen einer bereits im Entwurf vorgesehenen baulichen
Erweiterung des Werkes, die jedoch auf Grund der wirtschaftlichen
Entwicklung der SWA nie vorgenommen wurde.
Der renovierte Glaspalast wird heute überwiegend kulturell
genutzt. Seit Mai 2006 sind im 1. und 2. Stockwerk das Kunstmuseum
Walter und die Galerie Noah untergebracht. Das Kunstmuseum Walter
zeigt auf 5.500 m² die Privatsammlung des Unternehmers Prof. Ignaz
Walter.
Am 23. Mai 2006 wurden im Erdgeschoss zeitgleich das städtische
H2 - Zentrum für Gegenwartskunst und die Staatsgalerie Moderne
Kunst, eine Zweiggalerie der Pinakothek der Moderne eröffnet.