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Familie Katz - Gedenket und vergesset nie I Multi-cache

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Hidden : 12/30/2008
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:

Dieser Multicache ist der erste Teil einer Reihe und thematisiert das Leben der jüdischen Familie Katz zur Zeit des Nationalsozialismus. An den einzelnen Stationen müssen Hinweise und Micros gesucht werden. Ein Innenstadtcache als Reise in die Vergangenheit!

Achtung!!! An den Markttagen Mittwoch und Samstag ist eine Station bis circa 13 Uhr nicht zugänglich. Sowie jeden ersten Donnerstag im Monat!

Familie Katz – Gedenket und vergesset nie 1

Eine Reise in die Vergangenheit

Anzahl jüdischer Bürger in Brilon
1933 = 75
1945 = 0

Parkmöglichkeit
N 51° 23.760
E 008° 33.948

Wer ungestört suchen möchte, sollte einen anderen Cache aussuchen. Hier ist die Nick Knatterton Tarnmütze aufzusetzen!

Station I

N 51° 23.743
E 008° 33.935

Diese Straße wurde früher „Judenstraße“ genannt. Hier waren viele jüdische Geschäfte ansässig, wie zum Beispiel die Metzgerei von Familie Löwenstein (Hausnummer 12, heute nicht mehr vorhanden) und das Lebensmittelgeschäft von Familie Fränkel (Hausnummer 16). Früher hatte ein Fachwerkanbau dieses Hauses als Synagoge gedient.
Der Zustand dieses Gebäudes wurde aber inzwischen durch zwei Umbauten beträchtlich geändert.

(nach S. 57, „Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hrsg. Demokratische Initiative e.V. , 1988)

Sucht hier (wie bei allen weiteren Stationen) nach den Koordinaten für die nächste Station!

Station II

Die Familie Katz bewohnte das Haus auf der gegenüberliegenden Seite mit der Hausnummer 4 bis zum 28.6.1939. Frau Katz hatte es von ihren Eltern 1925 geerbt. Metzgermeister Jakob Katz, 1884 geboren, heiratete am 8. Mai 1910 Bertha Kahlenberg aus Brilon. 1912 wurde der Sohn Salomon geboren, genannt Sally, 1915 kam der zweite Sohn Max zur Welt. Die Töchter Selma und Else wurden 1917 und 1920 geboren.

(S.110, „Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hrsg. Demokratische Initiative e.V. , 1988)

Die kleine Gasse rechts neben dem Haus hat bei der älteren Bevölkerung immer noch den Namen „Katz Ecke“.

Station III

Während die Söhne nach ihrer Schulzeit das Metzgerhandwerk bei ihrem Vater erlernten, besuchten die Mädchen, als sie elfjährig die heutige Engelbertschule verließen, die Mädchenrealschule. Mit 16 Jahren ging Selma nach Berlin um dort eine Ausbildung als „Putzmacherin“ zu erlernen. Else, die jüngere Schwester, verließ am 28. März 1933, in den Tagen der ersten Boykottaufrufe gegen die Juden, die vor dir liegende Schule wieder.

(S. 110-111, „Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hrsg. Demokratische Initiative e.V. , 1988)

In welchem Jahr bekam dieses Gebäude seinen heutigen Namen? = A

( A : 12 - 2 ) : 3 + 5 = B
[ ( A + 68 ) : 8 ] * 3 - 3 = C

N 51° 23. C
E 008° 34. 0B

Station IV

1933 wurden hier Boykottschilder aufgestellt und blieben dort stehen:
„Kein Deutscher kauft noch bei einem Juden.“
Doch offensichtlich fruchteten die Drohungen nicht, vermutlich kauften die Briloner weiterhin in jüdischen Geschäften ein. So wurde am 23.8.1933 in der Zeitung berichtet, dass die Personen auf diesem Platz an den Pranger gestellt würden, die noch bei Juden kauften.
Eine Briloner Hausfrau ging ein letztes Mal in die Metzgerei Katz, um zu sagen, dass sie nun nicht mehr kommen könne, die Gefahr sei zu groß für sie. Weinend hätte die Familie Katz von ihr Abschied genommen.

1935, am 8. Mai, gab es – trotz der bedrückenden Lage für die Juden – ein Fest im Hause Katz. Sogar Selma war aus Berlin angereist, um mit ihren Eltern Silberhochzeit zu feiern.

(S. 39-40, „Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hrsg. Demokratische Initiative e.V. , 1988)

Station V

In der Progromnacht blieb auch das Geschäft und das Haus der Familie Katz nicht verschont, es wurde geplündert. Vater Jakob und Sohn Salomon wurden in „Schutzhaft“ genommen. Während Salli nach nur einem Tag Aufenthalt im Polizeigefängnis, das sich im hinteren Teil dieses Gebäudes befand, in das Konzentrationslager Sachsenhausen gebracht wurde, blieb der Vater 10 Tage in dem Briloner Gefängnis, bis auch er nach Sachsenhausen kam. Frau Katz gelang es erst am 2. Dezember die Freilassung ihres Mannes zu erwirken. Erst am 21. Dezember kam der Sohn Salomon aus dem KZ frei.
Nach diesen Wochen der Angst und des Grauens war es der Familie klar, dass sie ihre Heimat verlassen musste. Im August 1938 hatte die Familie schon ein Grundstück verkauft, da die Metzgerei kaum mehr Gewinn brachte.

(S.112, „Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hrsg. Demokratische Initiative e.V. , 1988)

Geht die Treppen hinauf und sucht auf der linken Seite nach einem Hinweis!

Final

Die jüngste Tochter Else, gerade 19 Jahre alt, wanderte als erste im Mai 1939 nach England aus. Dort besorgte sie ihrer Schwester Selma, die im Mai 1939 Berlin verlassen hatte und wieder in Brilon war, eine Stelle. Im Juli wanderte Selma nach Lapsworth (England) aus.
Nachdem es den Töchtern gelungen war, Devisen nach Hause zu schicken, wanderten im April 1940 die Söhne Salomon und Max in die USA aus. Alle fürchteten, dass es bald zu spät sei, die Eltern noch lebend aus Deutschland rauszubekommen. Der Vater musste bei einer Straßenbaufirma Zwangsarbeit leisten. Es war ein Wettlauf mit der Zeit, den nun die Eltern Katz zu führen hatten.

(S. 112, „Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hrsg. Demokratische Initiative e.V. , 1988)

Das Haus wurde am 28.6.1939 verkauft. Vom Kaufpreis musste Bertha Katz 1.500 Reichsmark an das Deutsche Reich als „Ausgleichsabgabe“ abtreten.
Am 19.10.1941 reisten Jakob und Bertha Katz nach Berlin. Am 18. September hatten sie ihre Pässe ausgehändigt bekommen. Hier mussten noch viele Formalitäten erledigt werden. Noch immer wussten sie nicht, wann sie Deutschland verlassen konnten.
Und sie hatten Glück: während in Deutschland die ersten Deportationen in die Vernichtungslager begonnen hatten, wurden sie dem letzten Ausreisetransport von Berlin nach Lissabon angegliedert. Im plombierten Zug reisten sie durch das von Nationalsozialisten besetzte Westeuropa und bestiegen in Lissabon das Schiff, das sie in die Dominikanische Republik bringen sollte.
Es ist anzunehmen dass sich die Familie Katz nach langen Irrfahrten in New York zusammengefunden hat.

(S. 115, „Juden in Brilon zur Zeit des Nationalsozialismus“ Hrsg. Demokratische Initiative e.V. , 1988)

Additional Hints (Decrypt)

Fcvrtry xnaa urysra

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)