Ein kleines Döschen in den Borsumer Bergen. Aber seid vorsichtig, damit ihr die "Aulken" nicht erschreckt.
Zitiert nach: Sagen aus dem Emslande Von Lehrer H. Wessels, Herbrum
Die Aulken
Die Aulken waren kleine Gesellen, knapp 1 ½ Fuß hoch. Sie trugen schwarze Kleidung und auf dem Kopfe eine rote Zipfelmütze. Man bekam sie selten zu Gesicht. Am Tage blieben sie zumeist in ihrer unterirdischen Wohnung, in den Borsumer-, Tunxdorerbergen oder den Hexenbergen bei Lehe. Bei Nacht kamen sie hervor, stahlen von den Äckern Gemüse und Korn, aus dem Stalle die Milch. Trotzdem wagte es keiner, ihnen entgegenzutreten, denn sie konnten sich unsichtbar machen und konnten überdies geheime Zaubersprüche. Wehe dem, der es mit ihnen verdarb. Doch sie haben auch manches Gute getan.
Zuerst waren die Aulken recht bescheiden. Sie gingen den Knechten und Mägden nach, die morgens vom Melken kamen und lasen sorgfältig die Tropfen Milch auf, die verschüttet wurden. Bald aber glaubten sie, ein gutes Recht auf einen Teil der Milch zu haben, und wenn die Magd beim Durchsieben derselben nicht etwas verschüttete, stießen sie die Milchbehälter um.
Später gingen sie sogar bei den Bauern von Borsum und Herbrum in die Ställe und molken die Kühe aus. Wurden sie dabei überrascht, gossen sie die Milch aus und flohen mit Gepolter und lautem Geschrei aus dem Hause.
Auch Butter aßen die kleinen Wichte gern. Des Nachts kamen sie in die Häuser und butterten. Wurden sie dabei gestört, ward das Butterfaß umgeworfen und fort stob der ganze Schwarm.
Bald war nichts mehr vor ihnen sicher. Dem Bauern holten sie das Korn vom Boden. Nur wenn er ein Kreuz darauf machte, wagte sich kein Aulk daran.
Wer noch mehr über die Aulkes erfahren möchte wird auf:
http://www.familie-hilling.de/emslandbuch/1925/1925_57.html
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