Ja nje idu damoi - die Suche geht weiter! (NC)
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Als Kind in einem kleinen Dorf bei Schwerin aufgewachsen, spielte
ich mit meinen Freunden auch oft im Wald, nah bei unserem Haus.
Nicht selten begegneten uns dabei sowjetische Soldaten, mit denen
wir in holprigem Schulrussisch kommunizierten und die mein Vater
früher immer „Freunde“ nannte. Wir hatten keine Ahnung,
warum die Soldaten durch unsere Wälder streiften, woher sie kamen
und wohin sie wollten.
Mit dem Moped meines Kumpels fuhr ich im November 1994, als
13-jähriger, durch eben diesen Wald, als mich irgendwo auf einer
Wegkreuzung ein russischer Offizier anhielt. Ziemlich aufgeregt
fragte er mit gebrochenem Deutsch, begleitet von hektischen Gesten,
nach Essen und Trinken, Streichhölzern und Kleidung. Da mir der
Mann leid tat, versprach ich ihm, zu Hause nach all dem zu gucken
und vielleicht etwas zu besorgen.
Beim Abendbrot desselben Tages erzählte ich meinem Vater von der
Begegnung. Er erschrak sichtlich und erzählte mir, dass alle
Soldaten der sowjetischen Streitkräfte Deutschland bereits
verlassen hätten und verbot mir alle Aktivitäten im Wald, bis auf
Weiteres.
Ungeachtet des Verbotes meines Vaters fuhr ich einige Wochen danach
wieder mit dem Moped durch den Wald und traf an einer Stelle ganz
in der Nähe der ersten auf den Offizier. Der Mann sah völlig
verwahrlost, unrasiert und ausgemergelt aus, war sehr unruhig und
machte einen verwirrten Eindruck auf mich. Als er mich, unentwegt
und hastig umherblickend, wieder nach Bekleidung und Essen gefragt
hatte, erzählte ich von dem Gespräch mit meinem Vater und fragte
ihn, wann er denn nach Russland zurück fahren würde.
Die folgenden Szenen werde ich wohl nie wieder aus meinem
Gedächtnis löschen können, sie brannten sich in mein Gehirn und
lassen mich noch heut manchmal Nachts schweißgebadet aus dem Schlaf
hochschrecken.
Der Russe erstarrte förmlich, packte mich mit beiden Händen an den
Schultern und schrie mit wutverzerrtem Gesicht
„Ja
nje idu damoi"
Im selben Moment stieß er mich mit samt dem Moped zu Boden und
verschwand im nahen Unterholz.
Mein Vater und Freunde suchten damals auf eigene Faust den Wald ab,
fanden aber nichts. Bis zum heutigen Tag beklagen Jäger stetige
Wilderei und Waldarbeiter den illegalen Einschlag von Holz. In den
vergangenen Jahren wurden in der Nachbarschaft regelmäßig Hühner,
Enten und Kaninchen gestohlen, ohne dass die Diebstähle jemals
aufgedeckt wurden.
Ich lebe nun schon viele Jahre nicht mehr bei meinen Eltern und
hatte die Geschichte fast schon vergessen. Bei einem Besuch Anfang
des Jahres berichtete mir mein Vater, dass die mysteriösen Vorfälle
nie aufgehört haben und die Jagdpächter der Region schon einige
Zeit über eine Kopfprämie zur Ergreifung des Täters nachdenken. Ich
habe begonnen, mir das in Frage kommende Gebiet vorsichtig
anzusehen. Ich denke, ohne Hilfe und den Schutz der Dunkelheit
komme ich wohl nicht weiter…
Nun zum Cache: Da die Suche nach eindeutigen Hinweisen des Russen
bislang nur bedingt erfolgreich war, waren noch weitere Recherchen
nötig. Es gibt jetzt eine neue, ausgedehntere Wegführung mit völlig
neuen Stationen. All diejenigen, die bereits nach dem Offizier
gesucht haben, erwartet jetzt ein völlig neuer Cache.
Passt Euer Equipment den Gegebenheiten an. Eine oder mehrere gute
Taschenlampen (mindestens Mag 2D), UV-Lampe, Spiegel,
Taschenrechner und Kompass sind ein Muss, optional solltet Ihr eine
Digitalkamera oder Schreibzeug und ROT-13-Kenntnisse im Gepäck
haben. Denkt daran, dass Ihr unter Umständen nicht allein im Wald
seid, geht jeden Schritt nach der Devise, sehen und gesehen werden.
Nutzt das psychologische Moment! Ich habe die Zielgegend sehr
unwirtlich in Erinnerung und schon früher gute Erfahrungen mit
Stiefeln und derbem Tuch gemacht. Die Koords waren im Wald nicht
immer die besten, deshalb haben wir an den entscheidenden Stellen
manchmal auch mit Reflektoren gearbeitet. Beachtet: 1 weißer
Reflektor – Ihr seid auf dem richtigen Weg, 2 weiße
Reflektoren – Hinweis im Umkreis von wenigen Metern, gelber
Reflektor - Final in der Nähe. Ihr könnt nach dem Bergen von
Hinweisen immer auf den jeweiligen Weg zurück kehren, von dem Ihr
gekommen seid, so müsst Ihr Euch nie quer durch den Wald schlagen.
Besinnt Euch an allen Stationen auf die angeratenen Hilfsmittel, es
wird nur in Einzelfällen darauf hingewiesen. Koordinaten gelten als
Orientierung, seid bei der Suche nach Reflektoren im Umkreis
flexibel. Achtet bitte auch auf elektrische Weidezäune und lasst
die Finger von jeglichen elektrischen Installationen! Hinweise zu
Koordinaten beziehen sich immer auf die zuletzt Genannte. An
einigen der insgesamt 10 Stationen bis zum Final erhaltet Ihr
Zusatzhinweise, die Ihr zum Auffinden des Finals zwingend benötigt!
Getauscht werden darf nur am Final! Verräterische Hinweise in den
Logs sollten im Interesse nachfolgender Cacher unterbleiben. Bitte
hinterlasst ALLE Stationen WIE IHR SIE VORGEFUNDEN HABT und bitte
auch so, dass sie für Tagesgäste unsichtbar sind!
Ein letztes Wort in eigener Sache: Mit Blick auf das Attribut
„hunting area“ bitten wir eindringlich darum, 5 Tage
vor bzw. nach Vollmond das Zielgebiet zu meiden. Handelt stets mit
Bedacht und äußerster Aufmerksamkeit – passt auf Euch auf!
Ich hoffe, ich höre bald von Euch!
Los geht’s:
Parkt Euer Cachemobil bei N53°32.844/E011°18.650 und begebt Euch
von dort aus auf eine Reflektorstrecke, die Euch zu Station 1
führt. Ab hier gilt: "... die Suche geht weiter!".
Additional Hints
(Decrypt)
Pnpurorfpuervohat!!!