Diese Runde führt Euch durchs beschauliche Hinterland von
Fischbach. Für die Strecke von etwa 2 Km benötigt Ihr ca. 2,5 - 3
Stunden.
Etwa die Hälfte der Strecke
liegt auf einer stillgelegten Bahntrasse, die nicht mehr benutzt
wird, außer von Hunden mit Muggels, aber haltet trotzdem die Augen
und Ohren offen, falls von Dornier ein Sonderzug hupend und mit
Vorausläufer anrollt!!! Passiert etwa einmal
jährlich.
Markdorf/Kluftern
(Deutschland) Frontal-Zusammenstoß
Am
22. Dezember 1939, kam es zu einem schweren
Eisenbahnunglück.
Bei
dichtem Nebel nachts um 22:19 Uhr stießen ein voll beladener
Güterzug und ein gut besetzter Personenzug frontal und ungebremst
auf der eingleisigen Bodenseegürtelbahn entlang des Nordufers des
Bodensees zusammen. 106 Menschen starben in den Trümmern, weitere 9
noch vor Ort an den Folgen.
Im
Personenzug, einem Bedarfszug aus Oberstdorf, saßen Einwohner aus
Weil am Rhein und Umgebung, die zu Beginn des Zweiten Weltkriegs
ins Allgäu evakuiert worden waren und sich nun kurz vor Weihnachten
auf die Rückkehr in die Heimat freuten.
Die
Fahrdienstleiter in Markdorf hatte beide Signale auf freie
Durchfahrt gestellt. Die Züge hätten planmäßig in Markdorf kreuzen
sollen, aufgrund von Nichteinhalten der Vorschriften hatte der
Fahrdienstleiter jedoch dem Güterzug freie Fahrt
erteilt.
Aus Propagandazwecken sollte jedoch die
Reichsbahn entlastet werden und so wurde der genaue Hergang des
Unglücks vertuscht. Laut des NS-Regimes soll bei einem technischen
Halt, bei dem Wasser nachgetankt wurde, ein Sabotageakt verübt
worden sein.
Doch das sind nicht die einzigen
Ungereimtheiten. Denn zur Aufklärung des Falles konnten nie
Überlebende oder Zeugen ausfindig gemacht werden. Es heißt, die
Überlebenden sollen versucht haben, sich zum nächstgelegenen
Bahnhof nach Fischbach oder Kluftern zu retten. Nur ein unbekannter
Bahnbeamter soll einigen Überlebenden begegnet sein, doch auch
diese Spur verlief sich im Sand, da der Beamte seit jenem Tag
untergetaucht ist.
Außerdem wurden vielversprechende Hinweise nicht
oder nur unvollständig gesichert, die Unglücksstrecke wurde nicht
intensiv abgesucht, sondern nur die Trümmer geborgen und die
Teilstrecke zu Kriegsende stillgelegt.
Von einigen Einheimischen der
Nachkriegsgeneration hört man auch heute noch, dass noch einiges
mehr an Trümmer und / oder persönlichen Dingen von dem Unglück zu
finden sein müssten. Es wird aller Wahrscheinlichkeit nach kein
Schatz oder ähnliches zu finden sein, doch gilt es herauszufinden
wo die Überlebenden abgeblieben sind und um wen es sich gehandelt
haben könnte. Hat der plötzlich verschwundene Bahnbeamte mehr
gewusst? Hat er Beweismittel entwendet? Ist er möglicherweise in
die verschleierungstaktischen Machenschaften der GeStaPo
verwickelt? Gab es überhaupt Überlebende? Ist die Geschichte nur
eine wirres Schauermärchen der Menschen, in deren Erinnerung noch
die Geister des Krieges spuken?
Als Hilfsmittel ist eine
Taschenlampe, eine Lupe und ein spitzer Gegenstand (Kuli o.ä.
reicht) von Vorteil.
Für den Rückweg empfiehlt sich
der Trampelpfad entlang der Gleise.
Viel Spaß wünschen Landser &
Tinchen
TJ kann gerne per Mail angefragt werden.