Schleiereulen und ihre
Gewölle
Parkkoordinaten: N 50°07.480 E
008°39.469
Startkoordinaten: N 50°07.456 E
008°39.752
Mit den
Öffentlichen:
Mit dem 75ger- oder dem 36ger-Bus bis
Palmengarten (Achtung, nicht Palmengartenstraße)
oder
Mit dem 75ger- oder dem 32ger-Bus bis
Grüneburgpark
Schleiereulen
Warum heißt die Schleiereule
„Schleiereule“?
Ihren Namen hat die Schleiereule von ihrem
hellen, herzförmigen Gesichtsschleicher.
Auch sonst gleicht das Gefieder einem Schleier.
Es ist oberseits gelbbraun gefärbt,
auf der Unterseite ist es
weiß.
Wo
und wie leben Schleiereulen?
Schleiereulen kommen in waldarmen, wärmeren,
wintermilden Niederungen in ganz
Mitteleuropa vor. Allerdings sind sie nirgends
häufig verbreitet.

Sie brütet in ungestörten Gebäuden
mit dunklen Nischen. Hierzu zählen alte
Kirchtürme, Scheunen, Heuböden, Ruinen
oder Tennen. Zu den natürlichen
Brutstätten gehören Felswände mit
Höhlen. Manchmal sind sie auch in Parks
mit holen Bäumen
anzutreffen.
Was fressen
Schleiereulen?
Die Nahrung der Schleiereulen besteht vor allem
aus kleinen Nagetieren wie
Feldmäusen und Spitzmäusen, jedoch auch
aus Kleinvögeln. Zudem stehen
zum Teil auch Insekten, kleine Reptilen und
Amphibien auf dem Speiseplan
der Schleiereulen. Einen großen Beitrag zum
Jagderfolg der Schleiereule
leistet ihr spezielles Gefieder, welches den
lautlosen Flug ermöglicht. Somit ist
die Schleiereule in der Lage ihre Opfer ohne
Vorwarnung zu überraschen.
Die Schleiereule jagt meist im offenen
Gelände. Sie ist ausschließlich Nachts
aktiv.
Den Tag verbringen Schleiereulen an ihrem
Ruheplatz.
Der Jagderfolg der Schleiereule bestimmt
entscheidend den Bruterfolg. In Jahren mit
hohem Mausangebot brüten die Schleiereulen
häufig zwei Mal. In schlechten Jahren
brütet sie nur ein Mal oder setzten sogar
die Brut aus.
Warum sind Schleiereulen aus menschlicher
Sicht Nützlinge?
Sie reduzieren auf natürliche Weise den
Mäusebestand und helfen somit Mäuseplagen in
der
Landwirtschaft zu reduzieren. Auch durch
Wühlmäuse verursachte Schäden in Gärten
werden
durch die Jagd der Schleiereulen auf
Wühlmäuse vermindert.
Wodurch werden Schleiereulen gestört oder
beeinträchtigt?
Veränderung der ländlichen
Kulturlandschaft à verändertes
Jagdgebiet
Verringerung des Brutplatzangebotes durch Umbau
und Modernisierung älterer Gebäude
Straßenverkehr fordert einige Opfer, da
Schleiereulen straßennah jagen.
Verwendung von Pestiziden vermindert Zahl der
Beutetiere
Wegfallen von Gräben und Feldrainen in der
modernen Landwirtschaft vermindert zusätzlich Zahl der
Beutetiere
Veränderte Umweltbedingungen führen zu
harten, evtl. schneereichen Wintern,
die die Nahrungsbeschaffung deutlich erschweren.
(Teilweise Minderung des Bestandes um bis zu 90%)
Wie kann man Schleiereulen
schützen?
Schaffung von Brutplätzen bzw.
Nisthilfen
Sicherung von Brutplätzen bei
Gebäudesanierungen
Verbesserte Lebensraumstrukturen für die
Beute der Schleiereule
Verringerter Gebrauch von Bioziden gegen
Nagetiere
Was sind Gewölle?

Gewölle, auch Speiballen genannt, sind von
manchen Vogelarten ausgewürgte,
unverdauliche Nahrungsreste wie Fell, Knochen,
hartkernige Samen,….
Zu den Vogelarten, die eben solche Speiballen
auswürgen zählen u.a. Möwen,
manche Greifvögel und auch die
Eulenvögel, zu denen die Schleiereule
gehört.
Anhand Form, Farbe und Inhalt kann von einem
gefundenen Gewöll auf den
Produzenten des Gewölls geschlossen
werden.
Was sagen uns Schleiereulengewölle
über das Leben der Schleiereule?
Mit Hilfe von eingesammelten und analysierten
Gewöllen kann man Rückschlüsse auf
das Nahrungsspektrum und das Nahrungsangebot der
Schleiereulen, in einem
bestimmten Gebiet feststellen. Diese
Informationen lassen Rückschlüsse auf
die
Fauna im Jagdgebiet der Tiere zu und können
genutzt werden, um Aussagen über das
Nahrungsangebot und dessen Veränderungen zu
treffen.
Wie lassen sich Eulengewölle
untersuchen?
Möchte man die Knochen oder ähnliches
aus den Gewöllen herauspräparieren
empfiehlt
es sich die Gewölle in laufwarmes Wasser zu
geben. Dort lösen sich die Federn und die
Haare von den Knochen und durch mehrfaches
ablassen des Wassers und Nachspülen mit
frischem Wasser erhält man die
unverdaulichen Rückstände. Bei gut erhaltenen
Gewöllen
lassen sich aus den herauspräparierten
Knochen ganze Mäuseskelette rekonstruieren.
So, nun zu eurer eigentlichen
Aufgabe:
An den
oben genannten Startkoordinaten findet ihr eine Box, die eine
weitere Box beinhaltet.
In dieser
kleineren Box befinden sich vier verschiedene, in Kunstharz
eingegossene,
Mäuseknochen, die jeweils mit einem
Buchstaben versehen sind. Diese Knochen wurden
wie oben
beschrieben aus einem Eulengewöll
herauspräpariert.
Jeder der
vier Knochen soll nun anatomisch bestimmt werden. Da sich nicht
jeder eingehend
mit
Maus-Skeletten befasst, gibt es hierzu eine Bestimmungshilfe in
Form eines beschrifteten
Maus-Skelettes. In der außerdem
beiliegenden Knochen-Legende ist jeder Knochentyp mit
einer
Nummer
versehen.
Eure
Aufgabe besteht nun darin, den euch vorliegenden Knochen A,B,C und
D die Nummern der
jeweils
richtigen anatomischen Bezeichnung der Knochen
zuzuordnen.
Knochen A > ___
Knochen B > ___
Knochen C > ___
Knochen D > ___
Die
Finalkoordinaten berechnen sich damit wie folgt:
N
50°07.B (A-B) (A+D)
E 008°39.B (2xD) (C-A)
ACHTUNG: Es liegt zwar eine Lupe
bei, Menschen mit Weitsichtigkeit sollten jedoch
lieber
zusätzlich ihre Brille mitnehmen, da die
Mäuseknochen doch recht klein sind.
Die
Location wurde an diese Stelle innerhalb von Frankfurt gelegt, um
darauf aufmerksam zu machen, dass
die
Schleiereule ein direkter Kulturfolger des Menschen ist, der
zumindest in weiten Teilen Deutschlands auf
die
Schaffung und/oder Erhaltung von Brutplätzen durch den
Menschen angewiesen ist.
Die
nächst gelegenen Schleiereulenpärchen sind momentan
übrigens im Westen Frankfurts im Niedwald
anzutreffen.
Ein besonderer
Dank geht an Dr. Christiane Gräf und die Hessische
Vogelschutzwarte, die beide Material beigesteuert
haben.
Mehr Informationen über die Schleiereule findest du
hier!