Leckwitzer Schanze
Die slawische Wallanlage liegt auf der hohen
Terrasse
über dem Elbufer und hebt sich deutlich von der Umgebung ab.
Ehemals bestand die Anlage aus einem geschlossenen ovalen Wall
auf
einer Gneisklippe, die elbseitig einem Steinbruchbetrieb zum
Opfer
fiel, aber trotzdem noch Ausmaße von 120m x 90m bei Wallhöhen
von
mehr als 10m an der Außenfront besitzt. Im Norden schließt
sich
etwas flacher eine ebenfalls mit einem Wall geschützte Vorburg
an,
die etwa 70m in der Länge und bis 140m in der Breite mißt. Nach
den
Funden zu urteilen, sind beide Anlagen sehr intensiv und
offenbar
auch über eine verhältnismäßig lange Zeit bewohnt gewesen.
Die
Befestigung wurde im 9. Jahrhundert errichtet und mindestens
bis
ins 13. Jahrhundert benutzt. Sicherlich war Leckwitz im 9. und
noch
im Anfang des 10. Jahrhunderts, also vor der deutschen
Eroberung
des Gebietes, der Mittelpunkt eines Bezirkes. Die Leckwitzer
Siedlungskammer wäre dann einer der 14 Bezirke, die der
sogenannte
Bayrische Geograph in der Mitte des 9. Jahrhunderts für den
Gau
Daleminze verzeichnet.
Das gesamte Hochufer der Elbe vom Gebiet nordöstlich der
Schanze
bis nach Kleinleckwitz weist auf einer Länge von etwa 1km
durchgehend slawische Besiedlungsreste auf. Hinzu kommen für
den
Raum südlich der Schanze und um Kleinleckwitz
Besiedlungsnachweise
schon für die Mittelsteinzeit, vor allem aber für die
Jungsteinzeit, die Bronzezeit und die frühe Eisenzeit (auch
Gräber). Ebenfalls liegen Reste seßhafter Bewohner aus den
ersten
Jahrhunderten unserer Zeitrechnung und der slawischen Periode
vor.
Der Untergrund der Schanze besteht aus Sandlöß, der hier den
Gneis
verdeckt und einen hohen Kalziumgehalt aufweist. Das Kleinklima
der
sonnigen Hänge begünstigt bestimmte Pflanzenarten, so daß die
Erhebung zu einem botanischen Anziehungspunkt geworden ist.
Vor
allem Vertreter der Halbtrocken- und
Sandtrockenrasengesellschaften
sind hier anzutreffen. Steppensalbei, Großer Ehrenpreis,
Gemeine
Sichelmöhre und Bunte Kronwicke können als Beispiel der
Trockenrasengesellschaften genannt werden. Wo Felspartien
eines
ehemaligen Steinbruches die Schanze begrenzen, finden
folgende
Arten günstige Standortbedingungen: der Färberwaid,
verschiedene
Fetthennearten und die Feldulme.
Am Rand des angrenzenden Birkenwaldes (mußte im Herbst 2008
der
Erweiterung eines Chemiewerkes weichen), der sich auf
Flugsanddünen
ausgebildet hat, sind Vertreter der Sandgrasfluren mit dem
Silbergras, dem Knorpellattich und dem kleinen Vogelfuß zu
finden.
Eine weitere Art dieser Gesellschaft, die Violette
Königskerze,
gedeiht ebenfalls unweit der Schanze.
Hinweis: Der beste Weg zum Cache führt über
einen
kleinen Feldweg, der bei 51° 17.076' 13° 24.024' vom Radweg
abzweigt. Dann oben angekommen bei 51° 17.074' 13° 23.945'
links
eine Böschung hinauf auf das Plateau.
Kleine Kinder sollten an die Hand genommen werden, der Wall
fällt
nach einigen Seiten sehr steil bis senkrecht ab.