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Vom Rotlichtviertel zu Speaker's Corner Multi-cache

This cache has been archived.

Ewa Raven: 3. März 2022 15:03

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Hidden : 1/21/2010
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


DIESER CACHE IST KEIN RUNDWEG! Er führt euch durch einen zentral gelegenen Teil der Innenstadt Kölns. Ausgangspunkt ist der Ebertplatz (Linien 5, 12, 15, 16, 18), der Endpunkt ist mit den Linien 3, 4 und 5 erreichbar. Der Weg ist insgesamt 2,5 km lang und dauert ca. 2 h Stunden. Es ist gut möglich und sehr praktisch, mit dem Rad zu fahren.

Für diesen Cache benötigt ihr einen Taschenspiegel! Bitte bringt auch einen Stift zum Loggen mit.

In Sichtweite des Ebertplatzes liegt die Eigelsteintorburg (s. oben angegebene Koordinaten). Sie war Teil der mittelalterlichen Stadtmauer und sollte den nördlichen Zugang zur Stadt sichern. Nach einer wechselvollen Nutzungsgeschichte (preußisches Militärgefängnis, Museum) wird die Torburg heute von einer Jazzschule genutzt. Einige Räume sind öffentlich und können für Veranstaltungen gemietet werden.

Jetzt ävver eran an de Arbeit:
In welchem Jahrhundert wurde die Torburg errichtet? A =__
Wie viele schwarze „Tränen“ wurden in der Nähe des untergangenen Bootes vergossen? B = __
Wie viele Besatzungsmitglieder gab es auf der S.M.S. „Cöln“? C = __

An der Torburg findet sich auch die Figur des „kölschen Boor“, des kölschen Bauern, der die bäuerlichen Ursprünge der Stadt repräsentiert und heute noch als „Bauer“ ein Teil des Kölner Dreigestirns ist. Nach ihm ist auch ein Brauhaus benannt, an dem ihr nach wenigen Metern (auf der rechten Seite, Nr. 121-123) vorbei kommt.

Zu WP 2:
N 50° 56.9(A-13)8
E 006° 57.(C-149)

Schon im 15.Jahrhundert war Köln Zentrum des Brauereiwesens – die typische Brauhauskultur entstand schließlich im 19.Jahrhundert. Es wundert nicht, dass der Kölner zu Beginn des 20. Jahrhunderts pro Jahr doppelt so viel Bier trank (275 l) wie der Rest des wilhelminischen Reiches. Nach dem Ersten Weltkrieg reduzierte sich der kölsche Biergenuss erheblich wegen der Herabsetzung des Alkoholgehaltes auf zwei Prozent. 1921 wurde endlich wieder 12-13 prozentiges „Friedensbier“ gebraut, sodass sich die Brauhäuser wieder füllten und sich das alte, gemütliche Leben einstellte.
In den 60er Jahren war „Em Kölsche Boor“ Treffpunkt der ersten damaligen Gastarbeiter in Köln. In den 70er und 80er Jahren geriet das Brauhaus, nach der Veränderung der Sozialstruktur des Viertels, etwas in Vergessenheit. Nach der Aufwertung des Eigelsteins seit den 90er Jahren erholte sich die Gegend und zog vor allem mit neuen Gaststätten, Cafes und Bistros auch jüngeres Publikum an. Und was die 275 Liter pro Jahr angeht: Mit 140 Litern pro Jahr ist der Kölner heute geradezu bescheiden. Kölsch ist übrigens eine, wie Champagner und Cognac, von der EU geschützte Marke.

Auf dem Weg zum nächsten Wegpunkt biegt ihr in eine reizvolle historische Gasse, den Stavenhof, ein. Zu Kölsch „D’r Stüverhoff“ war jahrhundertelang ein berüchtigter Schauplatz der Prostitution. Seit der Verbannung des Rotlichtmilieus aus der Kölner Innenstadt (1972) und der folgenden Errichtung eines Großbordells an der Inneren Kanalstraße wurde die Straße architektonisch aufgewertet. Auch die neuen Häuser rund um den kleinen Platz spiegeln diese Aufwertung wider.

An den errechneten Koordinaten findet ihr einen verregneten , länglichen Hinweis, der euch zu WP 3 führt. Hier kann auch Abtasten helfen...

Ihr begebt euch nun auf fremdländisches Terrain. Dieses Viertel, mit seiner hohen Quote an Anwohnern ausländischer Abstammung (40,9%) ist ein Beispiel dafür, wie politische Entwicklungen auf Bundesebene die konkrete Gestalt eines einzigen Viertels prägen können. Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre gab es in Deutschland aufgrund des Wirtschaftswachstums, des Mauerbaus, der Einführung der Wehrpflicht, Arbeitszeitverkürzungen und anderen Gründen einen hohen Arbeitskräftemangel. Als Reaktion darauf traf die BRD ab 1955 Werbeabkommen unter anderem mit Italien, Griechenland und der Türkei, woraufhin sich viele Arbeitskräfte aus diesen Ländern in Deutschland ansiedelten. Die ausländischen „Gastarbeiter“ in Köln ließen sich damals bevorzugt im Eigelsteinviertel wegen der Nähe zum Hauptbahnhof und der billigen Wohnungen nieder. Heute finden sich daher in diesem Viertel besonders viele fremdländische Einzelhandels- und Gastronomieeinrichtungen. In den 80er Jahren lag es im Interesse der Stadt, das soziale Gefüge dort zu erhalten und das Viertel zu sanieren, um einer Abwertung vorzubeugen. Einige traditionelle Geschäfte sind bis heute in dieser Straße erhalten.

Jev ens aach:
Auf wem steht die christliche Figur in der Nr. 45? Was wurde in Haus Nr. 26 (schräg gegenüber) gebaut? Wie viele Buchstaben haben die Wörter? (s. auch der Anfangsbuchstabe von D im Hint)
D = __
E = __
In welchem Land liegen Hausnummern 36 und 50? Zählt die Buchstaben, den Umlaut aber nur einmal!
F = __

Zu WP 4:
N 50° 56.(F+1) (B-2) (D+1)
E 006° 57.(3*E+1)0

Hier findet ihr einen Hinweis, der euch zu WP 5 führt.

An WP 5 gibt es einige interessante Informationen zum Platz und den umliegenden Gebäuden. Hier findet ihr ein Haus, in dem man sich winters wie sommers erwärmen/kühlen kann. Ihr werdet feststellen, dass hier der traditionelle Sandbelag auf dem Boden nicht fehlt. Warum dies der Fall ist, konnten wir leider nicht herausfinden, aber: Wo kannste söns sujet erlevve? Und keine Angst: Die Zeiten, in denen hier schreckliche Lehrlings-Prüfungen stattfanden oder Henkersmahlzeiten für zum Tode Verurteilte ausgeteilt wurden, sind vorbei.

Die Kirche schräg gegenüber ist vor allem aufgrund ihrer „Knochenkammer“ bekannt. Hier liegen die Gebeine einer Heiligen und ihrer 11.000 Jungfrauen aus dem 4. Jahrhundert, aufgrund derer Köln im mittelalterlichen Reliquienhandel Berühmtheit erlangte. Sie spielen auch im Stadtwappen von Köln eine wichtige Rolle, verweisen die 11 „Tränen“ doch auf die Jungfrauen, die eigentlich nur 11 an der Zahl waren (im Laufe des 9. und 13. Jahrhunderts wurden einfach drei Nullen drangehängt). Die Heilige wurde schließlich mit einem Pfeil getötet, von einem sie liebenden hunnischen Prinzen, den sie aber verschmähte.Dieses Drama wird auf der Eingangstüre dargestellt.

Ävver jetz jeit et widder loß:
Seit wann gibt es den „Treuer Husar“? Die Antwort lautet: 19G.

Zu WP 6:
N 50° 56.8 (B*2)
E 006° 56.7 (G-1)

Um zu WP 6 zu kommen, solltet ihr zuerst zu diesen Koordinaten (N 50° 56.764 E 006° 57.152) laufen. Schaut an dieser Stelle nach links die Eintrachtstraße hinunter. Dort seht ihr einen Block weiter, auf der rechten Seite, ein rot verklinkertes Mauerwerk: der Wohnsitz unseres beliebten Kardinal Meißner.

Schaut ihr hier die Cordulastraße hoch, so zeigt euch auch ein gläserner Turm die Richtung,je nach Jahreszeit :-)

Ihr durchquert jetzt den „Klingelpützpark“, benannt nach dem berühmten Kölner Gefängnis, in dem in der Zeit des Nationalsozialismus über 1000 Menschen hingerichtet wurden. Der Klingelpütz wurde 1969 zugunsten eines Neubaus der JVA Köln in Ossendorf abgerissen.

Vor euch liegt bald ein weiterer, etwa 300 m langer Teil der mittelalterlichen Stadtmauer. Im Park erinnert die Bronzeskulptur „Frau mit dem toten Kind“ von Mari Andriessen (1959) an die nationalsozialistische Diktatur.

WP 6: Eine vielgestaltige Häuserzeile...
Wie viele Fenster sind hier von Grün umgeben? H = __

Die nächste Aufgabe erwartet euch bei WP 7:
N 50° 56.(H+A+B+39)9
E 006° 56.D74

Der Mediapark ist ein Beispiel für die Veränderungen der Strukturen der Stadt. In den 80er Jahren erlebte die Industrie Kölns einen Bedeutungsverlust, der sich konkret auch im Jahre 1985 durch den Verlust von vielen Arbeitsplätzen in der Klöckner-Humboldt-Deutz AG und der Chemischen Fabrik Kalk äußerte. Gegen Ende der 80er Jahre wollte man daher einen Strukturwandel von der teils industriell geprägten Stadt zur „Medienmetropole Deutschlands“ erreichen. Medienunternehmen hatten zu diesem Zeitpunkt bereits eine lange Tradition in Köln (WDR seit 1926, Deutsche Welle und Deutschlandfunk seit den 50ern, VOX, RTL und VIVA seit den 90ern). Gleichzeitig wollte man Köln auch als Ausbildungsstandort für medienbezogene Berufe weiter fördern. Im Zuge dieses neuen Imagekonzeptes der Stadt kaufte die Stadtverwaltung 1987 das Grundstück des ehemaligen Güterbahnhofs Gereon, um dort den Medienpark zu errichten. Durch die Investition privater Akteure wurde die Fertigstellung im Jahre 2004 sichergestellt. Hier ist das moderne Leitbild der Stadtplanung, die Nutzungsmischung von Erholung (Grünflächen, Kino), Wohnen und Arbeiten, zu erkennen.

Hier erwartet euch die folgende Aufgabe:
Wieviele riesige Dreiecke stechen ins Auge? I = __

WP 8 / Final:
N 50° 56.(F+1)(I+2)D
E 006° 56.(11*H+9)

Bevor ihr sucht, könnt ihr dem Sprechstein oder aber der minibib einen Besuch abstatten... In der minibib im Astronauten – Spacelab – Look kann man kostenlos für 14 Tage Bücher ausleihen, ohne Angabe des Namens: ein Angebot der Stadtbücherei Köln.

Inmitten des exotischen Baumbestands (eindrucksvoll der Lageplan am Eingang) findet ihr den 1997 aufgestellten Sprechstein (zwischen dem Versteck und der Kneipe/Restaurant/Veranstaltungshalle, auf einer Wiese), auf den ihr nach Lust und Laune steigen könnt, um vielleicht eurem Mitcacher endlich mal das zu sagen, was ihr schon immer sagen wolltet, euch aber nicht getraut habt.

Wir wünschen viel Spaß bei der Suche!

Wir möchten an dieser Stelle Frau Dr. Selbach danken, die uns mit Ihrer Köln-Exkursion viele Anregungen für diesen Cache gegeben hat.

Additional Hints (Decrypt)

[WP 2:] ertraebue va fvpuguöur [WP 3:] R [WP 4:] hagre rvarz rvfraobtra [WP 6:] üore rvarz Qvpxra, Dhnqengmnuy [Final:] xavruburf Zrgnyy

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)