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Luftkrieg über Wetzlar - Spätfolgen Traditional Geocache

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Lockentrio: Im Moment hab ich nicht den Nerv, wieder ne neue Dose zu verstecken. Also, ab ins Archiv damit.

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Hidden : 1/24/2010
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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How Geocaching Works

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Geocache Description:


 

Ungefähr an dieser Stelle, im Uferbereich der Dill bei Nord 50° 34.180 und Ost 008° 29.320,  wurde ein Blindgänger einer amerikanischen Fliegerbombe gefunden. (genau lässt sich die Stelle nicht mehr ermitteln)

Das Versteck des dicken Petlings haben wir etwas abseits der beliebten Angelstellen gewählt.(Listingkoordinate)

Eine Geschichte erzählt von 2 Kindern, die den großen, von einem Hochwasser frei gespülten Sprengkörper gefunden haben.

Eine weitere Geschichte erzählt von einem Angler, der an dieser Stelle sehr oft auf einem schönen runden Stein gesessen hat und erst nach Jahren und einem Hochwasser feststellte, dass es gar kein Stein gewesen ist.

In beiden Geschichten wurde die Polizei alarmiert und von dieser ein Entschärfungsteam geordert.

Die Experten stellten fest, dass es sich hier um eine amerikanischen Flieger-Bombe vom Typ SAP 1000 lb  handelte.

Bei dem Versuch der Entschärfung, am 10. August 1990, kam es dann zu einer verheerenden Explosion, die beide Spezialisten in Stücke riss und 3 Weitere schwer verletzte.

So forderte  der 2.Weltkrieg auch nach 40 Jahren noch Todesopfer.

 

 Beispielfotos für Bombenfunde ähnlicher Bauart

 

Auf diesem Foto laufen 2 Rettungssanitäter gerade eine Böschung hinauf, wohin einer der Verletzten durch die Druckwelle geschleudert wurde.

(Foto aus dem Buch:  Luftkrieg über Wetzlar- von Karsten Porezag)

 

Tod durch einen Langzeitzünder

Der tückische Mechanismus  ist so konstruiert, dass er – selbst wenn er beim Abwurf versagt hat – beim Herausschrauben unweigerlich die Explosion auslöst.

Zwar haben deutsche Bombenräumer Wege gefunden, diese „Ausbausperre“ zu überlisten, unkalkulierbar bleibt indes der Zustand des Aceton-Zeitzünders. Man sieht ihm nicht an, wie weit der Auslöseprozess bereits fortgeschritten ist. Deshalb gibt´s beim Entschärfen immer wieder Tote.

Zuletzt, am 10. August 1990, kamen in Wetzlar Sprengmeister Reiner Thüne und sein Assistent Ulrich Schütt ums Leben, als sie sich am Langzeitzünder eines amerikanischen Zehn-Zentner-Blindgängers zu schaffen machten. Etwa jede fünfzigste der rund 5000 Bomben, die heute noch jedes Jahr gefunden und entschärft werden, ist mit dem gefürchteten LZZ versehen. Dieser Bomben-Typ neigt wie kein anderer zur Selbstauslösung.

Bei der Bombe in Wetzlar handelte es sich um einen Langzeitzünder M 125

 

Säurezünder

(richtig: chemisch-mechanische Langzeitzünder) in Bomben sollen deren Sprengladung lange nach dem eigentlichen Bombenangriff zur Explosion bringen.

Sie funktionieren nach folgendem Prinzip: Der Schlagbolzen des Zünders wird durch eine oder mehrere Scheiben aus Kunststoff (Celluloseacetat) gesichert, neben denen sich eine mit Aceton gefüllte Glasampulle befindet. Durch die Drehung einer durch ein Windrad angetriebenen Spindel wird der Zünder während des Falls der Bombe geschärft, sodass beim Aufschlag die Glasampulle zerstört wird und das austretende Aceton auf die Kunststoffscheiben einwirkt. Diese lösen sich auf, so dass nach einer bestimmten, von der Anzahl bzw. Dicke der Scheiben und anderen Faktoren (Temperatur, Lage der Bombe) abhängigen Zeit, die bis zu mehreren Tagen betragen kann, der Schlagbolzen ausgelöst wird und auf den Detonator treibt. Die Bezeichnung „Säurezünder" hat sich umgangssprachlich aus dem Vorgang der Zersetzung der Kunststoffscheiben gebildet, ist aber falsch, denn Aceton ist gehört chemisch gesehen zu den Ketonen und ist daher keine Säure, sondern ein Lösungsmittel.

Ziel des Einsatzes von Langzeitzündern (LZZ) war es, durch Detonationen von Bomben auch Stunden nach dem eigentlichen Luftangriff die Lösch- und Bergungsarbeiten zu verhindern. Um zu vermeiden, dass Bomben mit Langzeitzünder einfach vor dem Ablauf der Verzögerungszeit durch Herausschrauben des LZZ entschärft werden, sind die Zünder üblicherweise mit einer so genannten "Ausbausperre" versehen. Diese bewirkt, dass beim Herausschrauben des Zünders dieser sofort zur Wirkung und damit die Bombe zur Detonation kommt.

Langzeitzünder sind üblicherweise am Heck einer Bombe eingebaut, um beim Aufschlag möglichst geschützt zu sein. Da die Bomben im 2. Weltkrieg aufgrund ihrer Form und der Bodenverhältnisse oftmals im Erdreich eine bogenförmige Bewegung machen und mit der Bombenspitze nach oben zur Ruhe kamen, wirkte das Aceton in vielen Fällen nicht wie vorgesehen direkt auf das Celluloid, so dass diese Bomben nicht bestimmungsgemäß zur Wirkung gekommen sind. Bei Bomben mit chemisch-mechanischen Langzeitzünder ist äußerlich nicht zu unterscheiden, ob es sich um einen echten Blindgänger handelt (d.h. die Zündvorrichtung hat tatsächlich versagt) oder ob die Bombe nur bisher noch nicht ausgelöst hat. Im weichen Untergründen hat sich der Sprengkörper nach dem Aufschlag oft noch gedreht, sodass das Aceton seine Wirkung nicht mehr voll entfalten konnte. Aufgrund von Alterungsprozessen und der von außen nicht feststellbaren Einwirkung der Acetondämpfe auf die Verzögerungsvorrichtung sind alle Langzeitzünder aus dem Zweiten Weltkrieg heute in einem äußerst gefährlichen Zustand: kleinste äußere Einwirkungen reichen, um den Zünder auszulösen und die Bombe zur Detonation zu bringen. Darüber hinaus kommt es in Deutschland fast jährlich zu so genannten „Selbstdetonationen", d.h. Bomben (meistens mit Langzeitzünder) detonieren ohne erkennbare äußere Einflüsse „von selbst".

Die Entschärfung von aufgefundenen Bomben mit Langzeitzünder ist aufgrund der speziellen Eigenschaften der Zünder und der Ausbausperren ausgesprochen schwierig, es werden nach Möglichkeit Verfahren eingesetzt, die "unter Sicherheit", d.h. ferngesteuert erfolgen können. Trotzdem müssen diese Geräte durch Personal an den Zünder bzw. die Bombe angebracht werden. Hierbei kam es immer wieder zu tragischen Unfällen (z.B. Wetzlar 1990, Salzburg 2003), bei denen die Entschärfer ums Leben kamen.

Rund einmal pro Jahr wird auf dem Gebiet des ehem. Deutschen Reiches die Selbstdetonation einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg registriert

(Auszug von Wikipedia)

 

Unser Cache soll an dieses Ereignis erinnern, damit die Schrecken des Krieges nie vergessen werden und wir daran denken, wie oft die Spezialisten der Bomben-Räum-Kommandos ihr Leben für uns alle riskieren.

Moderne Technik senkt zwar die Risiken, aber Lebensgefahr herrscht in diesem Job trotzdem fast immer.

Nun viel Erfolg bei der Suche, wünscht Euch

Team Lockentoni

http://img.geocaching.com/cache/large/0a41274e-8ffa-4d5e-8e26-f33730e76071.png

Additional Hints (Decrypt)

vz Shßr rvarf ivrytyvrqevtra Ohfpurf

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)