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Dorfgeschichte auf der Bank.. Traditional Cache

This cache has been archived.

Dekofisch: ende

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Hidden : 7/8/2010
Difficulty:
1 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:





Geschichte auf der Bank....

In diesem kleinen Ort, gibt es bereits viele interessante Caches...aber als Eingeborene, die  irgendwann auswanderte, finde ich es schade, dass es zur Dorfgeschichte noch nichts gibt....

Deshalb dachte ich mir, als ich diese Bank sah, die nicht so aussieht, als würde dort oft jemand sitzen, dass es genau die richtige Bank sei, um den geschichtsinteressierten Cacher verweilen zu lassen. An sich ist es ein einfacher Traddi, der bitte nicht aus der Befestigung gelöst wird !!

Aber wer nicht nur Punkte sammelt, sondern auch  Interesse hat, sich das Listing in Ruhe anzuschauen, der findet hier den geeigneten Platz !!

bank

Der Name Mascherode setzt sich zusammen aus Masch für feuchtes Schwemmland und Rodung und bedeutet „Rodung im Feuchtland“. Der Ort ist auch heute noch von drei Seiten mit Wald umgehen und weist im alten Dorfkern einen hohen Grundwasserspiegel auf. Die ostfälische Mundartform lautet „Maschero(e)“. Scherzhaft hört man auch bisweilen „Matschedero“. Im 17. und 18. Jahrhundert werden in Urkunden oft die latinisierten Formen
Masqueroda bzw.Masquerode verwendet.

Die Dörfer mit der Endung -rode werden der zweiten Rodungsperiode ab ca. 1000 n. Chr. zugeordnet. Während die Nachbarorte Salzdahlum  und Sickte  888, Stöckheim und Melverdoe 1007 sowie Rautheim 1031 erwähnt werden, taucht Mascherode erst 1192 im Urkundenbuch des Hochstifts Halberstadt auf: Das Kloster Riddagshausen tauschte damals vom Domstift Halberstadt 2 Hufen in Marsceroth ein.

Dem Kloster Riddagshausen gelang allmählich die Inbesitznahme des ganzen Dorfes: 1204 erwarb es von König Otto IV. 6 weitere Hufen in Marsekerod und das Kohliholz und erhielt diese Erwerbungen in villa Mascherode 1208 vom Bischof von Halberstadt bestätigt. Dieser überließ 1219 dem Zisterzienserkloster auch die Kirche mit der Vogtei in Marsceroth und Pfalzgraf Heinrich schenkte vermutlich noch im selben Jahr das Kirchenpatronat. 

Nachdem die Mönche das ganze Dorf erworben hatten, richteten sie einen Gutshof, eine sogenannte Grangie ein, auf der bereits 1248 ein "magister" Dietrich in Marscheroth bezeugt ist, um ihren Ordensregeln gemäß neben den täglichen Stundengebeten durch ihrer eigenen Hände Arbeit von der Landwirtschaft zu leben. Diese Grangien litten aber bald an Nachwuchs, sodaß der Herzog dem Kloster 1335 gestattete, in Mascherode wieder Bauern anzusiedeln.

Nach der Wiedergründung gehörte Mascherode völlig dem Kloster Riddagshausen. Der Konvent und an seiner Spitze der Abt war Grundherr aller Höfe, zog den Zehnten ein und übte die niedere Gerichtsbarkeit aus. Außerdem betreuten die Mönche auch weiterhin das Dorf jahrhundertelang kirchlich, denn erst nach der Reformation wurde Mascherode 1576 zum Pfarrsitz erhoben.

Mascherode wurde in seiner langen Geschichte immer wieder in die Kämpfe zwischen dem Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel und der freien Hansestadt hineingezogen und daher mehrfach von beiden Seiten ausgeraubt, geplündert und zerstört; besonders schlimm war es 1492, während der Reformationswirren von 1542 bis 1553, 1602, 1605, 1615 und im Dreißigjährigen Krieg. Als die Herzöge schließlich 1671 die  Stadt Braunschweig erfolgreich belagern und erobern konnten, schlugen sie ihr Heerlager in den Riddagshäuser Klosterdörfern auf, alleine in Mascherode starben damals über 20 verwundete Soldaten.

Die Abhängigkeit vom Kloster fand erst im 19. Jahrhundert ihr Ende. Nach Auflösung des Klostergerichtes Riddagshausen kam Mascherode in westphälischer Zeit 1807 zum Landkanton Wolfenbüttel im Osten und wurde 1814 ein Teil des neugebildeten Kreisgerichts Riddagshausen, aus dem später der Landkreis hervorging.

In den 1830er und 1840er Jahren wurden dann die Grundabgaben, die Hand- und Spanndienste und der Zehnt ans Kloster abgelöst und die Bauern Eigentümer ihrer Höfe. Die 1847 bis 1853 durchgeführte Separation und einschneidende Änderungen in der Landwirtschaft wie die Abschaffung der Dreifelderwirtschaft, die Einführung von künstlichem Dünger und der Anbau von Zuckerrüben führten zum Wohlstand der Bauern.

Mitte des 19. Jahrhunderts erlangte der südlich des Dorfes lagernde Kalkstein wirtschaftliche Bedeutung. Die Bauern Bötel und Friese bauten als erste den Kalkstein ab, Ende des 19. Jahrhunderts errichtet Conrad Mesecke eine Kalkhütte und schließlich entstand 1903 durch Rudolph Bannow ein großes Kalkwerk. Die Fabrik brachte neues Leben in das Dorf, aus ganz Mitteleuropa waren Saisonarbeiter beschäftigt. Das Werk kam in den 20er Jahren mit der Weltwirtschaftskrise zum Erliegen und konnte nur noch behelfsmäßig bis in die 50er Jahren fortgeführt werden. Ein weiterer großer Arbeitgeber war im beginnenden 20. Jahrhundert die Voßsche Gutsverwaltung. Viele Polen kamen in zu dieser Zeit nach Mascherode, einige blieben auch dauerhaft.

Trotz dieses relativen Aufschwungs blieb Mascherode landwirtschaftlich geprägt, wenn auch Handwerker und Pendler nach Braunschweig schon zahlenmäßig unahmen. Eine Zäsur war dann das Ende des Zweiten Weltkrieges. Nun kamen zahlreiche Flüchtlinge und  Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten nach Mascherode, woraufhin sich die Einwohnerzahl nahezu verdoppelte. Viele der Neuankömmlinge siedelten sich in den 1950er Jahren am Südrand des Dorfes an.

Ab dem 60er Jahren begann ein weiterer Bevölkerungsschub durch aus Braunschweig Zugezogene, die sich in Mascherode Häuser bauten. Gleichzeitig setze ein Rückgang der Landwirtschaft ein; Mascherode entwickelte sich vom Bauerndorf zum reinen Wohnort.

Im Jahr 1974 kam der Ort im Zuge der Verwaltungsreform zur Stadt Braunschweig, nachdem schon 1934 Teile der Feldmark für den Bau der "Siedlung Mascherode" (seit 1955 Braunschweiger Südstadt ) eingemeindet worden waren.




Ein 1/1 er Tradi-Listing ist nicht gerade eine Doktorarbeit..aber wer es genauer wissen will, dem sei gesagt, dass die Infos sowohl aus der Mascheroder Dorfchronik als auch zum Teil von Wikipedia sind.

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