Kohlenmeiler
Der Cache erinnert an Franz Dirndorfer, welcher von 1996 - 1999 Köhler in Waldmünchen war.
Bis zum späten neunzehnten Jahrhundert wurde der Wald vielerorts zur Herstellung von Holzkohle genutzt. Man erkannte die Vorteile der massiven Gewichtsminderung bei der Verkohlung von frischem Holz zu Holzkohle bei gleichzeitig höherer Hitzebildung der Kohlen. So beträgt das Kohlengewicht aus Buche nur noch ca. 25 % des Holzgewichtes.
Ein Festmeter Buchenholz ergibt somit etwa 270 kg Holzkohle. Dies spielte früher beim Transport, besonders im unwegsamen Gelände eine entscheidende Rolle. Hauptabnehmer der Holzkohle waren die weit verbreiteten Hammerwerke und Glashütten, deren immenser Energiebedarf fast nicht zu decken war.
Die Holzkohle erfüllte aber auch andere Zwecke. So gab es am Pranger oder Regensburger Kohlenmarkt einen regen Handel mit diesem Waldprodukt und auch militärisch wurde die Holzkohle im Felde genutzt: Holzkohlenfeuer verbrannten rauch- und geruchlos und konnten daher von den gegnerischen Linien nicht erkannt werden.
Der Boden des Meilers wird sternförmig mit Rundhölzern ausgelegt und kreisrund mit Brettern bedeckt. In der Mitte dieser Platte wird der "König", ein stabiler Holzpfahl eingerammt, um den herum jetzt in zwei bis drei Etagen etwa ein Meter lange Holzscheite gestellt werden. Die Zwischenräume sind sorgfältig mit kleinen Holzstücken auszufüllen. Anschließend deckt der Köhler den etwa 20 Ster großen Holzhaufen erst mit frischem Fichtenreisig und darüber mit Erdreich luftdicht ab. Das Anzünden erfolgt dann von oben entlang des "Königs". Mit einem ausgeklügelten Luftzugsystem durch Öffnen und Schließen von Löchern im Erdmantel regiert der Köhler die Glut im Meiler. Nach drei bis vier Wochen wird der Meiler abgeräumt. Die glühende Kohle wird zunächst erstickt und auflodernde Glutnester mit Wasser gelöscht. Diese Arbeit erfordert viel Umsicht, da zuviel Wasser die Qualität der Holzkohle mindert, anderseits aber der Kohlenhaufen im letzten Augenblick Feuer fangen kann und zu wertloser Asche niederbrennt.
Im Juli während der Meilerzeit, spielt Mittwochs die Köhlermusik zum romantischen Feierabend. Ansonsten ist fast immer wer beim Kohlemeiler anzutreffen, wo es dann auch was zu trinken gibt.