Update 10.03.12: Note vom 10.03.12 beachten!
"Es ist jetzt 35 Jahre her. Trotzdem werden sich damalige Anwohner rund um die Dresdner Winterbergstr. an jenen gewaltigen Knall erinnern, der sie am 06.11.1973 aus ihren Träumen riss, wenn sie nicht schon am Frühstückstisch saßen. Gegen 5.40 Uhr war in der an der Winterbergstr. ansässigen Firma Alfred Lucas ... ein Kessel explodiert. Teile der Dampferzeugungsanlage flogen über 600 m weit. Der eine halbe Tonne schwere Kesseldom schoss über 5 Wohnblöcke hinweg und bohrte sich auf der Bärensteiner Str. direkt in die Betondecke einer Rollschuhbahn.
„Straßenpassanten sahen in der Dunkelheit einen Feuerschweif durch die Luft zischen“ berichteten am nächsten Tag die Sächsischen Neusten Nachrichten in einem Zweispalter unter der Überschrift „Niedrigdruckkessel explodiert“. Das niedrige Ziegelsteingebäude des Betriebs selbst, „sah katastrophal aus“. Entsprechend waren auch die Folgen des Unglücks in der Firma: einer der drei Schwerverletzten starb im Krankenhaus, zwei Arbeiter der insgesamt achtköpfigen Belegschaft wurden leicht verletzt. Zusammen mit den Gebäude- und Glasschäden in der Nachbarschaft betrage der Sachschaden 303 000 Mark, hielt die Stasi damals in einem Bericht fest.
Vertuschen ließ sich die Katastrophe nicht. Trotzdem wurde es Wolfgang Viebig untersagt, Fotos zu machen. Die Aufnahmen, die er dennoch machte, entstanden noch bevor die Polizei vor Ort auftauchte. Er war gerade von der Nachtschicht im nahegelegenen Gaswerk gekommen, als er den gewaltigen „Bums“ hörte. Dass in der Nachbarschaft durch die „Geschosse“ niemand verletzt wurde, grenzt an ein Wunder. Selbst eine im zweiten Stock des Hauses Winterbergstr. 86 wohnende Frau kam mit dem Schrecken davon, als ein Maschinenteil das Dach des Hauses durchschlug und in der Zimmerdecke ihrer Küche stecken blieb ....
Wodurch wurde dieses Unglück ausgelöst? Dieser Frage gingen damals nicht nur Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft sondern auch zwei Abteilungen des Ministeriums für Staatssicherheit nach ... Laut Gutachten hatte eine falsche Anordnung der Speichervorrichtung ebenso zu der Katastrophe beigetragen, wie die fehlerhafte Einstellung des Sicherheitsventils. Eine Messuhr für den Kesseldruck sei ebenfalls defekt gewesen. Mit anderen Worten: eine Riesenschlamperei hatte zu dem „Zerknall“ geführt, wie Dampfkesselexplosionen von Fachleuten genannt werden ... Gegen die Betriebsleiterin, den Produktionsleiter und etwas später auch gegen den für die Errichtung der Kesselanlage Verantwortlichen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet ... Ob der Fall wie geplant im Mai 1974 vor dem Bezirksgericht Dresden verhandelt wurde und wie die Urteile ausfielen, ist nicht bekannt.
Mit ziemlicher Sicherheit hatte die Explosion auch die Volkswirtschaft schmerzlich getroffen. Der kleine Dresdner Privatbetrieb, der die Verstaatlichung offenbar überlebt hatte, erledigte nicht nur Reparaturen, sondern stellte neben anderen Gummiformartikeln auch Transportbänder in Spezialbreiten für den volkseigenen Chemiehandel Magdeburg her. Seine Jahresproduktion betrug 800 000 Mark. Die geborstene Dampfkesselanlage war zur Beheizung der Vulkanisierpressen erforderlich. In der DDR gab es nur noch einen Betrieb, der Transportbänder in Spezialbreiten produzierte. Für den Betrieb auf der Winterbergstr. war die Explosion der Todesstoß ..."
Doch nun zum Cache:
Bei den oben angegebenen Koordinaten steht Ihr an der Landestelle des Kesseldoms. Die Rollschuhbahn ist heute zum Parkplatz umfunktioniert. (Aktuell am 02.04.12 wird gebaut und von der Rollschuhbahn sieht man fast nichts mehr...) Seht Euch um. Ihr seht einen Torbogen, der von einem Uhrtürmchen gekrönt wird. Wie spät ist es gerade? = AB.CD
Im Dunklen werdet Ihr beim Erkennen Probleme haben - aber Ihr schafft das schon ;-) ...
Geht durch den Torbogen hindurch und behaltet die eingeschlagene Richtung ca. 175 m bei bis Ihr wieder durch einen Torbogen kommt. Übrigens steht die Siedlung, durch die Ihr gerade geht, unter Denkmalschutz. Sie wurde um 1920 erbaut und waren die erste Wohnungen in Dresden mit „serienmäßig eingebauten“ Bädern. Die Siedlung hatte auch Zentralheizung, das ehemalige Heizhaus (heute Loftwohnungen im Erdgeschoss) könnt Ihr auf der Kreuzung unterwegs rechter Hand sehen. Damit es nicht zu langweilig wird, zählt doch die quer stehenden Wohnblöcke auf der rechten Straßenseite (einschließlich der mit den Torbögen). = E
Nach dem Torbogen wendet Ihr Euch nach rechts. Welche Hausnummer trägt der erste Hauseingang? = F
Nun wird erst einmal gerechnet:
G=((F-E-1)*sin(45°))2 + E2 + F2 + 5
H= (A+B)*(A-B) + (C-D)*(C+D) + (B+C)*(B-C) + (D-A)*(D+A) + (8*E + (- 1)2) + 55
Alles klar? Geht nun G Meter weiter in Richtung Straßenende, dann - 90° und noch H Meter weiter!
Jetzt steht Ihr dort, wo sich die besagte Firma einmal befunden hat und von wo aus der Kessel in die Luft ging. Ein Vergleich mit dem obigen Foto lässt das erahnen. Übrigens sieht es hier fast noch so aus, wie es unmittelbar nach der Explosion ausgesehen haben muss... Doch lasst Euch davon nicht schrecken und sucht an einem Überrest, der keinen Sinn mehr hat, nach einer Information zu X und Y, die Euch den Weg zum Final weisen wird. (Eine Pinzette könnte von Nutzen sein).
Nun auf zum Final. Auch hier ist ein Kesselteil runtergegangen. Wenn Ihr Glück habt, findet Ihr es, aber lasst es liegen und schafft es nicht zum Altmetallhändler. ;-)
Es befindet sich bei N 51° 01.X E 013° 47.Y
Viel Spaß wünscht
schildi_2004