Ricker besuchte
das Gymnasium in Hanau, an welchem sein Vater Oberlehrer war. Ab
1889 studierte er Philosophie und Medizin an den Universitäten der
Städte Freiburg (Breisgau), München, Bonn und Berlin. Beim
Chirurgen Ernst von Bergmann in Berlin promovierte er 1893 mit
einer Dissertation zum Thema „Vergleichende Untersuchungen
über Muskelatrophie“. Ricker war dann an Instituten in
Zürich, Halle (Saale) und Rostock tätig und genoss eine Ausbildung
zum Pathologen. 1897 habilitierte er in Rostock bei Albert
Thierfelder (Thema: „Beiträge zur Lehre von den Geschwülsten
an der Niere“).
Der der
Sozialdemokratie nahestehende und katholische Ricker wurde wohl
wegen seiner Bekenntnisse nicht Nachfolger von Thierfelder. Er nahm
daher zum 1. Juni 1906 die Stelle als Leiter der Pathologie der
städtischen Krankenhäuser Altstadt und Sudenburg der Stadt
Magdeburg an. Er setzte sich hier für die Bildung einer
medizinischen Akademie ein. Die Position als Leiter der
Pathologischen Anstalt hat Ricker bis 1933 inne, bis er nach der
Machtergreifung der Nationalsozialisten vorzeitig pensioniert
wurde. Ricker arbeitete daher dann als Privatgelehrter in Berlin
und Dresden. Die Gesellschaft der Ärzte in Wien wählte ihn 1937 zum
korrespondierenden Mitglied.
Ricker erkrankte
an einer Gefäßkrankheit, die er sich bei Experimenten mit
radioaktivem Mesothorium in Magdeburg zugezogen hatte und litt an
einer neurologischen Krankheit und Diabetes mellitus.
Ricker
entwickelte das Konzept der „Relationspathologie“, mit
welchem er die enge Sicht der von Rudolf Virchow begründeten
Zellularpathologie aufbrechen wollte. Die Ursache krankhafter
Prozesse sah er in einem Nervenvorgang und nicht in einem
Zellvorgang. Ricker zielte darauf ab, die Pathologie von der reinen
medizinischen Zweckmäßigkeit zu befreien und den Menschen als
physisch-psychische Einheit zu sehen.
Ricker gilt,
obwohl er Kongresse mied, als einer der bedeutendsten Pathologen
seiner Zeit.
Die Stadt
Magdeburg benannte ihm zu Ehren eine in der Nähe seiner
Wirkungsstätte gelegene Straße (Gustav-Ricker-Straße).
Das
Gustav-Ricker-Krankenhaus Magdeburg waren die Kliniken des
Krankenhaus Sudenburg an der Leipziger Straße. Mit der Bildung der
Volluniverstät wurde der Name nicht fortgeführt.
Zum
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Erstausstattung:
Logbuch, Gilde-Pilsner Flaschenöffner, Erdinger Weißbier
Trillerpfeife, Razor Schlüsselband und mein Travelbug
Quelle: Wikipedia