Freitag, der 13. Oktober anno domini 1307...
Der aufstrebende französische König Phillip IV. aus der Dynastie
der Kapetinger hat dreißig Tage zuvor auf dem Feste der
Kreuzerhöhung einen Haftbefehl für alle Angehörigen des mächtigen
Templerordens anfertigen lassen. Sie seien zu verhaften,
gefangenzuhalten und dem Urteil der Kirche zuzuführen (capti
tenantur et ecclesiae iudicio preserventur), ihre Besitztümer und
bewegliche Habe sei zu beschlagnahmen und zu treuen Händen
aufzubewahren (omnia bona sua mobilia et immobilia saisiantur et ad
manum nostram saisita fideliter conserventur).
Heute nun, an diesem kalten Oktobermorgen, ist die Zeit gekommen
diese Maßnahme umzusetzen, denn der König hatte befohlen, die
Haftbefehle, die an seine Untertanen europaweit geschickt worden
waren, erst an diesem Tage zu öffnen, um zu verhindern, dass sich
die Ritter des Templerordens gegenseitig warnen
können...
Und es wird ein schwarzer Freitag. In ganz Europa, vornehmlich
in Frankreich, werden Angehörige des Templerordens verhaftet. In
die ferne Komturei Tempelhof nahe Berlin dringen die Gefolgsleute
des Königs ein... Sie verhaften den Ritter Jacobus von Nybede. Er
selbst ist zwar kein Tempelritter, doch werden ihm Beziehungen zu
vielen Templern nachgesagt. Doch nicht nur deshalb ist er in das
Visier des Königs Philipp von Frankreich geraten...
Jacobus soll in jungen Jahren enorme Reichtümer angehäuft
haben...Vor allem aus den Handelsbeziehungen nach Osten, wusste er
seinen Profit zu schlagen...Nun soll der Besitz des Ritter Jacobus
die leere Kriegskasse des französischen Königs füllen...
Dieser jedoch hatte bereits Tage zuvor, ob der angespannten
Beziehung zum französischen Königshaus, Vorsorge getroffen und
seinen Treuesten, Juncker Ulrich von Rosenthal, mit seinen Gütern
in dessen Heimat nahe der Stadt Friedland im Mecklenburgischen
geschickt. Dort solle er die Ankunft seines Herren erwarten, um
dann gemeinsam mit ihm weiter gen Osten ins ferne rauhe Russland in
eine ungewisse Zukunft zu fliehen..
Ulrich zieht über das Kloster Chorin weiter nach Burg Stargard,
wo er eben an diesem Freitag den 13. ankommt und die Verhaftung
hier ansässiger Templer miterlebt...Fest entschlossen, seinem
Herren gegenüber die ihm auferlegte Pflicht zu erfüllen, zieht er
weiter in sein Heimatdorf und trifft alle Vorbereitungen...Doch
sein Herr kommt nicht. Nicht in den folgenden Tagen und auch nicht
in den anschließenden Wochen...Jahre vergehen, Philipp IV starb
bereits im Jahre 1314 und längst wird das Land von einem neuen
König regiert... Ulrich ist hier geblieben, hat Frau und Kinder.
Doch er ist krank und droht zu sterben...Bis ins hohe Alter hinein
hat er nun schon den Schatz seines Herrn bewahrt, sicher versteckt
an einem Ort, den nur er kennt... Doch nun ist die Zeit gekommen
die Verantwortung dafür an seine Erben weiter zu geben...Auf dem
Sterbebett erzählt er seinen Kindern die Geschichte und "ars regia"
flüsternd, schließt Ulrich letztmalig die Augen....
Jahrhunderte später sind die Hinweise die von Generation zu
Generation weitergeben wurden immer noch in
Familienbesitz...
Erst neulich wurde uns diese abenteuerliche Geschichte erzählt..
Und woran es lag wissen wir nicht, aber wir durften einen kurzen
Blick auf das alte Dokument werfen, das als letztes Zeugnis dieser
geschichtsträchtigen Begebenheit geblieben ist...Doch leider waren
das für uns nur unverständliche Symbole.....
Könnt ihr uns helfen?