Da die
klassische Route der VIA REGIA mit aufgesetztem ökumenischem
Pilgerweg direkt vor unserem Haus entlang führt, dachten wir uns,
da lässt sich gut ein Cache mit TB-Hotel daraus machen.
Die VIA REGIA
ist ein Name der ältesten und längsten Landverbindung zwischen Ost-
und Westeuropa. Sie existiert seit mehr als 2.000 Jahren und
verbindet mit 4.500 km Länge 8 europäische Länder.
Die Straße existiert heute in ihrer modernen Form als Europäischer
Verkehrskorridor C III. Ein internationales Netzwerk nutzt das
Potential der VIA REGIA als Sinnbild der Einigung Europas und wurde
im Jahr 2006 als "Große Kulturstraße des Europarates"
ausgezeichnet.
Auf der mittelalterlichen Handelsstraße Via Regia zogen nicht nur
Könige, Krieger und Händler, auch Pilger folgten ihr. Sie
durchreisten das Abendland mit dem Wissen um Heilige Ziele und
schufen so ein Geflecht von geheiligten Wegen. Der Ökumenische
Pilgerweg orientiert sich am historischen Verlauf der Via Regia und
knüpft an die Geschichte der Pilger vergangener Jahrhunderte an.
Nach Santiago de Compostela weist die gelbe Muschel auf blauem
Grund und dient somit als Markierung des 450 Kilometer langen Weges
von Görlitz bis Vacha. Der Pilgerweg steht allen Menschen offen,
gleich aus welcher Herkunft und Grundüberzeugung sie
aufbrechen.
Seit den 1970er
Jahren hat die Pilgerschaft auf dem Jakobsweg einen großen
Aufschwung erlebt. 1982 besuchte Papst Johannes Paul II. Santiago
de Compostela und rief im Rahmen einer großen
„Europa-Feier“ den alten Kontinent auf, seine Wurzeln
wieder zu beleben. Der Europarat erklärte 1987 den Weg zum ersten
europäischen Kulturweg. Wurden damals gut 3.000 Pilger pro Jahr
registriert, waren es im Jahr 2003 über 74.000 aus allen Ländern
der Erde. 2004, im Heiligen Compostelanischen Jahr, kamen 179.932.
Sie haben entweder den ganzen Weg oder den Weg durch Spanien,
mindestens aber die letzten 100 Kilometer der Strecke zu Fuß oder
die letzten 200 Kilometer zu Pferd oder per Fahrrad zurückgelegt.
Dies wird mit Stempeln von einzelnen Stationen in einem
Pilgerausweis verzeichnet und berechtigt zur Nutzung der
preisgünstigen Pilgerherbergen und zum Tragen der entsprechenden
Abzeichen. In Santiago erhalten die Pilger eine Urkunde, die
Compostela.
In Deutschland begann die Ausweisung von Wegen erst 1992, als der
evangelische Pfarrer Paul Geißendörfer zusammen mit sechs
Jakobusgemeinden einen Pilgerweg von Rothenburg ob der Tauber nach
Nürnberg realisierte. Als Referenzprojekt für eine entsprechend den
Bestimmungen des Europarats historisch genaue Route gilt der
Pilgerweg von Nürnberg über Ulm nach Konstanz, der zwischen 1995
und 1999 nach zwei Berichten spätmittelalterlicher Jakobspilger in
enger Anlehnung an den Verlauf einer Reichsstraße erarbeitet wurde.
Seit 1999 erarbeiten die Landschaftsverbände Rheinland und
Westfalen-Lippe das Projekt Wege der Jakobspilger im Rheinland und
in Westfalen. In den neuen Bundesländern entstand 2003 als erste
Route der Ökumenische Pilgerweg im historischen Verlauf der Via
Regia von Görlitz nach Vacha. Seit 2005 werden die „Wege der
Jakobspilger in Norddeutschland“ mit den beiden Hauptstrecken
Via Baltica von Usedom nach Osnabrück und Via Jutlandica von
Frederikshavn nach Glückstadt, letztere in dänisch-deutscher
Zusammenarbeit, erarbeitet.
Viel Spaß beim
Pilgern und Suchen.