Die Sandsteinfelsen-Landschaft des Ferschweiler Plateaus hat ihren Ursprung im Lias-Meer. Damals lag unsere Region im Strand- und Schelfbereich - also im Übergangssaum zwischen Festland und Meer. Die Flüsse gruben sich in das Festland ein und haben dabei Gesteinsmaterial abgetragen und verfrachtet. So wurden große Massen überwiegend sandiger Ablagerungen von Norden her in das Lias-Meer eingeschüttet. Die Sandkörner, die heute den Hauptanteil des „Luxemburger Sandsteins“ bilden sind demnach quasi Überbleibsel der Verwitterung älterer Gesteinsformationen (vermutlich überwiegend Buntsandstein). Die einzelnen Sandkörner wurden im Laufe der Millionen von Jahren durch ein kalkiges Bindemittel verkittet, sodass aus den ursprünglich losen Sandschüttungen ein festes Gesteinspaket geworden ist. Um die Entstehung der heutigen Landschaft um die Irreler Wasserfälle nachvollziehen zu können, müssen wir auch noch die Ereignisse gegen Ende der letzten Eiszeit vor ca. 12.000 Jahren betrachten. Das Meer war zu dieser Zeit schon seit vielen Millionen Jahren verschwunden und durch tektonische Prozesse war der einstige Meeresboden auf ca. 350 Meter ü. NN gehoben worden.
Zwischen Prümzurlay und Irrel hat sich die Prüm in den Sandstein des Ferschweiler Plateau tief eingegraben. Die Oberhänge der dadurch entstandenen Schlucht werden von dem stark zerklüfteten Sandstein gebildet. Die Unterhangbereiche werden von den Tonen, Mergeln und Gipsen des Keupers (jüngste Gruppe des germanischen Trias) gebildet. Während der letzten Kaltzeit wurde der Hang instabil und es kam es zu einem Bergsturz. Die Bergsturzmassen bestanden aus großen Felsbrocken des Sandstein und den leicht verformbaren Keuper-Mergeln und -Tonen.
Die Blöcke vom Ferschweiler Plateau kippten in der Regel kopfüber und polterten den Hang hinunter, zerbrachen und blieben schließlich im Flußbett liegen.
Anders die Blöcke vom Heiderücken auf der anderen Seite der Prüm. Sie rutschen rücklings den Hang hinunter und blieben irgendwo am Hang liegen. (Grund für das unterschiedliche Verhalten hängt mit dem Neigungswinkel von Hang und Tonschicht zusammen.)
Die Felsblöcke verschütteten das Flussbett auf einer Länge von 140 Meter. Die Prüm wurde zurück gestaut, von der "Talsperre" bis zum heutigen Ort Holsthum, ca. 6km, entstand ein großer See.
Beim Überlaufen des Stausees kam es zur Bildung der Wasserfälle. Da die leichter ausräumbaren Tone mittlerweile vom Fluss abtransportiert wurden, sind bis heute nur die harten Felsbrocken übrig geblieben. Sie versperren der Prüm zwar auch heute noch den Weg, verursachen jedoch nur noch niedrige Gefällstufen, die als Stromschnellen anzusprechen sind.
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