DIE GESCHICHTE:
Seit mehr als 250 Jahren ein Stück Oberfischbach. Im Jahre
1764 als "Merksäge" erbaut, und seit 1905 im Besitz der
Familie Heiß, war das Sägewerk am westlichen Stadtrand von Bad Tölz
einer der ältesten noch aktiven Traditionsbetriebe der
Region. Vor dem Zeitalter der Elektrizität wurden die Sägen über
Mühlräder angetrieben, durch die Wasserkraft des an der
Grundstücksgrenze verlaufenden Einbachs, der nur wenige Meter
weiter in die Isar mündet.
1905 erwarb Josef Heiß das damals bereits 141 Jahre alte
Sägewerk. Später führte sein Sohn Ludwig "Wiggerl" Heiß (†
2006) den dann schon als "Heißsäge" bekannten Betrieb
weiter, bevor er ihn an die nächste Generation, seinen Sohn und
heutigen Besitzer Johannes Heiß übergab.
Doch im Jahr 2011 waren die Tage der Säge gezählt: im
Frühjahr wurde der Betrieb eingestellt und schon im Mai rückten die
Bagger an zum Abriss der alten Gemäuer. Ein Traditionsbetrieb
ist ausgelöscht. Nicht mal für 'nen Lost Place reicht's, weil
nichts stehen gelassen wurde, was an die alte Säge erinnert.
Wo seit Generationen Sägegatter und Rundholzlager zum gewohnten
Ortsbild gehörten, entsteht nun:
die neue Filiale eines Lebensmittel-Discounters.
Als einen Grund für das Ende nennt Johannes Heiß u.a. auch
staatlich unterstützte Großsägewerke, die neben dem Exporthandel
verstärkt auch in den heimischen Markt drücken. Natürlich sei es
nicht leicht, das aufzugeben was vor über 250 Jahren begann und
seit drei Generationen in Familienhand war. Die Entscheidung
aber "war schon seit bestimmt zehn Jahren absehbar", erklärt Heiß,
der künftig mit dem Holzhandel sein Einkommen bestreiten will. Holz
aus solchen Großsägewerken, die seiner Säge die Existenzgrundlage
entzogen haben.
(Quellenangaben: Die Zitatauszüge von Johannes Heiß sind aus
einem Bericht der lokalen Tageszeitung vom 13.05.2011 entnommen,
historische Zahlen und Namen aus der Chronik der Gemeinde
Wackersberg.)
DER CACHE:
Während Bagger die Gebäude dem Erdboden gleichmachten, kam
mir die Idee zu diesem Memorial-Cache, und noch während der
Bauarbeiten für den Discounter wurde der Schatz im Gedenken an
das Jahrhunderte alte Sägewerk ausgelegt.
*) Der Winzling unter den Cache-Behältern soll hierbei
symbolisch für den Kleinbetrieb stehen, der gegen die Großen
aufgeben musste. Auch wenn ich sonst kein Fan dieser "Cache-Warzen"
bin, erschien mir ein Nano in diesem Fall irgendwie passend,
der aber leider im Okt. 2011 gemuggelt wurde und durch einen Micro
ersetzt wurde (Micro => BYOP! Stift mitbringen!).
Das Grundstück des ehemaligen Sägewerks bzw. Discounters muss
zum Heben des Cache nicht betreten werden, allerdings kann man dort
Parken.