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Bachschwinden im Hellental EarthCache

Hidden : 8/31/2014
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Bachschwinden im Hellental

Die Helle durchfließt auf einer Strecke von ca. 7,5 km ein tief in den waldbedeckten Solling eingeschnittenen Wiesental - das Hellental!

Die Helle läßt sich in drei Teilabschnitte untergliedern:
- kontinuierlich wasserführender Oberlauf
- nicht kontinuierlich wasserführender Mittelbereich (
geologisch besonders interessant)
- kontinuierlich wasserführender Unterlauf

Das Hellental ist in großen Teilen ein Naturschutzgebiet. Benutze bitte ausschließlich die Wege und verlasse ihn nur um Stage2 aufzusuchen. Hier gibt es im Fichtenwälchen nahe des Weidezaunes einen Trampelpfad.

Der Weg zum Start dieses Earthcaches und wieder zurück zum Parkplatz führt dich teilweise über den Graslandpfad und hat eine Länge von etwas über 6 km. Sehr gut kombinierbar ist dieser Earthcache auf dem Hinweg mit dem Multi GC59R91 sowie den Tradis GC1E0G9 | GC59QR3 und GC59QRP. So vermeidet ihr den gleichen Weg zwei Mal zu gehen und könnt auf dem Hinweg den herrlichen Buchenwald genießen.

Entstehung und Geologie des Hellentals

Das Hellental bzw. der Hellentaler Graben verläuft ca. 6 km fast gradlinig in südwestlich - nordöstlicher Richtung und ist Bestandteil einer tertiären Grabensenke. Das Hellental bildet dabei den nordöstlichen Ausläufer des bis Denkiehausen reichenden „Meinbrexen-Merxhausen-Grabenssystems“, welches sich über die Orte Meinbrexen-Derental-Neuhaus-Silberborn-Hellental-Merxhausen erstreckt.

Das Hellental stellt eine etwa 300-600 m breite und etwa 100 m tiefe, landschaftlich eindrucksvolle Grabenstruktur dar. Es handelt sich um eine jungtertiäre geotektonische Besonderheit als Gebirgsstörung im zentralen Solling des ehemals etwa 2.000 m mächtigen Solling-Buntsandsteingewölbes.

Während sich das Mittelgebirge Solling größtenteils aus relativ gleichmäßig aufgewölbten Buntsandstein-Schichten zusammensetzt, tritt im Hellental zudem auch Muschelkalk hervor.

Im Tertiär, das die Erdneuzeit einleitete, brach zwischen Meinbrexen-Derental-Neuhaus-Silberborn-Hellental-Merxhausen bei einer Anhebung über der weitgespannten ovalen Sedimenttafel aus Mittlerem Buntsandstein - dem Solling-Gewölbe - der langgesteckte Scheitelgraben ein.

Der zuvor das Buntsandsteingewölbe flächenhaft überlagernde triassische Untere Muschelkalk blieb dabei als Grabenfüllung teilweise erhalten und wurde auch von der nachfolgenden jungtertiären Verwitterungs- und Abtragungsphase weitgehend verschont.

Die muldenförmig in den umgebenden Mittleren Buntsandstein eingebrochene Grabenfüllung aus Unterem Muschelkalk zeigt, dass der Grabenbruch noch vor einer vollständigen Abtragung des Muschelkalkes erfolgte und nicht nur das Ergebnis der Auswaschung des Tales durch das Fließgewässer Helle ist.
Die Talhänge der Grabensenke bestehen aus dem im Solling überall anzutreffendem Mittlerem Buntsandstein. Der von der Helle durchflossene Bruchgraben besteht größtenteils aus pleistozänem Hangschutt, einem steinigen Gemenge aus Ton, Schluff und Feinsand und ist auf eiszeitliche Fließerde zurückzuführen.

Die Grabenfüllung ist im Bereich des Unteren Muschelkalkes gut wasserdurchlässig und wirkt stark entwässernd.

Bachschwinden und Erdfälle (Einsturztrichter) zeichnen das Hellental zudem als typisches Karstgebiet aus und stellen hier im Solling eine geologische Besonderheit dar.

Karst ist das "Vorwiegen der unterirdischen Entwässerung". Mit diesem, den Landschaften Kroatiens entstammenden Wort werden Gebiete beschrieben, in denen das Niederschlagswasser nicht (mehr nur) oberirdisch abläuft und die Flussbetten streckenweise ständig oder temporär im Verlaufe eines Jahres trocken daliegen. Ursache ist das Vermögen bestimmter Gesteinsarten, sich in Wasser aufzulösen: Kalkstein (Kalziumkarbonat), Dolomit (Kalzium - Magnesium - Karbonat), Gips (Kalziumsulfat) und Steinsalz (Natriumchlorid).

Die Bachschwinden und Erdfälle lassen sich für das Hellental auf unterirdische Auswaschungen im Muschelkalk und des oberen Buntsandsteins zurückführen. Im Bereich des Hellental liegen hinsichtlich der wasserlöslichen Gesteine hauptsächlich Kalk und kleinere Mengen Gips an.

Einige wenige der ehemals zahlreichen Erdfälle sind noch heute an den Berghängen und im Talgrund des Hellentals auszumachen.

Auf den Spuren Hermann Löns 

Der deutsche Journalist und Schriftsteller Hermann Löns beschrieb 1914 in seinem Niedersächsischen Skizzenbuch „Das Hellental“ und darin den Bachverlauf der Helle:

„Weit zieht es sich dahin zwischen heiteren Buchenwäldern und ernsten
Tannenforsten. Aus seinen tiefen Torfmoorpolstern, über denen die weißen
Wollgrasflocken nicken, rinnen viele Wässerchen heraus. Ein Teil davon findet
sich unter dem Mittelberge zu einem lustigen Bächlein zusammen, das
strudelnd und sprudelnd, als habe es Großes im Sinne, durch die blumigen
Wiesen rieselt, aber schon nach ganz kurzem Laufe auf einmal in der Erde
verschwindet und erst eine Stunde später bei Merxhausen wieder zutage
tritt. Ein Viertelstündchen unterhalb der Stelle, an der das namenlose
Wässerlein versinkt, kommt ein quicker Quell mit lautem Gepolter aus dem
grünen Grunde, wird zu einem frischen Bache, verschwindet aber auch bald
in der Tiefe und wird erst weiterhin wieder sichtbar. Das Tal, in dem diese
beiden launenhaften Bäche, der sauere und der süße, teils über, teils unter
der Erde entlangrinnen, hat von alters her den Namen Hellental.“

Zum Cache und seinen Stationen

Wer sich ein wenig Zeit für die Schönheit der Natur und den Graslandpfad nimmt und nicht nur auf der Jagd nach ein paar Caches ist, sollte 2-3 Stunden für diesen Spaziergang einplanen. Ein kleines Stück vom Weg oberhalb des Talrückens in nord-östlicher Richtung hinunter auf den Weg entlang der Helle im Tal ist bedingt kinderwagentauglich und der Weg zur Stage2 ist nicht kinderwagentauglich. Ansonsten befindet ihr euch fast immer zumindest auf geschotterten bis gut befestigten Wegen.

Auf dem Weg hinab ins Tal wirst Du sehen, wie die Helle verschwindet, plötzlich wieder im kleinen Bachbett dahinfließt, irgendwie wieder den Weg unter die Erde gefunden hat um ein Stück weiter wieder als kleiner Bach durch das Tal zu fließen und Du kannst auch einen Erdfall als weitere Karsterscheinung sehen.
Meine Tochter bezeichnete diesen Earthcache bei der Ausarbeitung als Earthcache-Multi, da mit dem Start insgesamt 9 Stationen auf Dich warten. Da die Antworten eindeutig (abzulesen) sind, sollten diese als Beweis - das Du wirklich dort gewesen bist - auch alle richtig sein.

Viel Spaß beim Erkunden des Hellentals und Entdecken der Bachschwinden und des Erdfalls.

Der Start: N 51° 47.522 E 009° 34.938

Hier siehst und hörst Du die Helle erstmalig dahinplätschern. 
- Beschreibe mir bitte das Bachbett und evtl. vorhandene Vegetation im Bach. Was für ein Gestein kannst du erkennen?

Stage1 - Die Helle verschwindet: N 51° 47.639 E 009° 35.189

Unterhalb des Fichtenwäldchens ist von rechts kommend bis auf Höhe des roten Pfeils noch das Bachbett der Helle zu erkennen. Dort ist das Schwundloch zu erkennen. Der Bach verschwindet in der Erde und das Wasser wird unterirdisch im Karstsystem weitergeleitet.

Stage2 - Die Helle ist weg: N 51° 47.651 E 009° 35.279

Gehe den Trampelpfad (geht im rechten Winkel vom Hauptweg Richtung verschwundener Helle) im KiefernFichtenwäldchen nahe des Weidezaunes bis hinunter zum Hochsitz. Hier kannst du nach der Helle suchen ohne nasse Füße zu bekommen. Es ist lediglich ein trockenes "Bachbett" aus Überschwemmungszeiten zu sehen.

Welches Gestein kannst du hier im vermeintlichen Bachbett erkennen und welche Beschaffenheit hat das Gestein?

Stage3 - Die Helle kommt wieder ans Tageslicht: N 51° 47.709 E 009° 35.318

Hier siehst du unten im Tal, wie in Richtung Osten (links des toten Baumes) entlang des Erlengürtels das Bachbett der Helle wieder zu sehen ist und das Wasser wieder oberirdisch transportiert wird. 
Westlich (rechts des toten Baumes) der Viehtrift mit der Viehtränke verläuft die Helle noch unterirdisch.

Ein Foto von Dir/Deinem GPS vor dem Baum und der wieder zu Tage tretenden Helle wäre schön.

Hier eine Nahaufnahme vom wieder zu Tage getretenen Bach mit Erlensaum.

Stage4 - Erdfall: N 51° 47.756 E 009° 35.399

Hier siehst Du unten in der Wiese einen der wenigen Erdfälle, die im Laufe der letzten Jahre nicht zugeschüttet wurden.

- Schätze den Durchmesser des Erfalls und teile ihn mir mit.
- Gib mir aufgrund der geologischen Gegebenheiten - die oben erklärt sind - eine Einschätzung ab, ob die für den Erdfall verantwortlichen Auslaugungen (Subrosion) eher oberflächlich oder tief in der Erde zu suchen sind.

Stage5 - Helle wieder weg: N 51° 47.918 E 009° 35.658


Ein Blick in Tal verrät dir, das die Helle hier wieder unterirdisch fließt und sich ein Stück weiter talwärts wieder ein kleines Bett erarbeitet.
Hier findest du auch einen überdachten Tisch mit Bänken zum Rasten und Natur genießen.

Stage6 - Helle fließt im Tal: N 51° 47.987 E 009° 35.807

Hier siehst du die Helle wieder im Tal fließen (beim einsamen Strauch).

Du kannst auf der Bank ein wenig ausruhen und den Blick ins Tal genießen und solltest dabei auch die kleine Infotafel neben der Bank nicht außer Acht lassen.
Auf der Infotafel werden 2 entscheidende Gründe genannt, die hier außergewöhnliche, spezialisierte Tier- und Pflanzengemeinschaften entstehen lassen und nur aufgrund der besonderen Geologie des Hellentales die Voraussetzungen für Flora und Fauna bieten. 
- Nenne mir diese!

Aufgrund der geologischen Beschaffenheit der Grabensenke Hellental treten an vielen Stellen kleine Quellen entlang der Hänge und im Tal zu Tage.
- Von wie vielen Quellen berichtet die Infotafel?

Stage7 - Die Helle fließt nach Hellental: N 51° 48.401 E 009° 36.420

Auch hier kannst Du die Helle wieder unten im Tal dahinfließen sehen.

Auf der Infotafel werden 2 Tierarten dargestellt und beschrieben, die Du im Laufe des Jahres auch live auf den ausgedehnten Wiesenflächen sehen kannst.

Auf dem Weg von Station 7 zu Station 8 kannst du (siehe Foto links) im Herbst/Winter/Frühjahr und bei gemähter bzw. abgeweideter Wiese einige kleinere Nebenarme der Helle sehen, die wie aus dem Nichts mitten in der Wiese auftauchen um kurz darauf wieder im Boden zu versickern. Einige kommen später noch einmal an Tageslicht und fließen der Helle zu, andere werden unterirdisch weitergeführt.

Stage8 - Die Helle: N 51° 48.482 E 009° 36.551

Nun hast du es fast geschafft und bist wieder auf dem Weg zum Ort Hellental, wo du dich im Lönskrug stärken kannst und nahe der Parkkoordinaten noch ausgiebig über das Hellental informieren kannst.

Hier steht aber erst noch einmal ein wenig Information über die Helle und ein extra großes Memory-Spiel auf dem Programm. Teste Dein Erinnerungsvermögen bei einer Party Memory und lerne dabei gleichzeitig die interessante und abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenwelt dieses besonderen Tals kennen.

Nun zu den Logbedingungen:
Schön wäre ein Foto von Dir/Euch mit GPS auf der kleinen Holzbrücke am Start mit der Helle im Hintergrund (freiwillig). 
Als Pflichtaufgabe maile mir bitte die Antworten auf die nachfolgend noch einmal zusammen gestellten Fragen der Stages:

Start:
Hier siehst und hörst Du die Helle erstmalig dahinplätschern. 
- Beschreibe mir bitte das Bachbett und evtl. vorhandene Vegetation im Bach. Was für ein Gestein kannst du erkennen?

Stage2:
Welches Gestein kannst du hier im vermeintlichen Bachbett erkennen und welche Beschaffenheit hat das Gestein?

Stage4:
- Schätze den Durchmesser des Erfalls und teile ihn mir mit.
- Gib mir aufgrund der geologischen Gegebenheiten - die oben erklärt sind - eine Einschätzung ab, ob die für den Erdfall verantwortlichen Auslaugungen eher oberflächlich oder tief in der Erde zu suchen sind.

Stage6:
Auf der Infotafel werden 2 entscheidende Gründe genannt, die hier außergewöhnliche, spezialisierte Tier- und Pflanzengemeinschaften entstehen lassen und nur aufgrund der besonderen Geologie des Hellentales die Voraussetzungen für Flora und Fauna bieten. 
- Nenne mir diese!

Aufgrund der geologischen Beschaffenheit der Grabensenke Hellental treten an vielen Stellen kleine Quellen entlang der Hänge und im Tal zu Tage.
- Von wie vielen Quellen berichtet die Infotafel?

Der Log darf mit der Zusendung aller Antworten an mich erfolgen. Sollte etwas nicht ganz oder nur fast richtig beantwortet sein, melde ich mich. 
Logs, die ohne vorherige Zusendung der Antworten erfolgen oder den Eindruck erwecken, das jemand nicht wirklich vor Ort war, werden kommentarlos gelöscht.

Quellen:  Wikipedia | Hermann Löns - Niedersächsisches Skizzenbuch  | Heimat- und Geschichtsverein Heinade - Hellental - Merxhausen | Karstwanderweg Harz
Fotos: all made by Cinquecento

Additional Hints (No hints available.)