Elsdorf.
Schon lange sei im Innenraum nichts gemacht worden, erläutert Joachim Riedel, beim Presbyterium der evangelischen Kirchengemeinde Bergheim-Zieverich-Elsdorf für Bau und Unterhaltung zuständig. „Der Innenraum muss dringend gestrichen werden, und wir wollen auch einige andere Veränderungen vornehmen.“ Die Gemeinde wurde darüber kürzlich in einer Versammlung informiert und zeigte sich einverstanden. Der Bereich, in dem sich der Altar befindet, soll vergrößert werden. „Der Altarraum ist sehr klein, und der Altar steht in einer Nische an der Wand“, beschreibt Riedel den jetzigen Zustand. Ein neuer Altar soll weiter von der Wand entfernt aufgestellt werden, damit sich die Gemeinde beim Abendmahl um ihn versammeln kann. Auch die große, sperrige Kanzel wird durch ein kleineres Lesepult ersetzt.
Mit der Renovierung soll die Einrichtung auch mehr an den Stil der 1950er Jahre angepasst werden. „Im Lauf der Zeit sind Dinge gemacht worden, die nicht zur Kirche passen“, weiß Riedel. Das Kreuz etwa sei zu groß und zu wuchtig, der Wandanstrich passe teils stilistisch nicht zusammen. Auch die Beleuchtung im Kirchenschiff und im benachbarten früheren Konfirmandenraum wird erneuert. Dort treffen sich jetzt zum Beispiel die Patchwork-Gruppe und die Posaunenspieler. Außerdem bekommt die Lutherkirche neue Fenster. Die jetzigen sind nicht isoliert, „es zieht dadurch runter auf die Kirchenbänke“, erklärt Riedel. Ein Künstler wird damit beauftragt, neue Fenster zu gestalten, die dann auch eine Isolierung bekommen. Ebenfalls erneuert wird die Orgel. Das jetzige Instrument sei eher eine kleine Heimorgel, sagt Riedel. Sie habe keinen guten Klang, der zudem direkt den Organisten beschalle. Die Gemeinde hat eine gut erhaltene Orgel erstanden, die aus einer ehemaligen Militärkapelle bei Cochem stammt.
Neue Orgel wird angepasst
Es werden jedoch nicht alle Register gebraucht. Der Kölner Orgelbauer Willi Peter passt die Orgel daher für die Lutherkirche an. Das neue Instrument wird aber nicht mehr im eigentlichen Kirchenschiff stehen. Stattdessen wird im hinteren Bereich eine Wand zu einem Nebenraum durchbrochen. So entsteht Platz für eine größere Orgel mit schönerem Klang. Die Gemeinde kann die Renovierung durch Rücklagen selbst finanzieren. Riedel schätzt die Kosten auf rund 420 000 Euro. Die Arbeiten sollen etwa drei bis vier Monate dauern. In der Zeit finden die Gottesdienste im benachbarten Gemeindezentrum statt. Zum Weihnachtsfest ist dort allerdings nicht genug Platz. Der Weihnachtsgottesdienst kann jedoch in der katholischen Elsdorfer Kirche St. Mariä Geburt gefeiert werden.
Quelle: Kölner-Stadt-Anzeiger vom 11.10.2012