Prinzessin Nihilifee und das infantile Döschen
Und es geschieht zur Winterszeit im Blütenschloß: Gestern waren es die geklauten Förmchen, heute ist das Lieblings-Döschen verschwunden...
Infantil!
„Infantile Nichtsnutze, Taugenichtse, ihr seid aber auch zu gar nichts zu gebrauchen, habt ihr denn überhaupt keinen Verstand in euren infantilen Köpfen?“
Schimpfend, Gift und Galle speiend tobt Prinzessin Nihilifee durch ihre Gemäuer nahe der Wilhelmsburg, wie immer auf der Suche nach einem Schuldigen, der ihr Missgeschick vielleicht verantworten könnte.
„Wer von euch hat mir mein Lieblingsdöschen weggenommen? Gestern hatte ich es doch noch hier abgestellt, naja, vielleicht auch da oder dort und heute ist es fort! Wer von euch infantilen Geo-Schergen ist es gewesen, wenn er sich nicht sofort meldet, werde ich euch alle an den Geo-Pranger stellen, damit euch die Häme der Geo-Welt in aller Härte trifft!“
Voller Wut stampft Prinzessin Nihilifee mit ihren viel zu kurzen Beinchen auf den alten Dielenboden, bis sich unter gequälten, herzzerreißenden Quietschen ein Teil des Bodens löst und ein kleines Loch freigibt, aus dem ein kleiner Griff herausragt.
„Könnt ihr hier vielleicht einmal aufräumen? Wenn ich nun gestolpert wäre, ihr überlegt aber wirklich nicht von zwölf bis mittags!“
Was war das? Hört Prinzessin Nihilifee tatsächlich so etwas wie ein undeutliches Echo ihrer Worte aus dem kleinen, unscheinbaren Loch im Fußboden? Blitzt dort ein kleiner Silberstreif hinter dem kleinen Griff hervor? Unter Auferbietung ihres gesamten Mutes schließt Prinzessin Nihilifee die Augen, greift beherzt in das dunkle Loch und zieht zu ihrer Verwunderung einen kleinen Handspiegel hervor, welcher matt das ausdruckslose Gesicht der Prinzessin Nihilifee widerspiegelt.
„Oh, bist du ein Zauberspiegel? Vielleicht kannst du mir ja helfen, mein Lieblingsdöschen wieder zu finden, welches von den bösen Geo-Schergen versteckt wurde?
Was sagst du? Nein, nie im Leben, kann gar nicht sein, dass ich selbst mein Lieblingsdöschen verbummelt habe, bei mir sind immer die anderen schuld!“
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