Omas Backstube
Oma Gerda führte über viele Jahre erfolgreich eine kleine Backstube. Das tat sie ganz klassisch: Die Rühr- und Knetgeräte wurden mit Wasserkraft betrieben und gebacken wurde in einem Holzofen.
Das soll jetzt nicht heißen, dass Oma Gerda altmodisch war - nein, nein - nur eben beim Backen, da musste es halt genau so gemacht werden und nicht anders.
Doch es kam wie es kommen musste. Die Umweltbehörde stellte fest, dass das Geräusch des Wasserrades die dort lebenden Kröten beim Laichen stört und der Schornsteinfeger untersagte den Betrieb des Holzofens.
Die Rettung nahte mit der längst fälligen Umstellung der Backstube auf 400 V Dreiphasenwechselstrom. Neue Rührgeräte und natürlich ein neuer Ofen wurden beschafft. Wie Oma darüber dachte, brauche ich Euch nicht zu sagen. Die Brötchen schmeckten auch nicht mehr wie früher. Oma bestand darauf, das Wasser wieder zu nutzen, vielleicht geht das ja auch ohne Wasserrad.
Enkel Eddi hatte die Idee für einen speziellen Umwandler und machte sich gleich ans Werk. Die Gesamtleistung des Ofens war bei der Auslegung natürlich wichtig. Dazu maß er noch schnell die Außenleiterströme des Ofens (I1 = 79,5795 A, I2 = 65,2049 A und I3 = 73,961 A), erzählte der Oma irgendetwas von einem Sternpunkt und meinte, dass auch ein bedeutender Strom durch den Nullleiter fließen würde.
So ganz nach VDE-Norm war das Werk von Eddi wahrscheinlich nicht, aber Oma Gerda war zufrieden. Die Brötchen schmeckten wieder, denn sie glaubte an das, was ihr Enkel hier gebaut hat - tut Ihr das auch? Geht hin und überzeugt Euch selbst!
Im Checker gibt es noch weitere Infos, also benutzt ihn bitte, auch wenn Ihr Euch sicher seid.
Happy Hunting!