Du löst die Sache frech und froh
zunächst einmal in H2O,
und falls es nötig, gibst Du fein
noch etwas HCl hinein.
(Vorausgesetzt dass hier die bösen
Sulfate fehlen, wird sich's lösen.)
Versetze dem Mn zulieb
mit NH4Cl dann gib
noch Ammoniak hinein, wie's Brauch;
dann riecht die Lösung -- und du auch.
Doch nun, zur Krönung deiner Tat,
fäll mit Ammoniumkarbonat.
Das ganze wird, wie sich's gebührt,
kurz aufgekocht und dann filtriert.
Im Niederschlag, mein werter Herr,
sind Barium, Calcium und Sr,
und im Filtrate sollen wohnen,
Mg-, Na- und Kalium-Ionen.
(Mag sein, dass Calcium auch hier nächtigt;
dazu ist's amtlich nicht berechtigt.)
Den Rückstand wäschst du mit Gefühl
(doch nicht mit Seife und Persil!);
du lösest die Substanz die teure,
zunächst einmal in Essigsäure,
und stumpfst darauf mit einem Swapp
von essigsaurem Natron ab;
dann fügst du zu, so steht's geschrieben,
das K2Cr2O7.
Gelb fällt in diesem Falle hier
nun aus das BaCrO4.
Du kochst, filtrierst und zum Filtrat
gibst froh du Natriumkarbonat.
Das Karbonat fällt, wie man weiß,
von Ca und Sr, heiß
filtrierst du's ab und löst es schnell
nun in verdünnter HCl,
dampfst es dann ein,
und gleich darauf löst du's in Wasser wieder auf.
Auf Strontium prüfst du mit Pläsir
mit wenig CaSO4,
und es erscheint, d.h. wenn's mag,
ein milchig-weißer Niederschlag.
Mit Kaliumferrocyanid
man endlich nach dem Calcium sieht,
wobei jedoch noch Chlorammon
vonnöten ist, das merk', mein Sohn!
Du hälst das ganze möglichst kalt,
dann kommt die Fällung alsobald.
Nun zum Filtrat in welchem wohnen
Mg-, Na- und Kalium-Ionen!
Versetz mit NH4OH
ein Pröbchen dieser Chose da,
und dazu setze sorglich hier
das Na2HPO4;
und fällt die Sache kristallinisch,
so fluche bayrisch und berlinisch!
Denn weh! das Zeug enthält Mg;
das gilt's zu trennen, ach herrje!
Dass dich das Ammonsalz nicht stör,
verdampf es (unterm Abzug, hör!),
und zwar mußt du so lange glühn,
bis keine Dämpfe mehr entfliehn.
Ba(OH)2_mal gib kühn
zum Rückstand und filtriere ihn.
Im Filter bleibt zum guten Glück
Magnesiumhydroxid zurück;
dafür steckt im Filtrat, wie dumm!
das kaum erwünschte Barium.
Dagegen - klingt's nicht desperat? -
wirkt nur Ammoniumkarbonat.
Was hilft's! Im Abzug wiederum
vertreibt man das Ammonium.
Jetzt wird im Rückstand nur noch sein
Kalium und Natrium allein.
Wir lösen es im Wasser auf
und teilen's in zwei Hälften auf.
Auf Kalium prüfen sorglos wir,
vermittelst HClO4;
auf Na aber prüft man hier, oh,
allein mit saurem Kaliumpyro-
antimonat. In diesem Falle
gibt's mikroskopische Kristalle.
So wird's, d.h. wenn ich nicht mogel,
gemacht. Darauf geh ich stolz zu Vogel1.
Der sagt natürlich, es sei Mist.
(Das End vom Lied ist immer trist.)
Du lösest wieder die Substanz
(zuvor 'ne Probe und dann erst ganz)
in Wasser oder HCl
(ist sie nicht artig, koch sie schnell),
und löst sie sich dann ordentlich,
so freut dein alter Tiegel sich.
Zunächst wird wieder, ganz wie eben,
das Chlorammon hinzugegeben;
drauf Ammoniak, wie sich's gebührt,
bis dass man deutlich parfümiert.
Ist das Parfüm auch leidlich gut,
was soll'n die schwachen Gase,
der beste Duft vom Institut,
der fehlt noch unsrer Nase,
der Giftgerüche Edelstein,
ein Kipp erschwitzt's im Busen sein,
hoch oben unterm Dache.
Drum auf zu fröhlichem Gestank!
Hinan die steilen Sprossen,
Schwelfelammonium mittenmank
in's Zeug hineingegossen!
Ob's nicht zu viel des Guten sei,
man prüft's mit essigsaurem Blei,
worauf man das Geschmiere
gedultigst abfiltriere.
Filtrier, filtrier, wenn's Herz auch bricht,
filtriere und verzweifle nicht!
Zumindest in drei Wochen
ist alles durchgekrochen!
Und im Filtrate, da hast du die Erd-
alkalien und Alkalei,
doch Schwefelammonium, dir weniger Wert,
ist immer noch mit dabei;
Du säuerst's an, kochst's mit Papier,
auf dass der Schwefel sich verlier;
was weiter dann zu treiben,
das tät ich schon beschreiben.
Im Filter, da wimmeln in grausem Gemisch
Mangan, Aluminium und Zink,
Ferri und Ferro sowie Chrom und dann isch
auch noch Ni und Co in dem Drink;
Cr und Al sind als Hydroxide,
die anderen aber sind da als Sulfide.
Dies alles versetzest du mutig und keß
mit Salzsäure (doppeltnormal),
und duftig entweicht das H2S
(hier oben, da ist's ja egal!)
und wenn du filtrierest,
so faßt du beim Wickel
die schwarzen Sulfide
von Kobalt und Nickel.
Darauf verlässt du den heiligen Ort und panschest unten2 weiter fort.
Keine Angst, um die Dose zu finden, mußt Du nicht den Trennungsgang "kochen", aber folgendes herausfinden:
A: Wasser und Magnesium
B: Erdalkalien ohne Magnesium
C: Salzsäure und Essigsäure
D: Natrium und Kalium
E: Chrom und Zink
F: Nickel, Kobalt und Zink
G: Salzsäure und Natriumkarbonat
H: Kalium und Mangan
Wenn Du richtig gerätselt hast, wirst Du eine Dose finden bei: N 48°2A.BCD, E 9°5E.FGH