Nachdem der kleine Schnabbel seine ersten Flugversuche erfolgreich hinter sich gebracht hat, wird er langsam mutiger. Er nimmt ordentlich Anlauf und steigt steil in die Höhe. Höher, noch höher, so hoch es irgendwie geht. Dann dreht er Pirouetten, fliegt einen großen Salto und übersieht dabei fast das kleine rote Segelflugzeug, das gerade ganz knapp über ihn hinweg geflogen ist.
Nach dem kurzen Schreck schaut Schnabbel sehnsüchtig dem hübschen Gleiter hinter her. Eigentlich wollte Schnabbel auch Pilot werden und die große weite Welt erkunden. Aber es sollte nicht sein. Er hatte damals leider eine Absage von Quak-Air bekommen, weil seine Schulnoten zu schlecht waren.
Plötzlich sieht Schnabbel in weiter Ferne einen glitzernden, blauen Strich. Er fliegt darauf zu und erkennt einen Fluss. Das muss die Weser sein, von der Papa ihm noch erzählt hatte, kurz bevor es den lauten Knall gab und der Jäger ihn – Schnabbel schluchzt – daran möchte er jetzt nicht denken. Jetzt möchte er lieber wissen, was auf der anderen Seite der Weser ist. Ob die da wohl schon ausländisch quaken? In der Schule hatte er auch Ausländisch. Das Fach hatte Schnabbel immer besonders viel Spaß gemacht. Könnte aber auch an der jungen Lehrerin Frau Wan Tan gelegen haben.
Auf der anderen Seite angekommen, muss Schnabbel erst mal eine kleine Pause einlegen. Er setzt sich auf einen Stein und beobachtet die großen Binnenschiffe, die hier vorbei fahren. In den letzten 5 Minuten alleine 3 Stück.
Irgendwie hatte er sich Ausländien doch ganz anders vorgestellt. Viel exotischer und auch viel wärmer. Hier sieht es genauso aus, wie Zuhause. Vielleicht muss er beim nächsten Mal einfach noch weiter fliegen?
