1945 -Als der Krieg ins Emsland kam...
Der Schützengraben
Um der zurückweichenden deutschen Wehrmacht Rückzugsstellungen vorzubereiten, war Ende 1944 in den oberen Räumen der Volksschule Aschendorf ein Pionierstab mit etwa 20 Soldaten des „Pioniersonderstabes 119“ eingerichtet worden.
Zu diesem Zeitpunkt fand schon lange kein Unterricht mehr statt, denn die Schule war schon lange zum Lazarett umfunktioniert worden.
Die Aufgabe der Pioniere bestand insbesondere in der Anlegung von Laufgräben. Zweck des Laufgrabens ist der Schutz vor Gewehrkugeln und Granatsplittern. Er soll den gedeckten Transport von Soldaten, Munition und Nachschub an die Kampflinie und den von Verwundeten in die Lazarette ermöglichen.
Im Unterschied zum Schützengraben ist der Laufgraben nicht für den aktiven Kampf gedacht. Dazu fehlen Schießscharten. In der Regel fehlen auch Auftritte um über den Grabenrand schießen zu können.
Die Gräben waren so tief das sich ein erwachsener Mann sich darin fortbewegen konnte. Zusätzlich waren alle 20-50 Meter Ausbuchtungen angelegt, die teilweise mit Rundhölzern und Erde abgedeckt waren. Diese behelfsmäßigen Bunker dienten als Unterschlupf und Munitionslager. Je nach Gelände aber auch als Feuerstellung für (Maschinen-)Gewehre und zur Beobachtung. Der Cache ist natürlich auch gut getarnt und am Boden.
Die Laufgräben im Bereich Aschendorf/Tunxdorf wurden durch den Volkssturm und ältere Schüler, aber hauptsächlich durch sowjetische und französische Kriegsgefangene und gefangene des Konzentrationslagers II Aschendorfermoor (GC2F4R2) angelegt. Die Arbeiter des Lagers wurden besonders schlecht behandelt. Aus nichtigen Gründen wurden sie mit Gewehrkolben geschlagen und erhielten kaum Verpflegung. Sie waren der Willkür ihrer Bewacher ausgeliefert.
Als sich die Arbeitskolonne auf den jüdischen Friedhof an der Tunxdorfer Straße zu bewegte, kam der Befehl: „Keine Rücksichtnahme! Der Graben wird durch den Friedhof gebaut.“
Ende 1944 waren die Gräben fertiggestellt. Sie erstreckten sich von der Gaststätte Goldfisch in Herbrum über den Hermbrumer Esch, durch das heutige ADO-Gelände, weiter über die Volksschule und über die Felder und Wälder bis an Tunxdorf heran.
Ein Großteil dieser Laufgräben wurde kurz nach Kriegsende zugeschüttet.
An dieser Stelle ist der Graben mit den beidseitigen Erdwällen und dem dazwischenliegenden Graben noch gut zu erkennen. Er verläuft vom jüdischen Friedhof in nördlicher Richtung in stetigem Zickzack durch den Wald bis in die Tunxdorfer Berge. Diese Bauform sollte bei einem direkten Granat- oder Bombentreffer die Splitterwirkung auf einen kleinen Bereich begrenzen. Insgesamt dürfen es einige hundert Meter sein.
(Quelle: Das Kriegsende 1945 in Aschendorf, Herbrum und Tunxdorf, Band II, von Dieter Simon 2010)
Mit der Zeit hat sich viel Laub und Totholz in den Gräben gesammelt, wodurch sie nur noch 0,5-1,0 m tief sind. Im weiteren Verlauf sind auch noch die Ausbuchtungen der Stellungen sehr gut zu erkennen.
Ausführliche Logs und Fotos sind sehr wilkommen!

[Eng]
The Trench
To the retreating German Wehrmacht prepare retreat positions, the end of 1944 a pioneer unit with about 20 soldiers had been "pioneering special staff 119" set up in the upper rooms of the elementary school Aschendorf.
At this time, no lessons were held for a long time, because the school had long since been converted into a hospital.
The object of the pioneers consisted particularly in the application of trenches. The purpose of the trench is the protection against bullets and shrapnel. It should also allow the covered transport of soldiers, ammunition and supplies to the front line and the wounded back in the hospitals.
In contrast to the battlefield-trenches of this trench is not intended for active combat. These missing loopholes. Usually also appearances in to overshoot the grave edge missing.
The trenches were so deep that a grown man could move it. In addition, all 20-50 meters bulges were created, some of which were covered with logs and earth. These makeshift bunker served as hideouts and ammunition dumps. Depending on the terrain but. As a firing position for (machine) guns and Monitoring The cache is also well camouflaged and bottom.
The trenches in the area of Aschendorf / Tunxdorf were created by the Volkssturm and older students, but mainly by Soviet and French POW and prisoners of the concentration camp II Aschendorfermoor (GC2F4R2). The workers of the camp were treated especially badly. For trivial reasons, they were beaten with rifle butts and were hardly meals. They were at the mercy of their captors.
As the team leaves to the Jewish cemetery on the road to Tunxdorfer moved, the order came: "No consideration! The trench will be built through the cemetery. "
In late 1944, the trenches were completed. They ranged from the restaurant Goldfish in Herbrum about Hermbrumer Esch, by today ADO-Factory terrain, continue on the elementary school and the fields and forests up to Tunxdorf.
A majority of these trenches was filled shortly after the war.
At this point, the trench with two-sided mounds and intervening trench is still visible. It runs from the Jewish cemetery in north in continuous zigzag through the forest in the mountains Tunxdorfer. This design should limit the fragmentation effect on a small area at a direct garnet or bombs. Overall, it may be a few hundred meters.
(Source: Das Kriegsende 1945 in Aschendorf, Herbrum und Tunxdorf, Band II, by Dieter Simon 2010)
Over time, a lot of leaves and woody debris has collected in the trenches, so they are only 0.5-1.0 m deep. Subsequently, the projections of the positions are also very good to see.
Detailed logs and photos are very welcome!