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Goldhut Multi-cache

Hidden : 3/20/2015
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2.5 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Der Goldhut von Ezelsdorf-Buch


Goldhut oder auch Goldkegel, ferner auch Goldblechkegel, werden die bisher vier gefundenen Exemplare dieser einmaligen Fundgruppe der späten Bronzezeit genannt. Sie bestehen aus Goldblech, welches als äußere Schmuckverkleidung einer langschäftigen Kopfbedeckung mit Krempe diente. Die Krempe bestand vermutlich aus organischem Material und stabilisierte das außenliegende, dünne Goldblech.

Die vier bisher gefundenen Goldhüte bzw. Goldkegel (siehe Bild 7):
1) Goldener Hut von Schifferstadt, ca. 1400 bis 1300 v. Chr., Fundort Schifferstadt, Rhein-Pfalz-Kreis
2) Goldblechkegel von Ezelsdorf-Buch, ca. 1000 bis 900 v. Chr., Fundort Ezelsdorf-Buch
3) Goldblechkegel von Avanton, ca. 1000 v. Chr., Fundort bei Poitiers, westliches Frankreich
4) Berliner Goldhut, ca. 1000 bis 800 v. Chr., vermutlicher Fundort Süddeutschland oder Schweiz
(Letzterer erhielt seinen Namen nur deshalb, weil er wahrscheinlich aus einer Raubgrabung stammend 1995 auf dem Internationalen Kunstmarkt - wahrscheinlich der Art Cologne - auftauchte und 1996 vom Berliner Museum für Vor- und Frühgeschichte aufgekauft worden ist und sich heute im Neuen Museum auf der Museumsinsel in Berlin befindet).

Einige Forscher gehen heute davon aus, dass die Goldhüte als religiöse Insignien von Göttern bzw. von Priestern eines in der späten Bronzezeit in Zentraleuropa verbreiteten Sonnenkultes dienten. Diese Auffassung wird durch die bildliche Darstellung eines als Kegelhut interpretierten Gegenstands auf einer Steinplatte aus dem Grab von Kivik in Schonen, Südschweden in eindeutig religiös-kultischem Kontext untermauert.
Nach teilweiser „Entschlüsselung“ des Ornamentkanons der kegelförmigen Goldhüte schreiben manche den Goldblechkegeln heute neben einer möglichen repräsentativ-kultischen Funktion weitreichende Kalendereigenschaften zu.

Die bislang gefundenen Goldhüte bestehen aus einer Goldlegierung mit ca. 85–90 % Gold, ca. 10 % Silber und Spuren von Kupfer und Zinn (jeweils < 1 %). Sie wurden als Treibarbeit (plastische Verformung im kalten Zustand) aus einem Stück ohne Naht hergestellt und zu hauchdünnen Arbeiten mit Wandstärken zwischen 0,25 mm (Goldener Hut von Schifferstadt) und 0,06 mm (Berliner Goldhut) ausgeschmiedet. Dies entspricht einer Dicke von Papier (60g/qm=Blattdicke 0,06mm)(!).

An einem Apriltag des Jahres 1953 stapfte ein Ezelsdorfer Maurer namens Michael Dörner
in den Wald am Fuße des 576 m hohen Brentenberges, um Feuerholz zu gewinnen. Er rodete dafür Baumwurzeln aus dem Boden heraus. Dabei stieß er mit der Axt auf ein Blech, worüber er sich sehr ärgerte. "Was für ein Schrott hier nur im Wald herumliegt ...", soll er geschimpft haben. Wütend zerhackte der Mann das vermeintliche Blech und warf es achtlos weg.
Seine Frau, die ihm am Mittag sein Essen brachte, betrachtete die im Dreck liegenden Blechstücke aufmerksamer und wurde auf einmal stutzig. Offenbar durch Schneeschmelze und Regen begünstigt, schimmerten funkelnd und glitzernd einige Fragmente der vermeintlichen Bleche. Sie vertraute sich mit ihrer Entdeckung einem Zahnarzt an, und dieser stellte eindeutig Gold fest. Glücklicherweise kam durch einen Nürnberger Kaufmann namens Gabriel ein Geschäft mit Dr. Georg Raschke, einem leitenden Mitarbeiter des Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg (GNM), zustande. Er erworb diese Fragmente und ihm schwante es, dass es sich um einen besonderen und seltenen Fund handeln muss.
Es war ein Goldhut.

Auf Veranlassung des GNM´s fanden weitere Nachgrabungen statt, die in ca. 80 cm Tiefe noch weitere Fragmente zu Tage förderten. Mitgefunden wurde ein weiteres stabförmiges Bronzefragment (32 mm lang, 2,8x1,4 mm breit), das möglicherweise verschieblich am Hut angeordnet war und dessen Funktion in der Fachliteratur unterschiedlich, nämlich als mögliches Zeigerelement oder als Krempenverstärkung interpretiert wird. Es stellte sich heraus, dass der Goldblechkegel dicht unter dem Waldhumus als Einzelstück ohne Beifunde in "reinem Sand" vergraben worden war. Die Information, dass der Goldhut auf dem Kopf stehend mit der Spitze nach unten vergraben wurde - diese Information findet man auf einer zum Goldhutwanderweg gehörenden Informationstafel - ist nicht gesichert. Die Lage des Fundstücks im Boden konnte nicht mehr rekonstruiert werden, doch wird vermutet, dass der Ezelsdorfer Goldhut - analog zum Goldenen Hut von Schifferstadt und wie beim Berliner Goldhut geschätzt - senkrecht im Boden aufrecht stehend vergraben gewesen sein dürfte. Darauf weisen auch Erdruckspuren hin.

Der Ort bei N49° 19.521 E11° 21.878, dies entspricht den Ausgangskoods bzw. der Station 1, wird in mehreren Quellen übereinstimmend als ungefährer Fundort ("in der Nähe") des Goldkegels genannt.
Hier verläuft heute unmittelbar, wie übrigens auch am Parkplatz/Goldkegeldenkmal, die Grenze der Gemarkungen Ezelsdorf (zu Burgthann/Landkreis Nürnberger Land) und Buch (zu Postbauer-Heng/Landkreis Neumarkt). Diese Grenze stellt also nicht nur die Grenze zwischen den Landkreisen Nürnberger Land und Neumarkt, sondern somit auch die Grenze zwischen den Regierungsbezirken Mittelfranken und Oberpfalz und bis 1806 zwischen Franken und Altbayern dar. Da der Goldhut auf der Bucher Seite gefunden worden ist und um der Namensbezeichnung ganz gerecht zu werden, bezeichnet man den Goldhut oft mit dem Zusatz Ezelsdorf-Buch.

Dank der auf den Fragmenten erkennbaren Kreisornamente gelang es Dr. Georg Raschke, der auch als Konservator tätig war, den Goldhut wieder zusammenzusetzen. Von den vier Goldhüten ist der Ezelsdorfer der am aufwändigsten verzierte und wohl auch der jüngste Goldhut. Die Höhe des Goldkegels beträgt 88 cm. Seine Entstehung wird in die Zeit der Urnenfelderkultur, also zwischen 11. und 9. Jh. vor Christus, angenommen. Er ist somit ca. 2800 bis 3000 Jahre alt. Nach heutigem Wissensstand wurde der Goldhut für religiöse, kultische Zwecke genutzt und wohl von Priestern als Kopfbedeckung getragen. Darauf weist auch die den Maßen entsprechende Hutgröße 56 hin, die auch der des Berliner Goldhutes entspricht. Wilfried Menghin konnte durch Entschlüsselung der Ornamente zeigen, dass es sich bei den goldenen Kegelhüten um „Manifestationen bronzezeitlicher Kalenderwerke“ handelt.
Im Frühjahr 2011 wurde von den Gemeinden Postbauer-Heng (für Buch) und Burgthann (für Ezelsdorf) beschlossen, als Gemeinschaftsprojekt das bereits hier erwähnte Denkmal nahe der Fundstelle des Goldhutes zu errichten. Das Denkmal wurde 2012 fertiggestellt und im August desselben Jahres eingeweiht. Hier befindet sich auch der Tradi Oh, wie schön ist Ezelsdorf! - Der Goldhut (GCADK6V) (Parkplatz).
Der Goldhut von Ezelsdorf-Buch ist heute im Germanischen Nationalmuseum zu Nürnberg ausgestellt bzw. zu besichtigen. Er stellt einen der größten Schätze des Museums dar.


Zum Cache:
Parken kann man am Goldkegeldenkmal bei N49° 19.415 E11° 21.780.
Bitte nicht über Feld/Wiese laufen, bester Zugang vom Parkplatz/Goldkegeldenkmal zur Station 1 über den Referenzpunkt 1, welcher nordwestlich vom Parkplatz nur drei Gehminuten der Straße entlang liegt.

Station 1: N49° 19.521 E11° 21.878
Hier findet ihr zwei Tafeln.
Auf der oberen befindet sich eine Zahl =A
Von dieser Zahl (A) die Quersumme =B
Wie viele Zierzonen ohne Krempe sind hier angegeben? =C
Welche Station/Tafelnummer des Goldhutwanderweges befindet sich hier? =D

Station 2/Final: N49° 19.(B*C*D-2762) E11° 21.(A*D-B-C-16614)

Am Final schwanken die Koords leider sehr, aber das klassische Versteck müsste eigentlich jeder finden.
Wer möchte, kann für den Rückweg zum Parkplatz auch den Weg über den Referenzpunkt 2 wählen.

Für eine längere Wanderung kann man vom Bahnhof Oberferrieden den Goldhutwanderweg (Symbol siehe Bild 9) erwandern, der am Bahnhof Postbauer-Heng endet und auch hier am Fundort und dem Goldkegeldenkmal vorbeiführt.

Vielleicht erinnert sich ja der/die eine oder andere von Euch hier noch an den Vorgängercache GCHF41, der leider archiviert wurde. In dieser Zeit, Frühjahr 2013, fanden hier Abholz- bzw. Waldarbeiten statt. Dabei hausten die Waldarbeiter ganz schön ab und teilweise sind die Spuren leider auch heute noch sichtbar.

Bitte den Cache nicht in der Dämmerung oder in der Nacht aufsuchen! JAGDGEBIET!!! Vielen Dank!

Dem Erstfinder winkt eine unaktivierte Coin!

Viel Spaß beim Heben wünscht euch UHU15.
CacherCounter

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