Bergische Sagen - Der Fluch von Schloss Burg Mystery Cache

Hier im Bergischen erzählt man sich spannende Sagen und Legenden. Sie haben Gräueltaten, Zwerge, Geister oder geheimnisvolle Orte zum Inhalt. Die Cacheserie soll einige von ihnen zum Leben erwecken.

Man kann es sich kaum vorstellen, aber in früherer Zeit war die Wupper so fischreich, daß an ihren Ufern Fischer lebten, die ihr gutes Auskommen hatten.

Zu Burg an der Wupper wohnte einst ein junger Mann, der sich aber mit dem Erlös aus dem täglichen Fischfang nicht zufrieden geben wollte und deshalb gern in den umliegenden Wäldern wilderte. Diese Angewohnheit sollte ihm noch einmal ins Verderben stürzen. Doch wir wollen der Geschichte nicht vorgreifen…..

Unser Fischer liebte ein Mädchen, mit dem er sich häufig auf der Oberburg traf. Das Liebesverhältnis blieb jedoch nicht lange verborgen. Und so kam es, daß ein Jugendfreund des Fischers, der inzwischen zum Jäger des Schlosses aufgestiegen war, dem ehemaligen Kameraden sein Glück mißgönnte und ebenfalls um die Liebe des jungen Mädchens warb. Diese entschied sich jedoch für den jungen Fischer und wies den neuen Bewerber spöttisch ab.

Dadurch wurde der Jäger so sehr in seinem Stolz verletzt, daß er dem bevorzugten Nebenbuhler Rache schwor. Gemeinsam mit einigen Knechten verfolgte er fortan den Fischer auf Schritt und Tritt, um eine Gelegenheit zu finden, diesem die Niederlage heimzuzahlen. Und so kam es, wie es kommen mußte: Als der Fischer wieder einmal in die Wälder gezogen war, um heimlich dem Wilde nachzustellen, da ertappte ihn der Förster, als er gerade im Begriffe war, einen verbotswidrig erlegten Hasen in seinen Rucksack zu packen.

Da traten plötzlich die Verfolger aus dem Gebüsch hervor und umringten den Wilderer. Mit zorniger Stimme hielt ihm der Jäger sein Unrecht vor und erklärte ihm, daß er ihn nun gefangen nehmen und wegen des Jagdfrewels ins Gefängnis werfen lassen müsse. Nur dann wolle er Gnade vor Recht ergehen lassen, wenn der junge Mann verspreche, sein geliebtes Mädchen nie wieder zu sehen. Auf diesen Handel wollte sich der kühne Fischer aber nicht einlassen, sondern verlachte nur den zurückgewiesenen Nebenbuhler. Da wurde der Jäger zornig, daß er die Beherrschung verlor. Er befahl seinen Knechten, den Fischer festzuhalten, was ihnen auch gelang, obwohl er sich nach besten Kräften wehrte ; und als sein Feind nun wehrlos vor ihm stand, zückte der Jäger sein Messer und stieß den kalten Stahl dem Fischer in die Augen. Blind und hilflos ließ er ihn sodann im Wald zurück.

Das junge Mädchen wartete an diesen Tag vergeblich auf ihren Geliebten. Und auch in der Folgezeit bekam sie ihn nicht mehr zu Gesicht, denn als verstümmelter Mann wollte er ihr nicht mehr unter die Augen treten. Aber schließlich erfuhr sie doch, was der Jäger ihm angetan hatte. Da ging sie hoch hinauf auf die Zinnen der Burg, an den Ort ihrer einstigen Liebe, und verfluchte mit lauter Stimme den Jäger und alle seine Nachkommen. Ihre Worte wurden wie durch ein Wunder von allen Felswänden zurückgerufen und schallten wie das grausige Rollen eines Gewitters durch das Tal.

Und wirklich ging der Fluch in Erfüllung: Der Jäger wurde bei einem Jagdausritt im Wald von einer verirrten Kugel verstümmelt; alle seine Nachkommen aber wurden Krüppel und sind es bis auf den heutigen Tage geblieben.

Quelle: Wolfgang Schulze - Die schönsten Sagen des Wuppertals / Pomp & Sobkowiak / 1983 /S. 98-99

Um an die Finalkoordianten zu gelangen braucht Ihr nur die Sage durchlesen und 6 Fragen beantworten.