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Die "Berge" des Ruhrgebiets EarthCache

Hidden : 1/19/2017
Difficulty:
2.5 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:

Periglaziale Prozesse schufen nördlich der Hellwegzone eine flache Altmoränenlandschaft.

Wie kommt es dann, dass wir hier trotzdem überall "Berge" sehen???


Während der Saale-Eiszeit haben die Gletscher des Inlandeises diese Gegend durch Reibung aktiv geformt und während der letzten Weichsel-Eiszeit haben Wind und Wasser die letzten rauen Kuppen geglättetet, so dass hier diese sogenannten periglazialen Prozesse die flache Altmoränenlandschaft schufen. Woher kommen also die zahlreichen "Berge" in der Ruhrregion?

Die meisten dieser Erhebungen sind sogenannte „Bergehalden“. Relikte des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet(1). Es ist zu Hügeln aufgeschüttetes Bergematerial, das beim Abbau der Kohle mitgefördert und seit den 1960er Jahren aus Kostengründen nicht mehr nach Untertage zurückgebracht wird. Da die Kohle Übertage in Aufbereitungsanlagen gewaschen und vom Gestein getrennt wird, sind die Bergehalden besonders hierzulande auch als „Waschberge“ bekannt.  Der Abraum, der diesen "Berg" hier hat entstehen lassen, wurde zwischen 1969 bis 1993 von der nahegelegenen Zeche Prosper Haniel aufgeschüttet.

Der Vollständigkeit halber soll erwähnt sein, dass im Ruhrgebiet nicht nur Bergematerial auf Halde kam. Bei einem geringen Teil der Halden, handelt es sich auch um Bauschutt, Industrieschlacke oder Hausmüll.

(1) Seit der Schließung der Zeche Auguste Victoria am 18. Dezember 2015 ist das nahegelegene "Prosper Haniel" das letzte aktive Steinkohlen-Bergwerk im Ruhrgebiet ... und auch dessen Tage sind nun gezählt, wenn 2018 die Steinkohlesubvention durch den Staat beendet wird.

 

Nachdem das Ruhrgebiet mehr als hundert Jahre vor allem durch Bergsenkungen in Folge des Steinkohlenabbaus geprägt wurde, haben in den letzten drei Jahrzehnten zunehmend diese künstlichen Berge das Landschaftsbild verändert. Diese anthropogenen geologischen Körper, werden für die nachfolgenden Generationen als weithin sichtbare Landmarken die Umgebung prägen, auch wenn die Zechen im Ruhrgebiet dann längst Geschichte sein werden.

Die in Millionen von Jahren entstandenen geologischen Schichten wurden in den zurückliegenden kaum zweihundert Jahren vom Menschen drastisch verändert.

Der Mensch wurde durch die mit der Steinkohlengewinnung verbundenen Massenverlagerungen zu einer der wirksamsten geologischen Faktoren!!!

Versuchte man ganz zu Anfang noch, das Bergematerial vor Ort möglichst aus der Förderung herauszuhalten, so dass dessen Anteil an der geförderten Kohle gering blieb, so stieg der Bergeanfall durch die zunehmende starke Mechanisierung der Steinkohlenförderung drastisch an. Dieser Anfall von Bergematerial erhöhte sich weiter durch die Verlagerung des Abbaus in immer größere Tiefen von bis zu 1.500 m. Größere Streckenquerschnitte mit mehr Gesteinsausbruch wurden erforderlich, um den zunehmenden Gebirgsdrucks zu beherrschen. In den 80er Jahren des 20. Jhd. schließlich erhöhte sich der Anteil des Bergeanfalls auf einen bis heute konstant gebliebenen Spitzenwert von 47 – 48 %. Die Aufteilung bei der Verwendung des Bergematerials bleibt stabil:

- 4 % werden wieder als Versatz Untertage verfüllt

- 24 % können anderswo, insbesondere als Baumaterial genutzt werden

- 72 % (!) müssen jährlich aufgehaldet werden.

So entstanden im Laufe der Bergbaugeschichte rund 170 Halden von bis zu 100 m Höhe. Ein Großteil wurde allerdings aufgrund ihrer ungeeigneten Schüttung und Gestaltung wieder abgetragen. Zuletzt wurden von der Ruhrkohle AG 19 große Bergehalden betrieben. Inzwischen befinden sich 30 Bergehalden im Besitz des Regionalverbands Ruhr, der deren Freizeitwert durch verschiedene Installationen verbessern ließ. Noch offene Halden sind meist im Besitz der aufschüttenden Bergwerke oder Gemeinden.


 

Zu Beginn der Aufhaldung über Tage, ca. in den 1920er Jahren, wurde das anfallende Gestein ohne irgendeine Bearbeitung einfach aufgeschüttet. So entstanden, meist in unmittelbarer Nähe der Bergwerke zuckerhutähnliche Gebilde, sogenannte Spitzkegelhalden, mit sehr spärlichem oder keinem Bewuchs.

1. Generation: Spitzkegelhalde

Da es den Böschungen an Standfestigkeit fehlte, kam es durchaus häufig vor, dass das Haldenmaterial abrutschte. Noch viel schlimmer war, dass durch die lose Schüttung, und dem damit zusammenhängenden Lufteintrag in die Halde, sich die naturgemäß in dem Gesteinsmaterial noch befindlichen Kohlereste selbst entzündeten. Es kam häufig zu Schwelbränden, so dass Qualm- und Geruchsbelästigungen im Umfeld solcher Spitzkegelhalden zur Tagesordnung gehörten.

So reagierte die Bergbehörde 1967 endlich in Form einer neuen Richtlinie für die Genehmigung von Bergehalden. Es folgten Maßnahmen zum Schutz gegen Erosion und Haldenbrände, sowie zur Begrünung von Halden. Die bedeutete im Einzelnen:

  • Eine dauerhafte standsichere Haldenböschung musste gewährleistet werden

  • Um die Selbstentzündung der Restkohle durch den Lufteintrag zu verhindern, musste das Bergematerial nach dem Aufschütten verdichtet werden.

  • Die Halden sollten angemessen begrünt werden

So entstanden die terrassenförmig gestalteten Halden in Form von Tafelbergen, die sich durch eine weite Gipfelebene auszeichnen.

2. Generation Tafelberge

Zu Beginn der 80er Jahre ging die Vorherrschaft der einst so prägenden Kohle- und Stahlbetriebe mehr und mehr zurück. Gleichzeitig nahm das Bewusstsein für Umwelt- und Naturschutz immer mehr zu, so dass die Bergehalden ein weiteres Mal begannen, ihre Gestalt zu verändern. Auslösend dafür waren die neuen Bergehaldenrichtlinien des ehemaligen Landesoberbergamtes NRW aus dem Jahr 1984, sowie die Grundsätze für die Anlegung und Wiedernutzbarmachung von Bergehalden aus dem Jahr 1985.

Diese neuen Halden wurden als Landschaftsbauwerke in ihre Umgebung eingebunden. Nach Abschluss der Aufschüttungsarbeiten sollen sie den Menschen des Ruhrgebiets für Freizeit und Erholung zur Verfügung stehen.

3. Generation: Landschaftsbauwerke

Außerdem sollen zumindest teilweise ökologische Funktionen wieder hergestellt werden, die durch die Schüttung zerstört worden waren.

Diese neuen Halden werden in Schichten aufgeschüttet und - um einen Lufteintrag und daraus resultierende Selbstenzündungsbrände von vornherein zu verhindern - im Anschluß verdichtet. Hat eine Teilfläche ihre endgültige Gestalt erreicht, wird oberflächig mit Düngungs- und Bekrautungsmaßnahmen begonnen. Die Düngung schafft die Grundvorraussetzung für Bewuchs auf dem nährstoffarmen Bergematerial. Die Bekrautung schafft eine erste Verwurzelung, um bei starken Regenfällen einer Erosion entgegenzuwirken. Es bedarf umfangreicher und zeitintensiver Vorbereitungs- und Pflegemaßnahmen, um eine dauerhafte Begrünung und Bepflanzung zu erreichen.

Die möglichst naturnah begrünten Landschaftsbauwerke sind als weithin sichtbare "Landmarken" zum Sinnbild des Strukturwandels geworden. Eine der bekanntesten Halden im Ruhrgebiet ist die in Bottrop. Der Architekt Wolfgang Christ gestaltete das "Tetraeder" mit der fast 60 m hohen Aussichtsplattform, welches 1994 aufgestellt wurde und den Grundstein für einen Boom von Landmarken auf ausgedienten Bergehalden der Region bildete.

Quellen:

Info-Tafel des Regionalverbandes Ruhr

http://www.lwl.org/LWL/Kultur/Westfalen_Regional/Wirtschaft/Bergehalden

http://www.halden.ruhr/tetraeder.html

https://de.wikipedia.org/wiki/Bergehalde

Steht ihr nun auf der "Tetraeder"-Halde in Bottrop, so habt ihr einen großartigen Überblick über die Haldenlandschaft der Umgebung. Wie eingangs erwähnt, ursprünglich ist dies hier eine flache Altmoränenlandschaft.

Nun zu Euren Aufgaben:

Um loggen zu können beantwortet VORHER folgende Fragen über die Nachrichtenfunktion meines Accounts. (Foto's von Euch oder Eurem GPS vor dem Tetraeder oder anderen Ausblicken der schönen Halde sind zwar gern gesehen, aber natürlich optional)

Die Antworten zu den Fragen findet ihr zum Teil im Listing und zum Teil vor Ort!

1. Achtet auf dem Weg nach oben auf die Böschungen hangaufwärts. An manchen Stellen ist das Aufschüttungsmaterial noch zu erkennen. Beschreibt mit einfachen Worten was ihr seht. Welches Material wurde auf dieser Halde verwendet?

2. Im Listing sind 3 Haldenformen erläutert:

a) Welche Haldenform erkennt man noch deutlich, bei der Halde auf der ihr Euch befindet?

b) Auf dem Info-Schild „Blickrichtung Süden“ erkennt ihr ganz rechts eine weitere Halde. Nennt auch hier die Haldenform und den Namen der Halde.

c) Schaut Euch am Info-Schild „Blickrichtung Westen“ die linke der beiden Halden an. Nennt die Haldenform und den Namen der Halde.

Sobald Ihr die richtigen Antworten an mich geschickt habt, dürft Ihr loggen! Solltet Ihr eine Frage völlig falsch beantwortet haben, melde ich mich bei Euch! In der Regel gebe ich aber auch bei richtigen Antworten eine kurze Rückmeldung.

Viel Spaß und Glück auf!

 

Additional Hints (Decrypt)

Rva Sreatynf xnaa frue aügmyvpu frva! Qnf Yvfgvat uvysg ... orfbaqref orv Sentr 1! ;) Haq OVGGR ornpugrg: „Fpuynpxr“, „Xbuyrfpuynpxr“, „Cnzcrynpxr“ bqre äuayvpurf vfg uvre qrsvavgvi qvr iöyyvt snyfpur Nagjbeg!!!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)