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Eine Liebesgeschichte in Godesberg Mystery Cache

Hidden : 7/17/2019
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


Eine Liebesgeschichte in Godesberg

Hier wird die Geschicht einer unsterblichen Zuneigung eines Kirchenfürsten zu einer Stiftsdame erzählt, deren Folgen die Entwicklung der Gegenreformation im Rheinland stark beeinflusste und förderte.

Agnes, Gräfin Mansfeld , war die jüngste Tochter eines Hauses von altem Adel und konnte nicht standesgemäß verheiratet werden. Also trat sie als freiweltliche Stiftsdame in ein renommiertes Kloster ein und lebt fortan im Kanonissenstift Gerresheim bei Düsseldorf, von wo sie ihre Schwester Maria 1579 zur Reise nach Köln zur Hochfeier des Peter-und Paul-Festes abholte.


In Köln erregte Agnes großes Aufsehen, da sie von außergewöhnlicher Schönheit war und mit ihrem Wesen alle Herzen gewann. Man nannte sie bald voll Bewunderung "Die schöne Mansfelderin", eine dunkle Schönheit mit schwarzem Haar, tiefbraunen Augen und großer Sanftmut.

Auch das Interesse des Kölner Kurfürsten Gebhard Truchseß von Waldburg wurde geweckt, der sie schon bei der feierlichen Prozession durch die Stadt im Fenster eines Palais bewundert hatte, wobei er ruhig in Kauf nahm, dass der Zug ins Stocken geriet.

Der Kölner Erzbischof und Kurfürst war damals erst 32 Jahre alt. Er soll ein gutaussehender Mann mit sympathischem Äußeren gewesen sein. Von Agnes Schönheit und Liebreiz geblendet, konnte er ihr nicht widerstehen, obwohl er als Mann der Kirche an seine Gelübde gebunden war.


In diesen Umsturzzeiten nach der großen Reformation wurde vor allem in den Städten eine Liberalisierung der Sitten festgestellt, die alle Schichten des Volkes bis zu den Regierenden erfasste. Und jener junge geistliche Fürst war ganz ein Mann seiner Zeit.

Gebhard wurde am 12. November 1547 auf Schloss Heiligenberg am Bodensee geboren. Als jüngerer Bruder wurde er zum geistlichen Stand bestimmt. Höhepunkt seiner Tätigkeiten war 1577 die Wahl zum Erzbischof von Köln und Kurfürst.

Nach seiner Begegnung mit Agnes verliebten sich die beiden ineinander. Die beiden verheimlichten ihre Liebe keinenswegs, sondern traten damit in die Öffentlichkeit.Deshalb machte sich in der Folgezeit in der katholischen Bürgerschaft bald Unruhe breit. Doch als auch sein Domkapitel ihm Vorwürfe machte und die Entfernung der schönen Agnes aus Schloss Brühl forderte, dachte Gebhard daran zu resignieren, da er keinesfalls von seiner Leidenschaft zu dieser Frau ablassen wollte.

Um seine Stellung nicht zu verlieren, riet man ihm zur Einführung der protestantischen Lehre im Erzstift und dann zur Heirat. Allerdings war das ein schier unmögliches Vorhaben. Der  Kölner Stadtrat verbot nicht nur protestantische Predigten innerhalb der Stadt, sondern auch vor den Toren und scheute sich nicht, mit Gewalt dagegen anzugehen. Schließlich wurde der Kurfürst aus Köln verbannt. Agnes von Mansfeld konnte noch nach Bonn reisen, wo die eigentliche Residenz der Kölner Kurfürsten lag. Gebhard positionierte nun mehrere hundert Soldaten, mit denen er Bonn besetzte, um sein Hofleben wiederaufnehmen. Doch die Bonner Bürger lehnten ihn und seine Begleiterin ab, obwohl Agnes viel für die Armen tat. Ihre Anmut und Huld konnten nicht die Vorurteile ausräumen, die man gegen das Zusammenleben eines geistlichen Fürsten mit ihr hatte.

Mit Beginn des neuen Jahres 1583 erließ Kurfürst Gebhard ein Freistellungsedikt, das jedem freie Religionsausübung ohne Verfolgung zusicherte. Die Kirchen sollten auch für die protestantische Konfession geöffnet sein. Daraufhin ließ  Papst Gregor XIII. den Kurfürsten durch ein warnendes väterliches Breve wissen, dass er  nur dann  im Amt bleiben könne, wenn er seine Amtsgeschäfte und auch sein Leben ändern würde. Aber Gebhard erklärte voll Zorn den Beitritt zum Protestantismus, ließ sich am 2. Februar 1582 in Bonn durch den Superintendenten Pantaleon Candius mit Agnes trauen und hielt ein prächtiges Hochzeitsfest. Nachdem Gebhard Agnes geheiratet hatte, war die Langmut der Kurie in Rom erschöpft: Papst Gregor XIII. setzte ihn als Erzbischof ab und verfügte eine Neuwahl. Doch in Köln wusste man inzwischen dass nur mit Waffengewalt die Absetzung des Kurfürsten zu schaffen war.

Kurfürst Gebhard musste nun auch zur Aktion schreiten, um nicht jenseits des Rheins Gebiete zu verlieren. Zunächst brachte er seine Frau in der Burg Godesberg in Sicherheit, ehe er sich in das kölnische Herzogtum Westfalen reiste, wo der Protestantismus besonders unter dem Adel viel tiefere Wurzeln geschlagen hatte als am Rhein. Er löste damit den Truchsessischen Krieg (auch Kölner Krieg) aus. Bonn stand unter dem Befehl des Bruders von Gebhard, Karl Truchseß von Waldburg, der die Stadt trotz des Unwillens seiner Bürger lange Zeit erfolgreich verteidigte:  Truppen des neu gewählten Kurfürsten Ernst von Bayern eroberten inzwischen die Godesburg, die durch die Sprengung der Mauer im Zuge eines Angriffes zerstört wurde.

Gebhard von Waldburg begab sich mit seiner Gemahlin zum Hofe Wilhelms von Oranien und nach dessen Ermordung zu Lord Leicester an, den Königin Elisabeth I. von England zur Unterstützung Wilhelms gegen die Spanier nach Delft gesandt hatte. Nachdem Agnes am englischen Hofe mit ihrer Mission, Unterstützung für ihren Mann zu gewinnen, gescheitert war, galt die Sache als verloren. Bonn war längst gefallen und sein Bruder Karl in Gefangenschaft geraten. So musste das Paar mittel- und machtlos in Straßburg Zuflucht suchen wo die beiden bis zu seinem Tode 1601 blieben. Über Agnes Schicksal , die zurückgezogen in einem Schloss in Württemberg lebte, ist nichts überliefert. Ihretwegen hatte ein Mann, der der Kirche geweiht war, alles gewagt, zuviel verlangt und erwartet und dann alles verloren. Sein Scheitern war für die Gegenreformation entscheidend zur Erhaltung und Festigung des rheinischen Katholizismus.

Finalkoordinate:

N 50° rot blau. gelb grün orange


E 007° 0 lila. pink türkis braun






Additional Hints (Decrypt)

Eägfry: orv p:trb Orfpuervohat üore vagreara Oebjfre yrfra Svany: uvagre Fgrvara va Nhtrauöur, ovggr jvrqre thg gneara

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)