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Nagelfluh der Allgäuer Berge - Kinder-EC EarthCache

Hidden : 9/29/2020
Difficulty:
1.5 out of 5
Terrain:
1 out of 5

Size: Size:   other (other)

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Geocache Description:


Ein Earthcache besonders für Kinder - aber gerne auch für Erwachsene - die hier die Pause brauchen.



Geologie vor Ort

Auf dem Rasthof Illertal West stehen ein paar Nagelflühe. Warum? Sie wurden vom ehemaligen Illergletscher bis hier transportiert. Wie kamen sie her? Hier stehen wir im flachen Illertal, wo in der Nähe der kleine Fluss Iller liegt. Das richtige Illertal liegt weiter nach Süden am Alpenbeginn. Die Gesteine kamen aus der Nagelfluhkette, die in den Allgäuer Alpen liegt. Sie werden auch Allgäuer Berge genannt, wie in der Infotafel zu sehen ist. In der Würmzeit, letzte Eiszeit zwischen 115.000 bis 10.000 Jahren, war hier einmal ein großer Gletscher. Nach der Frostsprengung am Berg oder Abtrennung durch Gletscherkraft fielen die Gesteine auf die Eisoberfläche und wurden mit dem Gletscher in das Illertal hinaus geschleppt. Sobald das Eis schmolz und der Gletscher sich zurückzog, bleiben die Gesteine wie Nagelfluh liegen. Dann sagt man dazu „Findling“. 

Aber was ist Nagelfluh genau, erfahrt Ihr natürlich in dem nächsten Absatz.

 

Was ist Nagelfluh?

Nagelfluh ist ein jüngeres Gestein, das in den Allgäuer Alpen vorkommt. Die Geologen nennen das als „jüngeres Konglomeratgestein der Voralpen“. Dieses Gestein ist ca. 30 Millionen Jahre alt (Erdzeitalter: Tertiär).

Wie kommt das seltsame Wort „Nagelfluh“ her? 

Das ist die Bezeichnung für ein spezielles Gestein. Ein schweizerisches Wort von „Fluh“ ist Fels. Und „Nagel“ ist ein Volksausdruck für „die Gerölle schauen wie Nagelköpfe aus der Gesteinsmasse heraus“. 

Was ist Konglomerat?

Konglomerat ist ein lateinisches Wort für „zusammenballen“. Es besteht aus Kieseln vom Fluss oder Meer, die zu einem Konglomerat „verbacken“ wurden. Also Konglomerat ist mit Geröllen und Kiesen im kalkhaltigen Bindemittel. Das nennt man auch als „Naturbeton“. Es erinnert auch an groben Beton (Zement, Sand und Wasser) bzw. hat ein ähnliches Aussehen wie Waschbetonplatten.

Wie entsteht das Konglomerat? 

1. Entwicklungsgang:

Durch Flüsse über längere Strecken wird das Gestein transportiert und dabei zerkleinert. Die Kanten der Steine werden durch den Transport abgerundet. Das nennt man das Geröll oder der Kies. Nicht nur in Flüssen, sondern auch am Meer (Erosionsküste) passiert so etwas. Am Strand und Ufer habt Ihr sicher viele Kiese und Gerölle schon mal gesehen.

2. Entwicklungsgang:

Die Kiese oder Gerölle werden zusammen mit dem kalkhaltigen Sandschlamm geschwemmt und danach untereinander eingelagert. Das heißt Ablagerung. Im Laufe der Zeit von Jahrmillionen durch die druck- und temperaturbedingten Veränderungen haben sie sich zu zusammengepresstem Gestein verfestigt. Das nennt man geologisch Diagenese und bedeutet Verfestigung. Somit hat dieser Verlauf zum Konglomerat geführt. 

Wie kamen die Konglomerate oben in die Alpen, obwohl kein Fluss oder Meer vorhanden ist?

Vor ca. 25 Millionen Jahren wurden beide Kontinente Europa und Afrika gegeneinander geschoben und die Berge wurden dann nach oben gehoben. Nicht nur die Konglomerate, sondern auch andere Gesteine. Besonders kann man hier auch Fossilien wie Versteinerungen von Muscheln und anderen Meerestieren finden.

Wenn Ihr im Oberallgäu (Naturpark Nagelfluhkette) wandert, schaut Euch die Konglomeratgesteine an, dann wisst Ihr alles.

 

Weiteres Wissenswertes

  • Aufbau eines Konglomerats:

          

  • Ein Konglomerat ist ein klastisches Sedimentgestein, eine der drei Gesteinshauptgruppen des Kreislaufs der Gesteine.
  • Die Gerölle bzw. Kiese im Konglomerat haben einen Korndurchmesser der 2 mm übersteigt. Bei einem Korndurchmesser kleiner als 2 Millimeter spricht man von Sandstein. Also während der Diagenese wird Sand zum Sandstein verändert.
  • Konglomerat besteht aus mindestens 50% abgerundeten Gesteinstrümmern von verschiedener Größe und einem feinkörnigeren Bindemittel. Sind die Gesteinstrümmer eckig, spricht man hingegen von einer Brekzie (oder auch Breccie).
  • Die Gerölle/Kiese bzw. Gesteinstrümmer im Konglomerat sind: Kalkstein, Tongestein, Schiefer, Quarz, Quarzit, Granit, Gneis, Feuerstein.
  • Die feinkörnige Grundmasse ist das tonige, kalkige oder kieselige Bindemittel.

 


Das ist Nagelfluh als junges Konglomerat.


 

Quellen: Eigene Darstellung, Informationen aus Wikipedia und diverse Geobücher*
Zeichnungen und Fotos: Eigene Gestaltung
* BLV Naturführer Steine und Mineralien, Walter Schumann, BLV Verlagsgestellschaft München Wien Zürich / Lexikon der Geologie, Minerale und Gesteine, Rudolf Graubner, Emil Vollmer Verlag München / Lexikon für Mineralien- und Gesteinsfreunde, Prof. Dr. Hermann Harder, C.J. Bucher AG / Geologisches Wörterbuch, Hans Murawski und Wilhelm Meyer, Spektrum Akademischer Verlag


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Um den EarthCache zu loggen, beantworte die folgenden Fragen:

Vor Ort gibt es zwar Infotafel, jedoch können alle Fragen mit den Informationen des Listings, Euren Beobachtungen vor Ort und etwas Nachdenken beantwortet werden. Ich habe 4 Aufgaben für Euch, die Ihr erledigen müsst.

1. Beobachtung: 
Wie groß sind die Steine in der Nagelfluh? Für welche Steinarten habt Ihr Euch entschieden?

 Tabelle nach Korngrößen:
 Sand  bis 2 mm
 Kies  von 2 mm bis 63 mm
 Geröll  von 63 mm bis 200 mm
 Block  ab 200 mm


2. Vergleich: 
Vergleiche den Mengenanteil von Steinen der verschieden großen und kleinen Nagelflühe! Sind sie alle gleich oder gibt es Unterschiede?

3. Tastgefühl:
Wie sieht das Bindemittel aus? Fühlt es mal an! Beschreibe es mit eigenen Worten! (z.B. welche Farbe, glatt oder rau, dicht oder porös, stabil oder morsch, etc.)

4. Fotonachweis:
Dazu braucht Ihr unbedingt ein Foto als Beweis, ob Ihr dort gewesen seid. Ladet ein Foto von Euch, GPS mit lesbarer Koordinate oder persönlichem Gegenstand z.B. Maskotte mit dem Log hoch! 

 

Schickt Eure Antworten via Kontaktformular in mein Profil oder an nagelfluh@ahsoka.de und Ihr dürft sofort loggen. Bei Unstimmigkeiten melde ich mich bei Euch. 

 

Wünsche Euch viel Spaß !



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