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Der Fall des Kindes K. Multi-cache

Hidden : 11/10/2021
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
2 out of 5

Size: Size:   micro (micro)

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Geocache Description:


"Mit „Kindereuthanasie“ wurde im Dritten Reich ein Mordprogramm bezeichnet, dem rund 5000 bis 8000 behinderte oder „auffällige“ Kinder zum Opfer fielen. Dieses Programm wurde von einer in der Kanzlei des Führers untergebrachten Tarnorganisation mit dem Namen „Reichsausschuß zur wissenschaftlichen Erfassung von erb- und anlagebedingtenschweren Leiden“ gesteuert. Ärzte und Hebammen waren durch einen Erlaß des Reichsministeriums des Innern vom 18. August 1939 verpflichtet worden, missgebildete Kinder und Säuglinge den Gesundheitsämtern zumelden. Diese leiteten die Meldungen an den „Reichsausschuß“ weiter. Nach einem pseudowissenschaftlichen Begutachtungsverfahren wurden gemeldete Kinder, die als „lebensunwert“oder als „fragliche Fälle“ angesehen wurden, in eine der neugegründeten „Kinderfachabteilungen“ aufgenommen. Viele der aufgenommenen Kinder wurden anschließend ermordet."

Dieser Multi beschäftigt sich mit einer Geschichte, die sich hier in Pomßen abgespielt haben soll.

Nimm dir die Zeit, die Geschichte zu lesen, denn sie ist es wert, nicht in Vergessenheit zu geraten. Erzählt wird sie vom Kind K. dem ersten Kind, welches diesem wahnsinnigen Programm zum Opfer fiel. Also setz dich hin, schließ die Augen und lausche den Wortes des Kindes:

Hallo lieber Geocacher, schön, dass wenigsten du dir die Zeit nimmst, meine Geschichte zu hören, denn wenn ich ehrlich bin, viele tun das nicht mehr. Die meisten sind der Meinung, dass man die Vergangenheit ruhen oder gar vergessen sollte. Ich bin das nicht, den die Vergangenheit ist das einzige, woran ich mich erinnere.

Mein Name ist Gerhard Herbert Kretzschmar und ich kam am 20. Februar 1939 als Erstgeborener meiner Eltern hier in Pomßen zur Welt, genau zur falschen Zeit, wie sich kurzzeitig später herausstellen sollte.

Doch bleiben wir einfach bei dem Namen, mit dem ich bekannt wurde: Kind K.

Das mit mir etwas nicht stimmte, bemerkte ich ziemlich schnell, den die Welt um mich blieb dunkel. Weder meine Mutter, noch meinen Vater habe ich je gesehen, keine Blumen, Wolken oder die Sonne, keine Wiese, Tiere oder das Meer. Kurz gesagt: Ich war blind.

Aber das war nicht das einzige, was mich von anderen Kinder unterschied. Mein linker Unterarm fehlte und ein Bein war deformiert. Doch war ich deshalb weniger wert? In den Augen meines Vaters schon. Obwohl ich erst wenige Wochen auf der Welt war und er mich noch nicht mal richtig kennenlernen konnte, schrieb er einen Brief, der schlussendlich mein Schicksal besiegeln sollte.

Mein Vater richtete an den damaligen Reichskanzler Adolf Hitler eine Petition, mit der Bitte, mir den Gnadentod zukommen zu lassen. Ich frage mich bis heute, was einen Menschen dazu bewegen kann, seinem eigenen Kind den Tod zu wünschen.

Eines Tages kam ein Arzt und begutachtete mich. Es war Karl Franz Friedrich Brandt chirurgischer „Begleitarzt“ von Adolf Hitler, SS-Gruppenführer der Allgemeinen SS, SS-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-SS sowie Generalkommissar für das Sanitäts- und Gesundheitswesen.

Dieser Mann entschied über Leben und Tod, genauer gesagt, über mein Leben oder Tod.

"Es handelte sich um ein Kind, das blind geboren war, idiotisch schien und dem außerdem ein Bein und ein Teil des Armes fehlte.",

sagte er über mich.

Das war mein Todesurteil, was für mich den Gnadentod zur Folge hatte, obwohl ich diese Gnade nie gewollt habe. Aber ich wurde ja nicht gefragt.

Und so fand mein kurzes Leben sein Ende. Im Kirchenbuch in Pomßen, ist der 25. Juli 1939 als mein letzter Tag auf Erden angegeben. Du kannst gerne nachschlagen, wenn du willst.

Nach meinem Tod bekam dieser "Arzt" sogar ein Schreiben, dass er fortan, weiter über Leben und Tod entscheiden darf. Und so folgten mir viele.... sehr viele Kinder in den Tod.

Doch war es wirklich mein letzter Tag?

Nicht ganz, den seitdem finde ich keine Ruhe. Natürlich ist meine sterbliche Hülle schon längst zerfallen, aber das, was gemeinhin als Seele bezeichnet wird, ist noch immer vorhanden.

Um dir meine kleine Welt hier in Pomßen zu zeigen, machen wir doch einen kleinen Spaziergang. Am Parkplatz kannst du dein Cachemobil abstellen.

Geh zunächst zum Schloß Pomßen. Es dürfte nicht zu übersehen sein.

Hier wohnte zu meinen Lebzeiten ein edler Herr, der Fürst von Schönburg-Waldenburg. Ob dieser etwas über mein Schicksal wusste, kann ich nicht sagen. Zumindest hat er es nicht positiv beeinflusst. Die Schönburgs wurden 1945 im Zuge der Bodenreform übrigens enteignet. Doch nun ist das Schloss wieder in Privatbesitz, aber rein kann man nicht. Das ist verboten.

Rechts vom Eingang findest du ein großes Tastenfeld mit 4x4 Tasten. Am besten machst du davon ein Foto, denn dieses Feld führt dich zu den weiteren Wegpunkten.

Rechts davon findest du an der Säule eine schwarze Zahl auf weißem Grund. Merke sie dir gut, denn sie ist für das Final notwendig. Diese Zahl ist U.

Lauf jetzt weiter zum Wegpunkt 2 bei:

N 51 14.BJB E 012 36.IKN

Dort siehst du einen großen ...

An dessen nördlicher Seite findest du eine goldene Plakette mit einer Inschrift. Diese hat genau V Zeilen.

Lauf nun weiter bis zum Wegpunkt 3 bei:

N 51 14.CNG E 012 36.GAK

Dort findest du ein historisches Gebilde an dessen nördlicher Seite (in Richtung Mauer) eine zweistellige Zahl steht. Merke diese dir als PX.

Weiter gehts zu Wegpunkt 4 bei:

N 51 14.CCI E 012 36.IJF

Begleite mich dort erstmal etwas über den Friedhof. Hier bin ich die meiste Zeit, denn alle, die ich in meinem kurzen Leben kannte sind nun auch schon tot und liegen hier begraben.

Von hier aus hast du auch einen guten Blick auf die Wehrkirche Pomßen. In ihr steht Sachsens älteste spielbare Orgel, die Gottfried Richter 1671 baute.

Wenn du die Kirche umrundest, findest du an einem Nebeneingang eine schwarze Plakette mit genau Y-Worten und einem kreisförmigen Symbol in der Mitte. Ich denke, dass dürfte kein Problem sein.

Nun verlässt du das Gelände wieder und begibst dich zum nächsten Wegpunkt bei:

N 51 14.CIB E 012 36.JEN

Ehrlich gesagt, wäre ich gerne hier in dieses Gebäude gegangen, aber leider durfte ich diese Zeit nicht erleben. Denn so alt wurde ich nicht.

Schaut euch etwas um und findet die schwarze Zahl über dem EPLR-Schild. Diese merkt ihr euch als Z.

Nun habt ihr alle Zahlen zusammen und könnt noch einen kleinen Spaziergang zum Final unternehmen. Auch ein schöner Ort den ich nie sehen durfte.

Zu finden bei:

N51° 14.(X+Y)(V-P)(Z-V)

E012° 36 (U+V)(P-X)V

Hier findet ihr ein Lichtlein, welches ein freundlicher Mensch zu meinem Gedenken entzündet hat.

Solltet ihr Lust auf einen schönen Ausblick haben, könnt ihr noch weiter laufen zu:

N51° 14.(X+Z)PX

E012° 36.(U+V)(Y-Z)V

Ach übrigens:

Mein Mörder wurde im Rahmen des Nürnberger Ärzteprozesses vom 9. Dezember 1946 bis zum 20. August 1947 vor dem Ersten Amerikanischen Militärgerichtshof in Nürnberg angeklagt und am 20. August 1947 zum Tode durch den Strang verurteilt. Er wurde am 2. Juni 1948 in Landsberg am Lech hingerichtet.

Bis zuletzt fand er kein Wort des Bedauerns für die Opfer.

Additional Hints (Decrypt)

ivryfgäzzvtre Onhz

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)