Skip to content

Vergessene Mühlsteine (Part 2): Der Multi Multi-cache

Hidden : 3/20/2024
Difficulty:
3.5 out of 5
Terrain:
4 out of 5

Size: Size:   small (small)

Join now to view geocache location details. It's free!

Watch

How Geocaching Works

Please note Use of geocaching.com services is subject to the terms and conditions in our disclaimer.

Geocache Description:


PROLOG


BENÖTIGTE AUSRÜSTUNG: Ihr braucht festes Schuhwerk, ausgedrucktes Listing oder Notizblock und einen Zollstock


Euch erwartet ein Spazier- und Kraxel-Multi in den Höhenlagen des Königstuhls mit ca. 4,5 km Länge, bei dem ihr während Eurer Erkundungen ca. 150 Höhenmeter überwindet. Dauer je nach Abenteuerlust ca. 1.5 Stunden.

Dieser Multi setzt thematisch und räumlich nahtlos den Earthcache "Vergessene Mühlsteine (Part 1): Der Earthcache" (GCAN36Q) fort und führt euch zu einer Handvoll weiterer abwechslungsreicher Mühlsteine, die versteckt und abseits der Wege im Unterholz liegen: nahezu in Vergessenheit geratene Relikte des 19. Jahrhunderts und Zeugen einer beeindruckenden Handwerkskunst vergangener Tage.

Mit seinen vielen Möglichkeiten zum Klettern und Toben in traumhafter Landschaft ist er besonders für trittsichere Kinder ab ca. 8 Jahre ein großer Spaß, aber auch für große Archäologen wird es garantiert noch Einiges zu entdecken geben.


WICHTIG: Geht diesen Cache ausschließlich bei Tag und nur mit festem Schuhwerk an. Sowohl Groundspeak als auch ich als Owner übernehmen keine Haftung für Schäden, jeder handelt auf eigenes Risiko.



Es geht nicht nur über Waldwege, sondern streckenweise als Abstecher auch querfeldein über locker liegende vermooste Felsen, wo man sich bei Unachtsamkeit schnell den Fuß verknacksen, ausrutschen oder hängen bleiben kann. Der direkte Weg ist dabei nicht immer der beste.
Auch lässt sich hier im Wald nicht vermeiden, dass die Koordinaten möglicherweise springen, ihr vor Ort also die jeweiligen Wegpunkte etwas suchen müsst — daher die entsprechende D-Wertung.

Passt bitte auf euch auf und besucht den Cache aus Rücksicht auf euch und die Tiere nie bei Nacht! Bei Nässe und im Winter kann die T-Wertung durchaus noch ansteigen.

Das Augenmerk soll ganz klar auf dem Erkunden der Mühlsteine liegen, daher haben wir bewusst auf versteckte Hinweisdosen an den Stages verzichtet und stellen Euch stattdessen "archäologische" Multiple-Choice-Fragen.

DIE MÜHLSTEINE


Jahrtausendelang waren Mühlen die wichtigsten Maschinen der Menschheit. Sie gehörten zu den ältesten technischen Errungenschaften der Menschheit, und es war eine bahnbrechende Kulturleistung des Menschen, Muskelkraft durch natürliche Energien zu ersetzen: nämlich durch Wasser- und Windkraft.

Es gab dabei nicht nur Mahlmühlen für Getreide, welche die Mörser und Handreibesteine ersetzten, mit denen zuvor mühselig das Getreide zu Mehl zerstoßen bzw. zerrieben werden musste, sondern auch Ölmühlen (für Nüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Bucheckern, Leinsamen, Mohnsamen und Raps), Pulvermühlen (für Holzkohle), Lohmühlen (für Gerbrinde), Papiermühlen, Knochenmühlen und Hanfreiben.
Der Betrieb von Mühlen war nicht nur von immenser wirtschaftlicher sondern auch militärischer und politischer Bedeutung: in Ziegelhausen z. B. wurden im Mittelalter für die Kurfürsten auf dem Schloss mehrere Pulvermühlen betrieben, denn der Besitz von Schwarzpulver war zur damaligen Zeit für die Kurfürsten essentiell zur Machtausübung.

Fun fact: diese Anwendungsvielfalt hat in der englischen Sprache ihren Niederschlag gefunden, in der mit dem Begriff „mill“ nicht einfach die „Mühle“, sondern eine „Fabrik“ schlechthin gemeint ist.

Übrigens, die erste Mühle in unserem Raum wird im Lorscher Kodex aus dem Jahr 783 genannt: dem Kloster Lorsch wurde damals eine Mühle mitsamt Land und Knecht geschenkt. Doch eine Mühle kann nur so gut und effektiv sein wie ihre Mühlsteine – und einige der besten und gefragtesten wurden zu großen Teilen hier in Heidelberg gefertigt.
Um 1850-1875 lebten laut den → Adressbüchern dieser Zeit Dutzende Steinhauer, Steinbrecher und Mühlsteinmacher in Heidelberg (besonders in den Stadtteilen Schlierbach und Rohrbach), welche im Stadtwald ihren Arbeitsplatz und ihr Einkommen hatten.

Weiterhin gibt es Belege dafür, dass mit den Heidelberger Mühlsteinen auch Handel getrieben wurde: auf alten Zeichnungen und Stichen erkennt man, wie fertige Steine am Neckar als Frachtgut gelagert bzw. auf Schiffe geladen und dann flussauf- oder abwärts abtransportiert wurden, u. a. ins Elsenztal bis Sinsheim.

Mühlsteine aus dem Heidelberger Buntsandstein wurden sogar noch bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts im Stadtwald hergestellt und in den meisten Mühlen verwendet.

Doch um zirka 1880 – 1900 hatte sich die Mühlentechnik für Getreide grundlegend geändert: nach und nach entstanden Großmühlen mit besserer Technik unter Einsatz von härteren und länger haltbaren Steinen aus Basaltlava, Porphyr und Granit. Mit diesen neuen Mahlverfahren wurden Qualität und Quantität des Mahlgutes gegenüber den Kleinmühlen erheblich gesteigert. Immer mehr Kleinmühlen mussten durch diese Konkurrenz aufgeben, so dass die auf Vorrat im Wald bearbeiteten Steine aus Buntsandstein nicht mehr benötigt wurden. Damit war das Ende des Handwerks im Heidelberger Wald endgültig besiegelt ...

Relikte dieser längst vergessenen Hochzeit der Mühlsteinherstellung finden sich bis heute – gut versteckt – zum Beispiel noch zwischen Königstuhl und Auerhahnenkopf. Zahlreich lagern dort und in der Nähe etliche abgeschrotete Reststücke von abtransportierten Mühlsteinen, ebenso Steine in unterschiedlichen Bearbeitungsstadien, vom Rohling bis zum fast fertigen Mahlstein. In gewisser Weise ist der Königstuhlgipfel also ein riesiger Freiluft-Lost-Place, wo sich selbst bis heute noch bisher unentdeckte Artefakte einer längst vergessenen Industrie finden lassen.

"Bisher unentdeckte Artefakte?" – Höchste Zeit, das zu ändern! Denn jetzt seid ihr dran, den verlassenen Mühlsteinen auf die Spur zu kommen und deren faszinierende Existenz vor dem Vergessen zu bewahren! Viel Spaß dabei wünschen TX-Tracker und Johannis10.


DIE STAGES


  • Stage 1: N 49° 24.274 E 008° 44.053
    Welche der Aussagen ist/sind richtig?
    Die Summe der Werte aller richtigen Aussagen ergibt A

    Der erste Mühlstein auf Eurer Expedition...
    • (2) ist frei von durchgehenden Sprüngen
    • (3) besitzt ein Mühlauge (=Loch in der Mitte)
    • (4) hat 100 cm Durchmesser
    • (5) ist halb von einem Fels verdeckt
    • (6) hat rundum etwa die gleiche Dicke

  • Stage 2: N 49° 24.342 E 008° 44.005
    Welche der Aussagen ist/sind richtig?
    Die Summe der Werte aller richtigen Aussagen ergibt B

    Dieser arme Kerl liegt in einem ehemaligen Handgranatenübungsstand aus dem 1. Weltkrieg. Er...
    • (5) hat die Detonation der Granaten bis auf einen großen Sprung in der Mitte gut überstanden
    • (6) besteht nur noch aus einzelnen, verstreut liegenden Fragmenten, das Mühlauge ist nur noch zu erahnen
    • (7) ist nur am Rand "ausgefranst", das Auge ist intakt
    • (8) ist deutlich größer als der vorige Stein
    • (9) liegt flach auf einem großen Felsblock

  • Stage 3: N 49° 24.261 E 008° 44.390
    Welche der Aussagen ist/sind richtig?
    Die Summe der Werte aller richtigen Aussagen ergibt C

    Der nächste Stein ist etwas Besonderes, denn er...
    • (5) steht aufrecht, gestützt durch Steine
    • (6) hat ein bis auf die gegenüberliegende Seite durchgehendes Mühlauge
    • (7) ist an der Oberseite von einem breiten Riss durchzogen
    • (8) hat seitlich eine auffällige, etwa 12 cm große Kerbe
    • (9) hat eine konvexe (=gewölbte) Oberfläche

  • Stage 4: N 49° 24.143 E 008° 44.486
    Welche der Aussagen ist/sind richtig?
    Die Summe der Werte aller richtigen Aussagen ergibt D

    Dieser Stein tarnt sich mit Moos exzellent in seiner Umgebung. Außerdem...
    • (24) hat er ein schönes, aber nicht durchgehendes Mühlauge
    • (25) ist er an keiner Stelle dicker als 19 cm
    • (26) wurde er ganz offensichtlich vor kurzem erst von Forstarbeitern auf die Vorderseite gedreht
    • (27) hat er eine plane (=nicht gewölbte) Oberseite
    • (28) liegt er neben einem großen steinernen "Fast-Würfel"

  • Stage 5: N 49° 24.155 E 008° 44.434
    Welche der Aussagen ist/sind richtig?
    Die Summe der Werte aller richtigen Aussagen ergibt E

    Ein mächtiger Mühlstein zum Abschluss. Er...
    • (15) ist von einem zackigen Riss durchzogen
    • (16) besitzt ein normales rundes Mühlauge
    • (17) hat außergewöhnlicherweise ein eckiges Mühlauge
    • (18) hat etwa 102 cm Durchmesser
    • (19) hat eine glatt behauene Ober- und Unterseite

Finale: Das Finale errechnet ihr mit dieser Formel:

N49°22.000 + A * C * E

E008°42.000 + A * B * D + A

GeoCheck.org


Mit folgenden Code könnt ihr das Banner in Euer Profil einbauen:
<a target='_blank' href="https://coord.info/GCAN55R"><img src="https://dl.dropbox.com/scl/fi/x1s3l89j25xnhq5y04qaj/BANNER-M-HLSTEIN.jpg?rlkey=vfz3793up0a8x2pov1q379qam&dl=0" width="240" alt="Ich habe vergessene Mühlsteine gefunden!'"/></a>

Mein ganz besonders herzlicher Dank geht erneut an Johannis10, der bei der Gestaltung dieses Caches unersetzlich war. Danke für Deine große Geduld, Hilfsbereitschaft, Großzügigkeit und Dein Engagement!


No spoilers! Bitte postet keine Fotos von den Stationen, dem Finale oder der Finallocation!


Additional Hints (Decrypt)

Nz Svanyr vfg xrvar Xensgnhfüohat aögvt! Ovggr ahe yrvpug VZ TRTRAHUEMRVTREFVAA buar Trjnyg qerura, avpug urora!

Decryption Key

A|B|C|D|E|F|G|H|I|J|K|L|M
-------------------------
N|O|P|Q|R|S|T|U|V|W|X|Y|Z

(letter above equals below, and vice versa)