Sherlock
Holmes in Knoops Park
Dieser Cache ist ein Geburtstagscache für
S.H.
Es ist allgemein bekannt, dass Sherlock Holmes
1893 bei seinem letzten Fall nicht in den Reichenbachfällen
umgekommen ist, sondern ab 1903 wieder seine Arbeit aufnahm. Was
geschah aber in der Zwischenzeit?
Als gesichert gilt, dass er sich für längere
Zeit im Ausland den Wissenschaften widmete. Aufgrund jüngster Funde
im Nachlass der Familie Knoop, nahm Sherlock Holmes 1893 das
Angebot des Barons Knoop an, unbehelligt von der Öffentlichkeit in
der Villa Schotteck seinem Forschungsdrang nachzugehen.
Der Baumwollkaufmann Knoop, der in Ruf und
Ansehen einem Rockefeller in nichts nachstand, ließ in der Zeit
zwischen 1892 und 1894 die Villa für seine Tochter Adele und deren
Mann errichten und baute nach den Wünschen Sherlock Holmes ein
Labor ein.
Sherlock Holmes genoss die Jahre in Haus
Schotteck. Es war nicht nur die Abwesenheit von Inspektor Lestrades
Banalität. Er war auch der plump vertraulichen Art von Dr. Watson
und der vielen Presseinterviews überdrüssig geworden und verbrachte
seine Tage nun zwischen der Arbeit im Labor, Spaziergängen an der
Lesum, der Vervollkommnung seines Geigenspiels und erhellenden
Gesprächen mit Gästen wie Hugo von Hofmannsthal.
Als im Jahr 1894 Baron Knoop verstarb, baten
Adele und Georg den ihnen lieb gewordenen Freund zu bleiben.
Sherlock Holmes nahm an und verbrachte die nächsten Jahre im Hause
der Familie Knoop. Nach und nach sehnte er sich jedoch nach London
zurück und verfiel zunehmend alten Lastern. Schließlich verließ er
1903 endgültig die Villa Schotteck mit den Worten:
"Man gebe mir Arbeit. Die
verworrensten Geheimbotschaften, die vertracktesten Rätsel - dann
bin ich ganz in meinem Element und kann ohne die von ihnen so
getadelten Stimulantien auskommen. Ich verzehre mich nach neuen
geistigen Höhenflügen, nach Herausforderungen. Darum habe ich mir
immerhin meinen Beruf geschaffen und bin nach wie vor der einzige
meiner Zunft auf der Welt."
Alles erfunden um die Popularität von Knoops
Park zu steigern? Mitnichten! Die bereits erwähnten Aufzeichnungen
im Nachlass der Familie Knoop erhalten einen unmissverständlichen
Hinweis darauf, dass Sherlock Holmes einen Teil seiner
Aufzeichnungen sowie seiner Ausrüstung an einem geheimen Ort in
Knoops Park versteckt hat.
"Wer meine Aufzeichnungen
und kostbare Bestandteile meiner detektivischen Ausrüstung finden
möchte, muss zwei jener drei Eigenschaften, die für den idealen
Detektiv unerlässlich sind, mitbringen. Zunächst die Gabe der
Beobachtung und dann die der Deduktion. Nur Kenntnisse fehlen ihm
noch. Diese will ich aber gerne geben. Nie habe ich mich außerhalb
des Bereiches N 53° 09 und E 008° 40 bewegt. Zu groß wäre die
Gefahr der Entdeckung gewesen.
Zunächst gilt es, bei 886/126 meinen
Lieblingsweg zu erforschen. Ich beginne meinen
Vormittagsspaziergang stets exakt um 9.00 Uhr bei Haus Krähnholm,
werfe einen kurzen Blick zur Villa Lesmona, um dann bis zum
five-o-clock-tea in Haus Schotteck zu arbeiten. Nach dem Tee
genieße ich die Aussicht an der Jünglingshöhe, schaue kurz im
Schwesternheim vorbei und betrachte die untergehende Sonne nachdem
ich Haus Blumenkamp hinter mir gelassen habe.
Den Weg zum Versteck habe ich nur einmal
eingeschlagen, damit weder Fußspuren noch eine erkennbare Routine
dieses preisgibt. Wer diesem Weg folgen will, möge aufpassen, dass
er dabei nicht beobachtet wird und keine Zeichen hinterlässt.
Ansonsten möchte ich dem Ratsuchenden diesen
nicht verwehren:
? Eine Schlussfolgerung von der Wirkung auf die
Ursache kommt seltener vor und ist folglich schwieriger als der
Schluss von der Ursache auf die Wirkung.
? Ohne angemessene Kleidung, Notizblock mit
Stift, eine Lupe, bei einbrechender Dunkelheit eine verlässliche
Lampe sowie gutes Navigationsmaterial verlasse ich nie das Haus.
Möglicherweise könnte Dir die Übernahme dieser Angewohnheit
behilflich sein.
? Der Weg vom Kutschenplatz bis zum Versteck und
zurück beträgt ca. 1,5 km auf überwiegend sorgfältig angelegten
Wegen. Es könnte aber sein, dass Du diesen Weg mehrfach beschreiten
wirst, was vielleicht nicht nur auf die Schönheit der Natur,
sondern auf die vier Hinweise zurückzuführen ist.
? Um das Versteck zu finden ist neben dem
Gebrauch von Phantasie und Intuition auch Geduld, Logik und Zeit
notwendig. Du solltest bereit sein, Dir vorzustellen, was geschehen
ist, und dich nach diesen Vermutungen richten, und das führt dich
in den Bereich, in dem Du die Wahrscheinlichkeiten gegeneinander
abwägen und Dich für die annehmbarste entscheiden musst. Diese
lässt sich ohne jeden Zweifel verifizieren.
? Sollte Dein Kind nicht mit der Geduld des
Dalai Lama auf die Welt gekommen sein, so lass es lieber zu Hause.
Einen Hund kannst Du angeleint jedoch ohne Probleme mit Dir
führen.
? Nur wer neben präzisen logischen Schlüssen
auch die kleinsten, meist irrelevant erscheinenden Details
wahrzunehmen imstande ist, wird das Versteck finden!
Insofern wünsche ich Dir kein Glück, Du brauchst
es nicht, sondern Erfolg!"
Vielen Dank an den Betatester
Chris_HB, der den Cache in bravourösen 1,5 Stunden
meisterte.