Die Sage
Vor mehr als tausend Jahren erhob sich oberhalb von
Kirchseeon ein Schloss, gross und maechtig, die Baeume des Forstes
weit ueberragend.
Die aber darin wohnten trieben es arg, raubten und pluenderten,
brandschatzten, folterten und mordeten. Die Naechte hindurch wurde
gezecht und gegroelt, dass man es bis hinunter ins Dorf
vernahm.
In einer Sturmnacht raste der Wind durch die Wipfel der
aechzenden Eichen und Buchen so entfesselt und tosend wie noch nie
zuvor. Unheimlich wueteten die Jaeger, die Peitschen knallte, Aeste
krachten nieder und die Woelfe heulten mit den Hunden um die Wette.
Die Menschen im Dorf verkrochen sich vor Angst in ihren Huetten und
meinten, das juengste Gericht sei angebrochen.
In eben dieser Nacht lag die junge und schoene Schlossherrin
betend vor dem Kruzifix. Der voellig betrunkene in den Raum
torkelnde Ritter sah die fromme Gattin, wie sie kniehend zum Himmel
flehte. Wutentbrannt riss er die Gestalt des Gekreuzigten von der
Wand, dass das Holz am Boden zersplitterte.
Dann ergriff er die Beterin bei den Haaren und schleifte sie
zum Schlossbrunnen, wo er sie in die Tiefe stuerzte. Er fluchte
dabei und laesterte Gott, so dass sich selbst seine Kumpane
verlegen von ihm abwandten.
Nun aber brach das Unwetter mit noch groesserer Gewalt herein
- Blitze zuckten schwefelgelb ueber das Land und erhellten ein Bild
grauenvoller Verwuestung. Die Mauern des Schlosses zerbrachen und
stuerzten in sich zusammen, als haetten sie die Faust eines Riesen
zermalmt.
Der Sturm trieb die Truemmer in alle Windrichtungen, was uebrig
blieb, versank in der Tiefe eines schwarz gaehnenden Schlundes.
Binnen weniger Augenblicke war das stolze Schloss verschwunden,
ohne auch nur eine Spur zu hinterlassen.
Lange Zeit wagte sich kein Mensch mehr an den oeden Platz. In
stillen Nächten hoerte man das klagende Seufzen der armen Seelen
bis in das Dorf hinunter. Um Mitternacht aber wurde es im Holz
lebendig. Man vernahm das Gerassel von Ketten und wuestes
Geschimpfe.
Hintergrund
In der „monumenta boica“, einer Sammlung bayrischer
Klosterurkunden, erscheint Kirchseeon erstmals urkundlich erwähnt
1269 als Amtssitz eines Foersters. Eine Burg wird aber nicht
erwaehnt.
Ausgrabungen ergaben jedoch, daß es bereits 800 nach Christus
Ungarn in dieser Gegend gab, die auch befestigte Anlagen bauten –
jedoch aus Holz.
Allerdings gibt es auf dem Gelaende der Landschaftsgaertnerei
seltsame Steinansammlungen, die auf einen Burgstall hinweisen.
Jedoch hat die Landschaftsgaertnerei jeglichen Zutritt auf das
Gelaende strikt untersagt – auch Archaeologen aus Muenchen.
Der Cache
Parken könnt ihr bei N48°04.582 E011°54.805.
Von hier aus fuehrt ein Wanderweg - mal breit, dann schmaler, zum
Schluss hin eher Trampelpfad - zum Cache oberhalb der
Gaertnerei.
Wer auf Karten Wege sieht, die naeher an den Cache fuehren, muss
damit rechnen, über einen 2 m hohen Zaun zu klettern :-)
Der Cache ist am Fusse eines Baumes. Da im Wald relativ
schlechter Empfang herrscht, haben wir Spoiler-Fotos
eingestellt.
Und nochmals zur Info: Die Landschaftsgaertnerei will wirklich
keine Cacher/Besucher auf ihrem Gelände haben.