Weit draußen vor den Stadtmauern Wiens stand vor langer Zeit ein schlichtes Kreuz aus Stein. Wer die Stadt in Richtung Süden verließ, rastete hier noch einmal, bevor er endgültig in die Fremde aufbrach.
Bei diesem Kreuz umarmte eine Frau ihren Mann und wollte ihn nicht loslassen, denn die beiden hatten erst vor kurzem geheiratet. Der Mann wollte, wie viele andere unternehmungslustige Wiener, unbedingt an einem Kreuzzug ins Morgenland teilnehmen. Die Frau begleitete ihren Mann bis zu dem steinernen Kreuz, weiter konnte sie allerdings nicht mitgehen. „Ich werde jeden Tag hier auf dich warten“, sagte sie leise, „und ich werde immer an dich denken.“ Das Kreuzritterheer wälzte sich schon auf der staubigen Straße nach Süden, der Mann riss sich los und eilte seinen Kameraden nach.
Die Tage vergingen und jeden Tag kam die Frau zu dem großen Kreuz und blickte sehnsüchtig in das hügelige Land hinein. Bei dem Steinkreuz fand sie innere Ruhe und so beschloss sie, die Zeit des Wartens zu nützen. Sie setzte sich mit ihrer Spindel zum Kreuz und spann feine Fäden aus Wolle und Leinen.
Die vielen Reisenden und Kaufleute gewöhnten sich mit der Zeit an ihre Anwesenheit, ob nun die Sonne schien oder der Regen peitschte, nichts konnte sie von ihrer Tätigkeit abhalten. Die Ware verkaufte sich gut und die Frau konnte einiges Erspartes zurücklegen.
Es vergingen drei Jahre, Scharen von Kreuzfahrern waren in die Stadt zurückgekehrt, doch der geliebte Mann war nicht darunter. Da betete sie mit der ganze Kraft ihres Herzens zu Gott und gelobte, dass sie statt des einfachen Kreuzes eine kunstvolle Denksäule aus Stein werde errichten lassen, sollte ihr Mann wieder zurückkommen.
Einige Tage später packte die junge Frau gerade ihr Spinngerät zusammen, als ein einsamer zerlumpter Wanderer des Weges kam. Mühsam schleppte er sich vorwärts und wenige Meter vor dem Kreuz verließen ihn plötzlich seine Kräfte. Die Frau lief zu ihm hin und als sie sich über ihn beugte, erkannte sie ihren lang herbeigesehnten Mann! Stumm vor Freude umarmten sie sich.
Wieder zu Hause erzählte der Kreuzritter seiner Frau von seiner Gefangenschaft im Heiligen Land, wo er fast verhungert wäre. Durch eine abenteuerliche Flucht konnte er sich allerdings aus der Sklaverei befreien und musste sich nun zu Fuß in die Heimat durchschlagen.
Die Spinnerin war überglücklich über diesen guten Ausgang und erfüllte mit großer Dankbarkeit ihr Gelübde. Sie nahm ihr erspartes Geld und suchte sich den besten Baumeister weit und breit. Dieser entwarf eine hohe schlanke Steinsäule, die an der Stelle des alten Steinkreuzes errichtet wurde.
Wenn in Zukunft die Säule einmal neu errichtet werden sollte, dann wisst Ihr, dass R zu lange auf mich warten musste ;-)
Der Cache ist in einer 35mm Filmdose. Vorsicht beim Bergen – Geomugglers verseucht!
Herzlichen Glückwunsch!
Team luchsp
English
Our first Traditional Cache – it will bring you to a legendary place in Vienna!
Far away from the city-wall of Vienna there stood long time ago a simple cross built by stone. Everyone who left the city in direction south, made a last rest at this place just before he entered the new world.
At this cross a wife embraced her husband for the last time just before he left for a crusade to the Holy Land as many other young men did at that time. They were just married and so it was very hard for her to say good bye. She said, “I will come back every day to this cross, until you will return and I will always think on you!”
The days passed and she came back every day as she has told to her husband. At the cross she got the silence for waiting on him. One day she decided to start to spin to use the time.
Many travellers and traders got used of her and she was there at every time, by sunshine and also by rain. She was also able to sell many products and earned money.
Three years passed by and many crusaders came back, but here loved husband was not one of them. So she prayed heavily to good and promised that she will build a splendid monument instead of the simple stone cross if her husband will return.
Some days later when she was spinning again a lonely ragged traveller came on the way to Vienna. He was hardly able to walk and then he fell just before the cross. The woman ran to him and when she reached him, she recognised that this man was her beloved husband. Full of pleasure they embraced each other.
Back at home the crusader told his wife from the trip and the martyrdom in the prison in the Holy Land, where he almost died by starving. But he was able to escape and to travel back by foot to his beloved wife.
The wife was very happy about this result and fulfilled her promise and took the money she earned with spinning to organise the best architect in town to build the new cross. He built a new small high column by stone on the old place of the cross.
If this column will be build new, you will know that R has had to wait to long for me ;-)!
The came is in a 35mm film canister. Be careful during taking and dropping the cache – there might be many geomugglers around!
Congratulations!
Team luchsp