nightjar: Die morgige Ausgabe der Tageszeitung wird den unten stehenden Beitrag drucken. Da die Bauarbeiten nicht nur bis zum Jahresende, sondern jetzt sogar bis mindestens April 2009 dauern sollen, wird der Cache jetzt erst einmal archiviert. Eventuell gibt es nach dem Ende der Baumaßnahme eine Neuauflage.
Quelle: http://www.fuerther-nachrichten.de/artikel.asp?art=901039&kat=12
Regenwasser wird mit Kanal gebändigt
In Oberfürberg sind umfangreiche Bauarbeiten für 1,5 Millionen Euro angelaufen
FÜRTH - Die Stadt wird trockengelegt. 1,5 Millionen Euro investiert die Kommune in ein Projekt zur Vorsorge vor Überschwemmungen in Oberfürberg. In der Straße Am Europakanal sind umfangreiche Bauarbeiten im Gange. Das Teilstück zwischen Rennweg und Heilstättenstraße/ Stauffenbergbrücke ist dazu gesperrt worden.
Die Arbeiten werden sich nach Angaben von Tiefbauamtschef Manfred Pirkl voraussichtlich bis April hinziehen. Bis dahin müssen Autofahrer die Baustelle über die Heilstätten- und Eichenstraße umgehen. Im Kreuzungsbereich der Umgehungsstraßen regelt eine Baustellenampel den Verkehr. Pirkl hält die Totalsperre angesichts des überschaubaren Verkehrsaufkommens für vertretbar.
Leichter haben es Fußgänger und Radler: für sie wird derzeit ein provisorischer Weg entlang der Baustelle asphaltiert. Nur der Kanalweg selbst wird blockiert. Hier führt die Umleitung ab dem Sportboothafen über die Carl-Spitzweg-Straße, Rennweg, Am Europakanal zur Forsthausbrücke.
Überflutete Keller nach starken Regenfällen, wie zuletzt im Frühjahr beim Sturm «Emma«, sollen bald der Vergangenheit angehören. Oftmals war die Kanalisation total überlastet. Das getrennt abgeleitete Oberflächenwasser wurde bislang in einem Kanalrohr unterhalb des Fürberger Steges über den Kanal und dann weiter bis zum Fluss geführt. Dabei hatte es auch im Bereich des Scherbsgrabenbades 20 immer wieder Überschwemmungen gegeben.
Künftig wird das Regenwasser aus Oberfürberg nicht mehr durch die Stadt transportiert, sondern in den Main-Donau-Kanal geleitet. Dazu sind freilich umfangreiche Sicherungsvorrichtungen nötig, um die Schifffahrt nicht durch Querströmungen zu gefährden. Wie berichtet, hatte unter anderem das Problem der Einleitung von Niederschlagswasser in den Kanal zum Aus für den Standort einer infra-Biogasanlage neben der Ruine der Schwelbrennanlage geführt.
Um die Wasserkraft zu bändigen, ist in Oberfürberg eine raffinierte Auffangvorrichtung nötig. Im Bereich der Straße Am Europakanal entsteht ein so genannter Wirbelstromschacht mit Tosbecken. Hier werden die Wassermassen gebremst, bevor sie durch ein neues Kanalstück dosiert in die Wasserstraße fließen. In den Main-Donau-Kanal wird bisher schon der im Stadtwald entspringende Scherbsgraben geleitet. Wegen seiner geringen und konstanten Wassermenge ist dies problemlos möglich.
Für das Niederschlagswasser ist eine größere Auffangvorrichtung nötig. Dazu werden im Bereich der Kanalböschung und der Straße Am Europakanal jetzt große Baugruben ausgehoben. Zwölf neun Meter lange Bohrpfähle mit 90 Zentimetern Durchmesser müssen zur Absicherung im Straßenbereich in den Boden getrieben werden, an der Uferböschung gar 17 Bohrpfähle mit einer Länge von zwölf Metern und Durchmessern von 1,20 Metern. Das Zwischenstück wird im unterirdischen Vortrieb ausgehoben. Die Arbeiten liegen derzeit gut im Zeitplan. Im Frühjahr sind die Betonierarbeiten vorgesehen.VOLKER DITTMAR
15.10.2008 17:05 MEZ