„Kleine
Nachtwanderung”
Eine Sage berichtet von einem, von Zirndorfer Kindern
verspottetem, Fräulein von Berg auf der Alten Veste, das aus Wut
ihren Wald den Fürthern übergeben hat. Am 7.11.1750 erklärte ein
73jähriger Bauer aus Anwanden vor Gericht, dass „... vor Zeiten
gewisse Jungfern, die auf der Alten Veste und am alten Berg
wohnten, die Fürberger Waldungen den fünf Gemeinden Fürth, Ober-
und Unterfarrnbach, Fürberg und Atzenhof geschenkt habe.” Im Jahr
1024 gestattet der Bamberger Bischof Eberhard die Aufstellung von
Bienenstöcken und im Jahr 1264 veranstaltete der Nürnberger
Burggraf Friedrich III. eine Jagd mit einer enormen Jagdstrecke.
Anlaß für diese Jagd soll eine Wolfsplage gewesen sein, der sogar
zwei Kinder zum Opfer fielen. Die erste Wildmeisterei wird für das
Jahr 1364 urkundlich erwähnt. Mehrmals (1385, 1526) kam es zu
größeren Streitigkeiten zwischen Bauern aus Zirndorf und Fürberg.
Anlaß war meist die unterschiedliche Auslegung von Nutzungsrechten
bei Holzeinschlag und Viehweide. Eine weitere heftige Streiterei
zwischen Fürth und den Gemeinden Ober- und Unterfürberg, Ober-
(Burg-) und Unterfarrnbach sowie Atzenhof dauerte von 1716 bis 1777
und wurde beim Reichsgericht in Wien verhandelt.
Bereits 1841 plädierte der königliche Oberförster Theodor Eisen in
einem Waldlehrbuch u.a. für die „Nachhaltigkeit” in der
Waldwirtschaft. Ein Begriff der heute endlich sogar Eingang in die
politische Meinungsbildung gefunden hat. Im folgenden Jahr entstand
eine Karte über den „Kommunal-Wald der königlichen Stadt Fürth”. Im
Jahr 1903 wurde mit dem Bau einer Lungenheilanstalt in der
Waldabteilung Katzenstein begonnen. Später wurde daraus das
Waldkrankenhaus. Auch das benachbarte Waldheim Sonnenland war als
Sanatorium für weibliche Patienten vorgesehen. Hier wurde am 1.
Juli 1933 der Betrieb eingestellt und das Gebäude wurde daraufhin
vom NS-Regime als Schulungslager genutzt. 1949 beschlossen die
Fürther Stadträte den Heilstättenbetrieb wieder aufzunehmen, als
Reha-Abteilung des Stadtkrankenhauses wurde es bis 1985
genutzt.
Heute gliedern sich die Fürther Waldungen in 11 Distrikte:
Stadtwald (438 ha), Schmalholz ( 23 ha), Trappen (6 ha), Zennwald
(35 ha), Mannhof (9 ha), Stadeln (7 ha), Ronhof (7 ha),
Dambach-Weikershof (4 ha), Brunnau (13 ha), Unterfarrnbach (2 ha)
und Roßendorf-Keidenzell (5 ha).
Quelle: RÖTTEL, K. (2000): Grenzen und Grenzsteine
des Fürther Stadtwaldes. Polygon-Verlag. 178 S.
Begib Dich jetzt auf eine „kleine
Nachtwanderung” durch einen Teil des heutigen Stadtwaldes. Plane
für die ca. vier Kilometer lange Strecke etwa drei Stunden ein.
Parke Dein Fahrzeug an den o.g. Koordinaten und setze Dich auf die
Bank. Während Du Deine Lampe noch einmal prüfst, sollte Dir im Wald
eine Reflexion auffallen. Genau dahinter wird Dich sicherlich eine
Birke sehr interessieren. Alle Stationen sind lediglich mit Laub,
Moos oder Rinde abgedeckt. Eventuell vorhandene Baumstümpfe müssen
nicht zerlegt werden, Zäune können umgangen werden.
Zwischen Station zwei und drei gibt es nur noch einen Reflektor,
dafür zeigen Dir grüne Pfeile den Weg.
Deine Ausrüstung: feste Schuhe (je nach Jahreszeit: feucht
bis naß), Stirnlampe (keine Scheinwerfer
!!), ein Blatt Kopierpapier oder Klarsichtfolie mit
entsprechendem Schreibzeug und eine Pinzette. Diese soll Dich an
den vorsichtigen und pfleglichen Umgang mit der Natur und den
einzelnen Stationen erinnern.
Nachdem Stage 2 durch unsachgemäße Handhabung
zerstört wurde, konnte leider erst nach längerer Zeit eine
Reaktivierung erfolgen. Beim Final bitte die Dose nicht legen,
sondern stehend wieder verstecken.
Herzlichen Dank an die ZWEI
Maine's für den Testlauf.