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Knöpferlbahn Multi-cache

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GPearl: Knöpferlbahn hat ausgeschnauft : (

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Hidden : 6/11/2006
Difficulty:
2 out of 5
Terrain:
3 out of 5

Size: Size:   small (small)

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Geocache Description:

Nur ein Jahr nach der Eröffnung der Zahnradbahn auf den Kahlenberg und der Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg nahm 1874 eine dritte Bergbahn im Wienerwald den Betrieb auf, und zwar die Drahtseilbahn auf die Sofienalpe. Es handelte sich dabei um eine Versuchsbahn des Wiener Maschinenfabrikanten und Lokomotivbauers Georg Sigl.

Sigl wurde 1811 in Breitenfurt geboren und wuchs in ärmlichsten Verhältnissen auf, erlernte das Schlosserhandwerk und ging dann auf Wanderschaft. Nach Österreich zurückgekehrt, erlernte er in Wien die Schnellpressenfabrikation, kaufte eine ausgebrannte Lokomotiven-Fabrik im 9. Bezirk und begann dort 1852 mit der Fabrikation von Buchdruck-Schnellpressen. Das Unternehmen gedieh, von Jahr zu Jahr musste Sigl die Anlage erweitern. In der Währinger Straße 59 stand sein Wohnhaus, das so genannte "Palais" - heute das Technologische Gewerbemuseum und das WUK.

Der Bedarf an Lokomotiven war inzwischen in Österreich so groß geworden, dass Sigl den Entschluss fasste, Lokomotiven zu bauen. 1861 kaufte Sigl die Günthersche Lokomotivfabrik in Wiener Neustadt. Neben Lokomotiven baute er Schiffsmaschinen für die österreichische Kriegsmarine, Ölpressen, Trägerkonstruktionen (u. a. den Dachstuhl der Votivkirche und die Bühnenmaschinerie der Wiener Staatsoper). Die erste brauchbare Berglokomotive war ein Meisterstück der Maschinenfabrik Sigl in Wiener Neustadt, und errang auf der Pariser Weltausstellung 1867 den ersten Preis. Die jährliche Erzeugung seiner Fabriken in Wien und Wiener Neustadt umfasste damals etwa 250 Lokomotiven, in der Wiener Fabrik weiters etwa 80 Buchdruckpressen, 40 Dampfmaschinen, 60 Lokomobile und Dampfdreschmaschinen.
Infolge der Wirkungen des Jahres 1873 musste Sigl alle seine Unternehmungen abgeben, bis auf die Wiener Fabrik. Im Jahre 1875 wurde die Wiener Neustädter Lokomotivfabrik in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. 1887 ist Sigl, dessen große Verdienste um den Aufbau der österreichischen Maschinenindustrie vielfach Anerkennung fanden, gestorben.

Mit Sigls Name ist auch der Bau zweier Drahtseilbahnen verknüpft. Im Herbst 1874, ein Jahr nach Eröffnung der ebenfalls von ihm erbauten Drahtseilbahn auf den Leopoldsberg, wurde die "Knöpferlbahn" auf die Sofienalpe eröffnet. Sigl errichtete die Bahn auf seinem Grundanteil der Sofienalpe.

Die Talstation lag am oberen Ende des Hütteldorfer Tales, 200 Meter nördlich der Rieglerhütte, die Bergstation lag knapp neben der Restauration Sofienalpe, deren Gebäude Sigl von der Weltausstellung erworben und hier oben hatte aufstellen lassen. Die Bahn, die eine Gesamtlänge von 600 Metern hatte und einen Höhenunterschied von 108 Metern überwand, war schmalspurig (ca. 1,20 m) und zweigleisig angelegt.

In der Bergstation arbeitete eine Dampfmaschine mit 15 Pferdestärken.

Die Fahrgäste saßen in offenen, kutschenähnlichen Wagen, die vier Personen Platz boten. Diese wogen je 8,4 Zentner, waren offen, sodass vermutlich nur bei Schönwetter gefahren wurde, und hatten kleinere und größere Räder, welche die Neigung ausglichen, wodurch der Fahrgast fast waagrecht saß. Es konnten in zwölf Wagen mit je 4 Plätzen, die mit einer Geschwindigkeit von 1,6 Metern pro Sekunde einander in Zwischenräumen von 50 Metern folgten, in einer Stunde 200 Personen den Berg hinauf und ebenso viele gleichzeitig hinunter gefahren werden.

Die Wagen waren durch ein "Knöpferl", eine rote Eisenkugel am Zugseil, mit diesem verbunden, daher der Name der Bahn. Im Bedarfsfalle wurden mehrere Wagen zusammengespannt.

Die Anlage war als Prototyp und Vorführobjekt geplant. Sigl wollte eine im Vergleich zur Zahnradbahn billigere und energiesparendere Bergbahn vorstellen. Mit einem Gesamtpreis von 48.000 Gulden war sie relativ günstig. Dafür, dass die Bahn tatsächlich nur als Versuchsobjekt gedacht war, spricht der Umstand, dass die Bahn, obwohl sie sogar einen kleinen Gewinn abwarf, 1881 wieder demontiert wurde. Heute benutzt man die noch vorhandene Trasse als Fußweg.

Begib dich nun auf eine historische Bergfahrt mit der Knöpferlbahn! Ein guter Ausgangspunkt ist die bereits erwähnte Rieglerhütte bei N 48° 14.420’ und E 016° 14.300’. Hier pflegt die Familie Prilsauer die Erinnerung an die Bahn. In einer der Gaststuben hängen zahlreiche Originalbilder der Bahn. Von der Hütte gelangst du dem Weg in nördlicher Richtung folgend und linker Hand des Baches bleibend nach etwa 200 Metern zu jener Stelle bei N 48° 14.538’ und E 016° 14.228’, an der sich einst die Talstation der Bahn befand. Hier habe ich eine Fahrkarte für dich hinterlegt. Nachdem du sie gelöst hast, folge der Trasse zur Bergstation, bei der sich auch der Cache befindet.

Literatur- und Bildnachweis: Wiener Bergbahnen, Album Verlag, Wien 2001

Bitte den Cache wieder sorgfältig verstecken!

Bergbahnen im Wienerwald
Drahtseilbahn Leopoldsberg
Knöpferlbahn Sofienalpe
Zahnradbahn Kahlenberg

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