Hintergrundinformationen/Background Information*
Dieser Multicache ist eine gemütliche Tagestour durch Nadel- und
Laubwald, über beeindruckende, offene Moorflächen und zu einer
verlassenen Siedlung.
*The background information on the Venn moors are available in
German only. They don't contain information needed for finding the
cache!
Hohes Venn
Das Hohe Venn, welch eine geheimnisvolle Landschaft! Vergangene
Generationen von Bauern haben es für seine Lebensfeindlichkeit
gehasst, Kaufleute sich vor dem Verirren gefürchtet und Maler und
Poeten für seine einmalige Stimmung geschätzt. Seine Einsamkeit ist
bemerkenswert - den feuchten Böden ist es geschuldet, dass sich
hier keine Bauern niederließen und keine Siedlungen entstanden. Wer
von Moschau nach Eupen, von Aachen nach Malmedy reisen wollte,
hatte einen vor allem im Winter lebensgefährlichen Tagesmarsch über
die landschaftlich und vom Wetter her rauhe Hochfläche vor sich.
Wege gab es, aber die verschwanden im Schnee und im Nebel schnell.
Hilfe war in der Regel nicht zu holen.
Bis zum Mittelalter war das Gebiet des Hohen Venns mit Laubwald
bedeckt - südlich von Eupen gibt es noch heute Belege dafür.
Zwischen den Wäldern der Randbereiche wächst seit 9.000 Jahren ein
Hochmoor heran. Landbau und Viehzucht sowie Torfstecherei sorgten
dafür, dass die Hochebenen des Venn sich zu einer offenen
Landschaft aus Weiden, Äckern und Rodungen entwickelten und das
Moor sich verkleinerte. Als Preußen 1839 in den Besitz der
belgischen Ostkantone kam, unternahm es eine Drainage-Kampagne von
beispiellosem Ausmaß. Durch Kanäle, Dämme und die Anpflanzung von
Fichtenkulturen sollte das Moor endgültig trockengelegt werden. Die
Belgier setzten diese Arbeit fort, bis Biologen den einmaligen Wert
des Moores erkannten. 1.000ha Moor hat es auf den Hochflächen des
Venns einst gegeben, vermuten Experten. 1/10 davon hat alle
Kulturvierungsversuche überlebt und ist heute Höhepunkt jedes
Vennbesuchs.
Die Orientierung auf den Handels-, Reise- und Wallfahrtswegen
über das Venn war stets schwierig. Im 16. Jahrhundert setzten
Kaufmannsfamilien an der Straße zwischen Eupen und Sourbrodt
deshalb die ersten Steinsäulen zur Ausschilderung. Im19.
Jahrhundert entstand zuerst die Baraque Michel, dann die Kapelle
Fischbach, Unterkunft und akustische Orientierungshilfen zu
geben.
Das Hohe Venn wurde 1957 unter Schutz gestellt und ist das
älteste Naturschutzgebiet Belgiens. Im Mittelpunkt des 4.000ha
großen Naturschutzgebiets befindet sich das Hochmoor, dessen
sumpfige Wiesen nicht betreten werden dürfen. Wege führen um die
Moorflächen herum oder Stege über sie hinweg. Im Haus Ternell
befindet sich ein kleines und im Naturparkzentrum "Signal de
Botrange" ein großes Informationszentrum, beide besuchenswert und
mit deutschsprachigen Informationen.
Wüstung Reinartzhof
Im 13. Jahrhundert ließ sich ein Einsiedler im Wald des
nördlichen Venn an der Straße von Trier nach Aachen nieder. Bald
stießen Bauern zu ihm und eine kleine Siedlung entstand, die im 20.
Jahrhundert schließlich aus drei Höfen mit insgesamt sechs
Bauernfamilien bestand. Sogar eine kleine Gastwirtschaft unterhielt
Landwirt Crott im Oberhof. Die Kapelle des Einsiedlers hatte
lebensrettende Funktion, weil die Glocke zur Orientierung von
Reisenden geläutet wurde. Die Siedlung war Zeit ihres Bestehens
weitgehend autark, kam ohne elektrischen Strom und Leitungswasser
aus und versorgte sich von seinen eigenen Feldern.
Im Zuge des Talsperrenbaus der benachbarten Wesertalsperre, die
seit 1949 als Trinkwasserspeicher genutzt wird, wurde die Siedlung
Reinartzhof 1961 geräumt und abgerissen. Die Wiesen und Äcker
wurden mit Fichten bepflanzt, so dass der alte Charakter der
bäuerlichen Landschaft verloren ging. An die Höfe selbst erinnern
noch Mauerreste, Hecken und Baumreihen. Seit 1973 gibt es wieder
eine Kapelle, errichtet aus den Steinen der Höfe. |
Technische Hinweise/Technical Notes
Deutsch
Der Rundweg ist kinder- aber nicht kinderwagentauglich. Bis auf
das Final sind alle Stationen sind auf Wegen zu erreichen.
Abstecher zu "Waldhütte" (+5km, GC-Wegpunkt GCTZ11) und
"Wulfkes Picknick" (+500m, GC-Wegpunkt
GCR4HN) möglich.
Die Wege zwischen den Stationen verlaufen relativ gerade, so
dass es notfalls ohne Landkarte geht. Einfacher ist es in jedem
Fall mit Landkarte "Haute Fagne/Hohes Venn/Hoge Venen", 1:25.000
des Institut Geographique National. Sie kostet 7 Euro und ist am
Naturparkzentrum Haus Ternell (1. Station) erhältlich.
Entfernungsangaben und Gehzeit inkl. Rückkehr zum Parkplatz.
Während trockener Perioden und während der Brutzeit im
Frühjahr kann der Weg zwischen 6. Station und Finale gesperrt sein.
Dies wird durch die roten Fähnchen am Einstieg der Holzstege und
unter www.hauteardenne.be
signalisiert. Eine Umleitungsbeschreibung findest du unten
bei WP 6.
Parkmöglichkeit: Naturparkzentrum Haus Ternell (WP 1)
Gesamtlänge: 12 km (im Falle von Wegsperrungen 14,5km oder
13,5km)
Gehzeit: 4 h
letzte Textverbesserung: 18.2.2008 (Link zur roten Fahne)
letzte Cachekontrolle: 28.4.2007 (neues Versteck)
English
This multi cache is a circle tour suitable for children, but not
suitabe for prams. Apar from the final, all stops are along public
paths. Detour for "Waldhütte" (+5km, GC-Waypoint GCTZ11) and
"Wulfkes Picknick" (+500m, GC-Waypoint
GCR4HN) possible.
The paths between the stops are relatively straight, so yout
might well succeed without a hiking map. It is however easier with
the map "Haute Fagne/Hohes Venn/Hoge Venen", scale 1:25.000 by
Institut Geographique National. It is available at the nature park
centre "Haus Ternell" (1. stop) for 7 Euro. Total distance and
total walking time include way back to the car.
During dry periods and during breeding season the track
leading from 6. Stage to Final might be closed. This shown by small
red flags at the beginning of the track and on www.hauteardenne.be.
Deviation is described below at WP6.
Total distance: 12km (in case of path closure: 14.5km or
13.5km)
Total walking time: 4h
Car Park: Nature park centre "Haus Ternell" (WP
1) |
English description below
DEUTSCH
WP 1 : N 50°35.167’ // E 006°07.785’
Im hübschen, aus Feldstein gemauerten Naturparkzentrum Haus
Ternell mit angeschlossenem Restaurant findet sich eine Fülle an
Informationen. An einer Außenwand des Restaurants "Haus Ternell"
hängt eine etwas verblichene Infotafel, die über die Landschaften
des Naturparks "Hohes Venn/Eifel" informiert.
a = _____ = Summe der Aufzählungszeichen, die Informationen zu
den Teilregionen "Vennvorland" und "Hohes Venn" geben. Dabei werden
nur die Striche in einer der beiden Sprachen gezählt (in beiden
Sprachen sind es gleich viele Aufzählungszeichen).
WP 2 : N 50°35.417’ // E 006°07.aa2’ (530m von 1.
Station entfernt)
Die Koordinaten verweisen ein Wegkreuz. Im Hohen Venn halten
zahlreiche solcher Wegkreuze die Erinnerung an Personen oder
Ereignisse wach. Als Folge seiner Abgeschiedenheit barg das Hohe
Venn eine Vielzahl von Gefahren. Reisende konnten Wegelagerern oder
Bränden zum Opfer fallen, konnten sich verlaufen, verhungern oder
erfrieren. Im Zweiten Weltkrieg fanden im Hohen Venn zudem kleinere
Kämpfe statt, an die weitere Kreute erinnern. In den meisten Fällen
handelt es sich dabei also nicht um Zeugnisse ausgeprägter
Frömmigkeit, sondern Gedenkkreuze.
Auf dem Kruzifix stehen zwei Wörter
b = _____ = Anzahl der Buchstaben des kürzeren Worts (in
Wirklichkeit eine Abkürzung)
g = _____ = Anzahl der Buchstaben des längeren Worts
WP 3 : N 50°35.(b+1)10’ // E 006°10.(a-g-1)28’ (2,5km
von 2. Station entfernt)
Das Gedenkkreuz, auf das diese Koordinaten verweisen, erinnert
an den unnatürlichen Tod des 1872 umgekommenen Christian Jansen.
Direkt daneben liegt der Getzbach, in dem man sich wunderbar die
Füße kühlen und sich für die Asphaltetappe belohnen kann.
c = _____ = Dritte Zahl in der vierstelligen Jahreszahl, in der
das Gedenkkreuz neu errichtet wurde.
WP 4 : N 50°35.(b+1)68’ // E 006°10.g(b+1)(b+1)’ (750m
von 3. Station entfernt)
d = _____ = Anzahl der großen Tannen auf der Wiese direkt an der
Ecke, minus 2.
WP 5 : N 50°36.(g-1)(b-d)(g+1)’ // E 006°10.cgd’ (2,1km
von 4. Station entfernt)
An den Reinartzhof erinnert außer einigen Mauerresten,
Baumreihen und Hecken nicht mehr viel (siehe oben unter
"Hintergrundinfos"). Dennoch ist es ein schöner, geheimnisvoller
Ort. Infotafeln am Oberhof, Mittelhof und Unterhof berichten vom
einsamem Leben im Wald. Wiesen am Oberhof und Hütte mit
Picknickbänken an der Kapelle Mittelhof laden zu einer Rast
ein.
e = _____ = Hälfte der Quersumme aus der Fläche des Weidelands
in ha, die nach der Räumung der Siedlung neu bepflanzt wurde.
WP 6 : N 50°36.dba’ // E 006°09.ge(a-g)’ (630m von 5.
Station entfernt)
f = _____ = Anzahl der weißen Streifen an Schlagbaum und Stützen
des Schlagbaums.
Fortsetzung des Wegs nicht empfohlen, falls die rote Flagge
aufgezogen ist. In diesem Fall erreichst du das Finale auf ähnlich
schönem Weg via WP4 und WP3 (2,5 km länger). Falls die rote Flagge
nur am direkten Weg zu WP7 aufgezogen ist, folge zuerst dem Weg
über's Venn Richtung WP3 und biege kurz vor Erreichen von WP3 am
Vennrand links ab (1,5km länger)
WP 7/Finale N50° 35.g(f-b)(f-b)' // E006°
08.(a-d)(g-e)(a-g)' (1,7km von 6. Station
entfernt)
In einem Fuchsbau am Bachufer wirst du fündig.
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ENGLISH
WP 1: N 50°35.167’ // E 006°07.785’
The Nature Park Centre an the nearby restaurant provide
information on the High Venn moors. On the outer wall of the "Haus
Ternell" restaurant you find an informaton plate with faded, but
still well readable letters and signs, informing about the
landscapes of the "Hohes Venn/Eifel" nature park
a = _____ = number of enumeration signs giving information for
the landscapes "Vennvorland" and "Hohes Venn". Only count the signs
of one respective language (the number is identical in both
languages).
WP 2: N 50°35.417’ // E 006°07.aa2’ (530m from 1.
Stop)
At the coordinates you find a crucifix. On the High Venn moors,
a number of such crosses remind of persons or incidents. These
crosses mainy emphasize a culture of commemoration and do not act
as examples for religiousity. Due to its remoteness, the moors were
dangerous for several reasons. Travellers could meet highwaymen or
fires, could get astray, die of hunger or freeze to death. During
WWII smaller battles happened in the High Venn - resulting in
further commemoration crosses.
On the crucifix you find two words
b = _____ = number of letters of the shorter word (in fact, it is
an abbreviation)
g = _____ = number of letters of the longer word
WP 3 : N 50°35.(b+1)10’ // E 006°10.(a-g-1)28’ (2,5km
from 2. Stop)
At the coordinates you find commemoration cross, reminding of
the death of Christian Jansen in 1872. Immediately adjacent, you
find the Getzbach stream, wonderful for your cooling feet.
c = _____ = Third digit of the four-digit year in which the
commemoration cross was errected.
WP 4 : N 50°35.(b+1)68’ // E 006°10.g(b+1)(b+1)’ (750m
from 3. Stop)
d = _____ = number of large fir trees on the moor directly in
the corner, minus 2.
WP 5 : N 50°36.(g-1)(b-d)(g+1)’ // E 006°10.cgd’ (2,1km
from 4. Stop)
Here you are at the site of the former village of "Reinartzhof"
that was removed in the 1960ies.Only few remnants of walls, tree
rows and hedges remind of the human and agricultural past.
Nevertheless, it is a beautiful, nearly mytic place. Information
plates at three points (Upper, Middle and Lower Farm) tell of the
life in the woods. Meadows (Upper Farm), picknick tables and a
chapel (Middle Farm) invite to stay for a picknick. The coordinates
lead to the Upper Farm information plate.
e=Half of the checksum calculated from the size of grassland (in
hectares) that was replanted after evacuating the village.
WP 6 : N 50°36.dba’ // E 006°09.ge(a-g)’ (630m from 5.
Stop)
f = _____ = Number of white stripes at the gate and its
columns.
Proceeding is not recommended if the red flag is hoisted. If
this is the case, reach the final via WP4 and WP3 (2.5km detour).
If the red flag is only hoisted along the direct trail to WP7, you
may follow the direct connection to WP3 and turn left shortly
before reaching WP3 at the border of the Venn (1.5km detour).
WP 7/Final: N 50° 35.g(f-b)(f-b)' // E 006°
08.(a-d)(g-e)(a-g)' (1,7km from 6. Stop)
Find the cache in a foxhole along the stream.