(Bild mit freundlicher Genehmigung von
Christoph Bellin, bildarchiv-hamburg.de)
Das fragliche Gebiet zeigt Reste einer damals geschlossenen
Reihe von Fachwerkhäusern aus dem 18./19. Jahrhundert,
charakteristisch für das Gängeviertel. Die Fachwerkhäuser in der
Nähe des Caches gehören zu den letzten Resten der dicht bevölkerten
Gängeviertel,die seit dem 17. Jahrhundert als Wohnquartiere der
Unterschichten entstanden.
Als erstes Projekt der neu gegründeten Stiftung Denkmalpflege
wurde das Ensemble 1980 bis 1984 aufwendig restauriert. Die
Häuserzeile entstand zwar erst im frühen 19.Jahrhundert, jedoch in
typischer traditioneller Hamburger Fachwerkbauweise als Boden- und
Sahlbebauung. So entstand das typische Bild der drei
nebeneinanderliegenden Eingangstüren, die direkt in die
Erdgeschosswohnung bzw. über eine schmale Stiege in den im ersten
Stock liegenden Saal führte. An der Pflasterung der Straße lässt
sich noch erkennen, wie eng der Gang früher war.Die Häuser waren
hier so dicht aneinander gebaut, das ein Verkehr mit Fuhrwerken
unmöglich war. Die Bewohner wurden von Wasserträgern mit
Trinkwasser versorgt.
Bereits 1797 hatte der französische Arzt Jean-Joseph Menuret ein
Buch veröffentlicht, das in der deutschen Übersetzung den Titel
„Versuch über die Stadt Hamburg in Hinsicht auf die Gesundheit
betrachtet oder Briefe über die medicinisch-topographische
Geschichte dieser Stadt“ trug.
Der Arzt Robert Koch schrieb anlässlich der Choleraepidemie von
1892 an den Kaiser: „Eure Hoheit, ich vergesse, dass ich in
Europa bin. Ich habe noch nie solche ungesunden Wohnungen,
Pesthöhlen und Brutstätten für jeden Ansteckungskeim angetroffen
wie hier.“
In der Neustadt entwickelte sich ein geschlossenes Milieu der
Hamburger Arbeiterschaft vom Hafenrand, über den Großneumarkt bis
zum Gänsemarkt. Die morschen Fachwerkbauten und Häuserzeilen, dicht
an dicht mit wenig Licht boten gerade mal engsten Wohnraum für
Tausende und waren ein ständiger Unruheherd noch bis in die 30er
Jahre.
Apropos Unruhe: Musik wird oft nicht als schön empfunden, weil
auch sie ist mit Geräusch verbunden: Und ausgerechnet im
Gängeviertel befand sich auch das Geburtshaus des Komponisten
Brahms. Im verheerenden Bombenangriff 1943 brannte es ab.
Der Cache befindet sich in Sichtweite des Straßenensembles.
Unruhe 2: Auf dem freien Platz wird spätestens zum Jahresbeginn
2007 Beton fließen, wenn ein neuer Bürokomplex (soll 1000
Arbeitsplätze bringen) darauf hochgezogen wird. In der dann
entstehenden Häuserschlucht wird's wohl auch eng mit dem
GPS-Empfang werden. |
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In die Cache-Suche
muss der Boden nicht einbezogen werden. Bitte auch keine Fenster,
Türen, Blumenpötte und nichts auf privatem Grund
begrabbeln!