Der Rundgang beginnt am Kurt-Georg-Kiesinger-Platz (Nordausgang
Hauptbahnhof) und führt euch auf einer vorgegebenen Route durch die
Innenstadt zu öffentlichen Kunstwerken des 20. Jahrhunderts. Dabei
gibt es mit Sicherheit für jeden etwas Neues zu entdecken. Die
Objekte sind zum Teil klein und unauffällig, teilweise aber auch
groß und weithin sichtbar. Manchmal allerdings auch erst auf den
zweiten Blick als Kunstwerke zu erkennen.
Wir haben jedem Foto einige beschreibende Zitate von Kunstkritikern
hinzugefügt, was euch aber nicht davon abhalten soll, euch eure
eigenen Gedanken dazu zu machen.
Auf dem beiliegenden Stadtplan sind die Standorte der einzelnen
Kunstwerke mit Buchstaben markiert. Diesen Buchstaben sind die
Zahlen der einzelnen Fotos zuzuordnen. Um das Ganze ein bisschen
interessanter zu gestalten, gibt es 2 Fotos mehr als Stationen und
die Fotos selbst zeigen oft nur Teilansichten der Kunstwerke.
Die Koordinaten des Finals sind mit folgender Formel zu
ermitteln
48° [((A+B)*C)-D] . [((E*F)*(A+H))+I]
009° [(I*H)-B] . [(G*K)+(C*G)]
Zum Heben des Caches ist ein bisschen Geschicklichkeit
notwendig, aber bitte dennoch wieder genauso verstecken.
Vom Final kann mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder zu Fuß (
ca. 15 min ) zum Ausgangspunkt am Hauptbahnhof zurückgekehrt
werden.
Wir würden uns über einen Hinweis im Log freuen, welches
Kunstwerk euch am besten gefallen hat.
Um die Probleme beim Ausdrucken zu umgehen, haben wir hier eine
pdf-Datei mit den Kunstwerken und dem Stadtplan bereitgestellt.
Stadtplan:
Kunstwerke:
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«Bei gutem Wetter ist die Höhlung eine Uhr,
reagiert in ihrem Innern mit einem nach Tages- und Jahreszeit
wechselnden Schattenmuster auf den Sonnenstand; füllt sie sich mit
Regenwasser, wird sie zum glänzenden Himmelsspiegel. So ist sie
eine unscheinbare Zäsur, die dem aufmerksamen Passanten plötzlich
neue Dimensionen erschließen kann: Das große Ganze bündelt sich im
Kleinen, und die Hohlform wird sinnvoll.» |
«Der relativ flache Körper der Plastik ist von
vier kleineren, abgerundeten, zum Teil vertikal gestreckten
Öffnungen durchbrochen. Durch ebensolche gerundete, vertikale
Einschnitte von oben und unten sind drei wie gestisch nach oben
gereckte Arme und drei die Plastik tragende Beine ausgebildet. Die
abstrakte Formensprache lässt ein Figurenpaar erahnen, erinnert
aber ebenso an ein organisches Geflecht, an einen Baum oder
Fensterfassaden moderner Hochhäuser.» |
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«Ihre Geschlossenheit rückt die Skulptur
stilistisch in den Bereich funktionaler Bauformen; von Ahnungslosen
könnte sie als Belüftungsschacht interpretiert werden. Die kühle
Mauerung lässt an Zweckbauten wie früher übliche
Elektrizitätshäuser denken. Solcherlei Parallelen verdeutlichen,
was der Künstler selbst meint, wenn er erklärt: „Es muss so
natürlich aussehen, dass kaum jemand darüber nachdenkt.“ Der
schlichte architektonische Aufbau und die gleichförmige Oberfläche
lassen die Skulptur an die Grenze zum Unbeachteten
stoßen.» |
«Die formale Orientierung der Plastik an der
sie umgebenden Architektur im Sinne eines homogenen
Gestaltungskonzepts wird auf eine subtile und dennoch
aufsehenerregende Art bereichert. Der Ort wird mittels Wind und
Bewegung vitalisiert. Durch einen windabhängig gesteuerten Motor
werden Teile der Plastik in Bewegung gesetzt. Die graziöse, ruhige
Bewegung, mit der sich die Elemente um ihren Drehpunkt verschieben,
macht auf subtile Weise den alles auslösenden Lufthauch, seine
Strömung und Stärke, sichtbar.» |
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«Bei diesem Standbild könnte man mutmaßen, es
sei erst im Laufe der Jahre zu seinem Platz gewandert, es habe
einstmals prachtvoll und majestätisch auf einem exponierten Platz
gestanden und die demutsvollen Blicke der Passanten genossen. Doch
diese Plastik wurde erst im Mai 1991, nach einem Auftrag des
Vereins Pro Stuttgart, gefertigt. Eigentlich war ein zentralerer
Standort gewünscht, aber die Stadt konnte nur dieses Rasenstück
anbieten.» |
«Mit ihren sich verschiebenden, flachen Formen,
die wie durch Jahrhunderte lange Einwirkung der Naturgewalten
rundgeschliffen sind, wirkt sie von der Ferne wie ein um sich
selbst rotierender Körper, der beginnt, seine Form zu verlieren.
Aus den fast flüssig erscheinenden Formen lösen sich aus
verschiedenen Perspektiven Versatzstücke menschlicher Profile. Man
erkennt Münder und Nasen, Kinn und Stirn verschiedener halsloser
Köpfe, die auseinander mutieren, gegeneinander
gedreht,aufeinandergesetzt sind und ineinanderfließen.
Kaskadenartig fließt auch das Licht über die glatte, tiefschwarz
glänzende Oberfläche.» |
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«Bei dieser Skulptur ist die räumliche Bewegung
des Schrittes von einem Punkt zum nächsten klar in der Fläche
definiert: vom doppelten Stand der Rauten zum einzelnen Ausstellen
des Dreiecks und der kleineren Formen. Einen Hinweis auf die dritte
Dimension gibt es vor allem durch das Echo der Raute. Im Gegensatz
zu den in sich versunkenen Figuren Rodins und Giacomettis freut
sich diese Plastik aber trotz geometrischer Formen an der Bewegung
verspielter Luftverwirbelungen beim Ausschreiten im
Freien.» |
«Die Arbeiten des Künstlers im öffentlichen
Raum verändern mit minimalen Eingriffen Orte, denen bisher kaum
Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die Arbeiten sind nicht auf den
ersten Blick als Kunstwerke zu erkennen. Gekennzeichnet ist diese
Skulptur nur durch ein Dach, das gestalterisch gesehen, keine
Neuerfindung ist, sondern sich alleine durch die 90 Grad Drehung
der vorgefundenen Form ergibt. Mit dieser minimalen Setzung ist ein
Maximum an inhaltlicher Neuformulierung erreicht.» |
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«Spitz zulaufende, weit ausladende und
teilweise scharfkantige Formen scheinen den sie umgebenden Raum zu
durchschneiden. Wie eine stumpfe Nadel mit einem riesigen Nadelöhr
ragt der eine Flügel in die Höhe, um mit genau der gleichen Neigung
neben dem aufsteigenden Arm in die Mitte der Figur niederzustürzen,
wobei die Dynamik des Dreikantstahls in drei Tetraederformen
gebremst wird. Die gebrochenen Flügel werden von der Spannung im
Zentrum der Plastik aufgefangen. Sie fallen nicht zu Boden, sondern
scheinen von geheimnisvollen Kräften im Zentrum der Figuration
gehalten zu werden.» |
«Die in sich widersprüchlichen
Bewegungsrichtungen waren für den Künstler zentrales Thema der
Figur: „Die Plastik erhält dadurch den Charakter des Vorstoßenden,
des Wagenden, aber auch zugleich den Charakter des sich gegen
Widerstände Sichernden, Stemmenden.“ Die Figur zeigt eine
bestimmende sich wehrende Haltung, die beiden Beine suggerieren
Standhaftigkeit, aber zugleich Bewegung, abhängend vom jeweiligen
Betrachterstandpunkt. Der Kern ist, wie der Leib eines Menschen,
der stabilste und kompakteste Teil.» |
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«Die monumentale Präsenz dieser Skulptur
erinnert an die klassischen Torbauten, die freistehend Eingänge zu
heiligen Bezirken, profanen Bauten wie Burgen und Märkten
architektonisch betonten. Es verweist auf die biblische Geschichte
des Tores als Grenze, als Ort des Gerichts und auf das letzte
Stuttgarter Stadttor, das Königs-Tor, das 1922 dem
verkehrstechnischen Ausbau des neuen Hauptbahnhofs weichen musste
und eigentlich an der Stelle, wo heute die Plastik steht, wieder
aufgebaut werden sollte.» |
«Der Künstler hat den Kubus imaginär in acht
kleinere Würfel unterteilt und zwei von diesen an entgegengesetzter
Stelle entnommen. Für einen dieser kleinen Würfel hat er ein
Substitut aus glänzendem Edelstahl eingesetzt. Dadurch wird aus
einem – auch farblich – erdenschweren Würfel ein dynamisches und
auf den Umraum bezogenes Objekt; der gedanklich zugrundeliegende
Ur-Würfel, von dem aus sich die künstlerische Gestaltung
entwickelt, hat zwar an Einfachheit und Übersichtlichkeit verloren,
nach seiner Verwandlung aber an Spannung und Dynamik
gewonnen.» |
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