Ein Multicache in der Altstadt von
Ottweiler, geeignet zu jeder Tageszeit. Gemütlich ist die
Atmosphäre Ottweilers, das heute mit allen Stadtteilen rund 16.500
Einwohner hat. Besonders schön ist die Idylle in den
kleinen Gassen der Altstadt mit ihren urigen Gaststätten, in denen
man nach dem Cachen noch einkehren kann. Die Gesamtstrecke
beträgt ca. 1,5 km.
Wer nach der Tour noch mehr erfahren will, kann an einem der sehr
interessanten Nachtwächterrundgänge teilnehmen, die immer wieder
veranstaltet werden.
Zunächst ein kurzer historischer Überblick über die
Entwicklung von Ottweiler:
Als Franken und Alemannen die Region besiedelten, gründete ein
Alemann namens "Ado" einen Weiler und die kleine Siedlung nannte
sich fortan "Adoweiler". Aus Adoweiler wurde vermutlich über die
Jahrhunderte der Name Ottweiler, der erstmals 1393 in einer Urkunde
auftauchte. Darin wurden eine Burg und eine Vorburg zu Ottweiler
erwähnt, die in Besitz der Grafen von Saarbrücken kamen. Unter
ihrem Schutz stand das von König Ludwig dem Deutschen 871
bestätigte Chorherrenstift auf einer Anhöhe in der Nähe des
Stadtkerns. Um das dortige Kloster entwickelte sich das Dorf
Neumünster, daß im 18. Jahrhundert mit der Stadt zusammengelegt
wurde. Mit der Reformation wurde das Kloster aufgelöst und die
Steine des Klosters dienten über Jahrhunderte zum Bau der
Wohnhäuser. Im Jahr 1550 erhielt Graf Johann IV von
Nassau-Saarbrücken-Ottweiler von Kaiser Karl V die Stadtrechte und
machte aus seinen Untertanen freie Bürger und Ottweiler zur
Residenzstadt. Die Stadtrechte dokumentierten die Bürger weithin
sichtbar durch eine große Stadtmauer mit Zinnen und Türmen, von
denen der große Wehrturm und Reste der Mauer blieben. Graf
Albrecht, der nach dem Tod Johanns die Herrschaft übernahm, ließ
die alte Burg umbauen. Nach den Entwürfen Christian Stromeiers
entstand ein Renaissance-Schloß, das Albrecht bis zu seinem Tod
1593 bewohnte. Nach dem Dreißigjährigen Krieg und seinen
verheerenden Folgen kam erst im 18. Jahrhundert mit der
Regentschaft des Fürsten Wilhelm Heinrich von Nassau-Saarbrücken
neuer Schwung nach Ottweiler. Ein Straßennetz wurde aufgebaut, die
Landwirtschaft gefördert und auch für die schönen Künste hatte der
Fürst Sinn. Das zerfallene Schloß ließ er abtragen und errichtete
ein Garten- und Lustschlößchen nach den Plänen des Baumeisters
Friedrich Joachim Stengel. Seiner Frau ließ Wilhelm Heinrich das
Witwenpalais bauen. Bis heute weltweite Bedeutung erlangte
Ottweiler mit der Gründung einer Porzellanmanufaktur im Jahr 1763.
1793 zogen französische Revolutionstruppen in Ottweiler ein. Der
seinerzeit regierende Fürst Ludwig floh, die Porzellanmanufaktur
wurde stillgelegt und Teile nach Saargemünd verkauft. 1814 kamen
die Preußen und zogen die Verwaltungsgrenzen neu. 1816 entstand der
Kreis Ottweiler. 1974 kam die saarländische Gebiets- und
Gemeindereform und brachte entscheidende Änderungen. Ottweiler war
nicht länger Kreisstadt, bekam jedoch durch die Gemeinden Fürth,
Lautenbach, Mainzweiler und Steinbach Zuwachs.
Start der Tour ist der sogenannte
Quakbrunnen auf dem Schloßplatz (N49 24.252 E7 09.703), der im Jahr
1934 erbaut wurde. Er erinnert an einen noch bis in das 20.
Jahrhundert hinein durchgeführten Brauch, den sogenannten
Pfingstquak. Dabei wurde der mit frischem Blattgrün geschmückte
"Quak" in früher Morgenstunde durch das Dorf geführt, begleitet von
Mädchen und Jungen, die im folgenden Jahr die Schule verließen. In
Lumpen gekleidete Sammler mit schwarz angemalten Gesichtern gingen
von Haus zu Haus und sammelten Eier und Speck ein, die schließlich
bei einem gemeinsamen Mal verzehrt wurden. Vor allem in zahlreichen
Gemeinden des Ostertals wurde der Brauch durchgeführt. Grün und
Blumenschmuck waren die Symbole für die erwachende Natur im
Frühling. Der Lärm und die schwarzen Gestalten in Lumpen sollten
endgültig die Wintergeister vertreiben.
Aufgabe 1: Auf einer
Seite des Brunnens ist die Jahreszahl zu sehen, in der der Brunnen
erbaut wurde. Direkt darunter ist ein Wappen zu erkennen. Schau
dich jetzt auf dem Platz um. An einem Haus ist genau dieses Wappen
ebenfalls zu sehen. Notiere die Hausnummer =
A.
Weiter geht es zu dem als
"Nonnenhaus" bekannten Anwesen in der Goethestraße 8 (N49 24.288 E7
09.744). Das Haus ist vor 1444 erbaut worden und damit das älteste
bekannte Gebäude in Ottweiler.
Aufgabe 2: Betrachte das
Info-Schild über diesem Haus, ab wann war hier eine Hausbrauerei.
Notiere von der Jahreszahl die Ziffer ganz rechts =
B
Gegenüber des Nonnenhauses sind Reste
der alten Stadtmauer zu erkennen. Bis 1825 stand hier das
Linxweiler Tor. Auf der Südseite des Hauses Goethestraße 9 erkennt
man noch die nördliche Wand des ehemaligen Turmes am Linxweiler
Tor. Als im Jahre 1981 das unterhalb des Hauses befindliche Anwesen
abgetragen wurde, kam auch der noch recht ansehnliche Teil des
Turmes wieder zum Vorschein. Leider hat man es aber versäumt, die
Mauern des Turmes nachdrücklich zu sichern. Gerade als man im Jahre
1992 die Bauarbeiten zur Wiederherstellung des alten Turmes
einleitete, stürzte das Bauwerk in den frühen Morgenstunden des 4.
Juli 1992 in sich zusammen. Gehe nach N49 24.299 E7
09.724. Nun befindest du dich im Zwinger, dem Bereich zwischen
der inneren und äußeren Wehrmauer der Stadt, der auch heute noch
gut erkennbar ist.
Gehe jetzt durch die Öffnung in der Stadtmauer und
anschließend nach rechts zur Tensch. Der Tenschplatz bei N49 24.294
E7 09.701 mit seiner malerischen Kulisse wird oft für künstlerische
Veranstaltungen genutzt.
Aufgabe 3: Auf dem Tenschplatz steht ein Handwerkerbaum.
Wieviele Schilder können in der unteren Reihe maximal
Platz finden. Die Lösung ist = C.
Jetzt geht es weiter durch die
Tensch. Dies ist die älteste Straße Ottweilers. "Tensch" war im
Mittelalter das Wort für einen "Weg über einen Weiherdamm", denn
früher war an dieser Stelle ein Weiher. Mit dem Wasser wurde bei
Gefahr der Graben entlang der Stadtmauer gefüllt. Einige
Tensch-Häuser sind an die frühere Stadtmauer gebaut. Vorbei an der
evangelischen Kirche, kommt man schließlich zum Wahrzeichen der
Stadt, dem vermutlich bereits im 14. Jahrhundert erbauten "Alte
Turm" (N49 24.229 E7 09.635). Er ist 48 Meter hoch und war
ebenfalls Teil der Stadtmauer. Heute ist der Turm mit dem Helm aus
glänzenden Schieferplättchen, der ihm den Spitznamen "Zibbelkapp"
eintrug, der Glockenturm der evangelischen
Kirche. Der 600 Jahre alte Wehr- und Kirchturm ist nach
Sanierungsarbeiten und einer touristischen Erschließung in Höhe
eines Investitionsvolumen von insgesamt 1 Million EUR seit
September 2008 für die Öffentlichkeit frei zugänglich. Nach 138
Stufen gelangt man zu einer Aussichtsplattform mit Wichhäusern, von
wo man einen guten Blick auf die einzigartige Dachlandschaft des
geschlossenen Altstadtensembles genießen kann. Zugang zum Turm
haben Gruppen mit bis zu zehn Personen. Die Termine werden von der
Tourist-Info festgelegt. Der Eintritt beträgt 1 EUR. Unter dem Turm
liegt die evangelische Kirche, deren Ursprünge auf die
Mechthildiskapelle aus dem 14. Jahrhundert zurückgehen. Einst
gehörte sie zum Kloster Neumünster. Unter der Kirche war eine
Gruft, in der Mitglieder der Familie von Nassau-Ottweiler
beigesetzt waren.
Aufgabe 4: In welche
Himmelsrichtung zeigt die Turmuhr (Norden, Osten, Süden oder
Westen). Bestimme die Position im Alphabet für den ersten
Buchstaben der Richtung, von dieser zweistelligen Zahl ist die
rechte Ziffer = D.
Jetzt geht es zum alten Rathaus mit
seinem Glockentürmchen und dem davor aufgestellten Pranger.
Gegenüber runden Renaissance-Giebelhäuser den Platz ab, wie sie im
Saarland nur hier erhalten sind. Weiter geht es nun zum Fornaro-Hof
(N49 24.226 E7 09.694). Der Maler Johann Heinrich
Schmidt wurde 1757 in Ottweiler geboren. Während seiner
Studienzeit in Rom gelangte er zu dem Namen Fornaro, der ins
Deutsche übersetzt Schmied bedeutet.
Aufgabe 5: Betrachte das
Info-Schild über Johann Heinrich Schmidt . Notiere die Ziffer
zwischen den beiden Nullen. Die Lösung ist =
E.
So, jetzt schnell die
Finalkoordinaten berechnen:
N49
24.((A+B)xEC+E/2) E007
09.ECxDxExE+A+B
Der Final liegt
etwas abseits vom Stadtkern Richtung Rhododendrongarten
(siehe Stadtplan),
um ungestört auf die Suche gehen zu können. Es ist ein kleiner
Cache, also keine großen Tauschobjekte mitbringen. Bei Nacht ist
für den Final eine Taschenlampe
empfehlenswert.